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Selbsthilfegruppen bei Depression

Selbsthilfegruppen – ein etabliertes Unterstützungssystem

Selbsthilfegruppen sind eine beliebte Form der Unterstützung bei der Bewältigung einer breiten Palette von Problemen. Von Alkohol- und Drogenmissbrauch bis hin zu Fragen der psychischen Gesundheit oder der kulturellen Unterstützung. Natürlich gibt es auch Selbsthilfegruppen für Menschen, die an Depressionen leiden. Es ist wichtig zu beachten: Selbsthilfegruppen sind nicht dasselbe wie eine Gruppentherapie. Um als Therapie eingestuft zu werden, muss ein Gruppentreffen eine Menge Kriterien erfüllen, es muss eine Fachperson (normalerweise ein:e Psychotherapeut:in) anwesend sein, die speziell dafür ausgebildet ist, Gruppeninteraktionen zu beobachten und zu interpretieren. Allgemeine Selbsthilfegruppen hingegen sind in diesem Sinne weniger eingeschränkt. Die Teilnahme an einer solchen Gruppe ist keine offizielle Therapie per se, aber sie hat eine nicht zu unterschätzende therapeutische Wirkung.

Selbsthilfegruppen basieren auf dem Austausch von persönlichen Erfahrungen in Bezug auf das Ziel der Gruppe. Der Prozess findet in einer sicheren Umgebung statt. Sie können angeleitet werden oder nicht, aber die Darstellung und Diskussion von Problemen wird von den Teilnehmer:innen bestritten. Meistens ist dies für alle Beteiligten eine völlig neue Erfahrung. Es bringt häufig ein erhebliches Maß an Unbehagen und Unruhe mit sich, wenn Gefühle von Schuld, Scham, Wertlosigkeit, Kummer usw. mitgeteilt werden. Gerade, weil sich jede:r einbringt, sich „unwohl“ fühlen darf und positives Feedback bekommt, entsteht ein großes Gefühl der Empathie und Kameradschaft.

 

„Fremde“ als ideale Unterstützung

Manche Menschen würden argumentieren, dass es besser ist, sich einfach mit einer Freundesgruppe oder der Familie auszutauschen. In der Tat ist es vorteilhafter als es klingt, sich gegenseitig fremd zu sein. Möglicherweise ist es beides: unangenehmer, aber auch vorteilhafter. Die Dynamik, die man beim Austausch mit der Familie bekommt, kann sehr hilfreich sein. Folgender Nachteil ist jedoch nicht auszuschließen: die Gespräche bleiben in demselben geschlossenen Kreis stecken, in dem keine neuen Informationen oder Perspektiven erschlossen werden können. Manchmal ist es einfacher, Probleme mit Menschen zu besprechen, die die gleichen Erfahrungen gemacht haben und keine Angst haben müssen, dass jemand besorgt oder übermäßig emotional ist. Die Art des Feedbacks, das man von emotional verbundenen Menschen erhält, ist anders als das von Fremden. Einige Teilnehmer:innen bevorzugen auch aufgrund schlechter familiärer Beziehungen die Selbsthilfegruppe, die ihnen außerdem das Gefühl gibt, weniger allein mit ihrem Zustand zu sein.

Menschen, die unter psychischen Problemen leiden, schämen sich manchmal und glauben, dass ihre Situation zu schlimm ist, um darüber zu sprechen. Diese Erfahrung mit jemandem zu teilen, der dasselbe durchmacht, ist ein Augenöffner, denn die Menschen bekommen viele Geschichten zu hören. So können sie sich mit den meisten anderen Teilnehmer:innen identifizieren und fühlen sich weniger als „Sonderling“. Sie können sich austauschen, Erfahrungen im Umgang mit ihrer Erkrankung sammeln, Fachinformationen und Hilfe erhalten – und selbst geben. Das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen der Teilnehmer:innen kann deutlich gesteigert werden. Sie bekommen zunehmend das Gefühl, mit der Situation besser umgehen zu können und nicht mehr damit überfordert zu sein. Gefühle der Hilflosigkeit werden abgebaut.

 

Inspiration aus der Gruppe

Depressionen sind meist mit Gefühlen von Wertlosigkeit, fehlendem Selbstvertrauen, Schwäche etc. verbunden. Während der Zeit in einer Selbsthilfegruppe befinden sich die Teilnehmer:innen in zwei sehr therapeutischen Positionen. Auf der einen Seite, derjenige zu sein, der sich mitteilt und sich Dinge von der Seele redet und Trost erhält. Auf der anderen Seite können sie selbst – oft unerwartet – eine Inspiration für jemand anderen sein. Dank zu erhalten, von einem Fremden als nützlich und wertgeschätzt beurteilt zu werden: das sind oft kraftvolle Veränderungen im Blick auf sich selbst und inspirierendes Feedback, das die Selbstakzeptanz und Wertschätzung vorantreibt.  Diese Erfahrung hat eine große Kraft und ist in einem normalen Umfeld nur schwer zu finden.

Diese positiven Veränderungen nehmen im Laufe der Zeit zu. Je häufiger und regelmäßiger die Teilnehmer:innen ihre Gruppe besuchen, desto besser der Umgang mit der Depression, desto fröhlicher und weniger isoliert, desto selbstbewusster, desto einflussreicher fühlen sich die Teilnehmer:innen. Dies gilt insbesondere für die Teilnahme über lange Zeit, die eine erhöhte Stressresistenz und bessere Gelassenheit zeigen. Tatsächlich können Selbsthilfegruppen einen ähnlich wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden leisten wie die Familie oder Partner:innen das können.

Trotz aller positiven Unterstützung, die eine Selbsthilfegruppe bieten kann, ist es wichtig zu wissen, dass sie keine Alternative zur medizinischen Behandlung ist. Sie ist vielmehr als effektives Instrument für Betroffene geeignet, um erfolgreicher mit der eigenen Erkrankung umzugehen.

Vielleicht ist der Gedanke an eine Selbsthilfegruppe zu beängstigend oder es gibt keine solchen Gruppen in Ihrer Umgebung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie eine Gruppe finden können, der Sie sich anschließen und deren positive Auswirkungen Sie erleben können. Sogar das Lesen von Protokollen von Selbsthilfegruppen hat eine positive Wirkung.

 

Ehrenamtliche Mitarbeit

Einer Freiwilligenorganisation beizutreten oder sich an einem selbst gewählten Ort ehrenamtlich zu engagieren, kann eine hilfreiche und tiefgreifende Erfahrung sein. In Zeiten, in denen Sie sich schwach und traurig fühlen, kann das Verschenken Ihrer Freizeit oder Ihrer Fähigkeiten an jemanden in Not helfen, die Selbstwahrnehmung und Moral zu steigern. Egal, ob es sich um Ihre örtliche Kirche, ein Obdachlosenheim, eine Suppenküche oder ein Tierheim handelt, es wird Ihnen eine gewisse Ablenkung von schlechten Gedanken verschaffen, Aktivität fördern und zu einer von Empathie geprägten Interaktion mit Menschen (oder Tieren) führen, die ebenfalls harte Zeiten in ihrem Leben zu bewältigen haben.

 

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Mein:e Partner:in ist an Depression erkrankt – was nun?

Eine Depression stellt nicht bloß für die oder den Erkrankten eine enorme Belastung da, sondern immer auch für das Umfeld der Person. Je näher man sich steht, desto mehr wird man von den Auswirkungen der Krankheit zu spüren bekommen – inklusive kräftezehrender und hoffnungsraubender Widerstände, wenn man versucht, zu unterstützen, oder die jeweilige Person aufzuheitern. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Partner:innen von Erkrankten genau wissen, wie sie dem Gegenüber und sich selbst die bestmögliche Unterstützung zukommen lassen können: Der erste und wichtigste Schritt, den man als Angehöriger gehen kann, ist, zu akzeptieren, dass man die Krankheit nicht selbst beseitigen oder einfach aussitzen kann und dass sie nichts mit Ihnen bzw. Ihrem Verhalten zu tun hat. Depression ist eine Krankheit, die professionell diagnostiziert und behandelt werden muss. D. h., falls dieser Schritt noch nicht getan wurde, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzttermin vereinbaren, um das weitere Vorgehen zu planen. Dies stellt auch für Sie eine wichtige Form der Entlastung dar.

Es ist wichtig, dass Sie auch im weiteren Behandlungsverlauf kontinuierlich für sich selbst sorgen und nicht nur für die Partnerin bzw. den Partner. Sie werden ansonsten merken, dass Sie sich ganz schnell selbst hoffnungslos, erschöpft, wütend oder traurig fühlen werden – und in diesem Zustand fällt auch Unterstützung schwer. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass Sie sich nicht nur mit Ihrem erkrankten Partner umgeben, sondern auch noch mit anderen Menschen, mit denen Sie lachen und eine lockere Atmosphäre genießen können. Auch Angehörigengruppen, in denen man untereinander die Erfahrungen aus dem Leben mit einer depressiven Person teilen und aufarbeiten kann, erleben viele als sehr hilfreich. Hier können konkrete Tipps gegeben werden, es wird Kraft aufgetankt, und man spürt, dass man mit seiner Situation nicht alleine steht.

Zum Schluss noch ein ganz grundsätzlicher Tipp: Natürlich ist es enorm hilfreich, so viel wie möglich über die Krankheit Depression und den Auswirkungen, die Therapiemöglichkeiten, usw. zu wissen – dies schafft nicht nur Verständnis für den Partner, sondern gibt konkrete Tipps an die Hand, wie Sie Ihre Partnerin bzw. Ihren Partner bestmöglich unterstützen können. Wir empfehlen daher die Nutzung unserer edupression Psychoedukation.

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Depression im Alter

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einer Depression zu erkranken. Während in der gesamten Bevölkerung durchschnittlich 5 % betroffen sind, leiden etwa 20 % der älteren Menschen an einer depressiven Erkrankung. Von einer Altersdepression spricht man bei Patient:innen ab einem Alter von 65 Jahren.

Die klassischen Symptome wie Freudlosigkeit, Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit werden bei der Altersdepression anfänglich oft von körperlichen Beschwerden überlagert. Häufig wird von Schwindel, Rückenschmerzen oder Magen-Darmproblemen berichtet, und die schleichende Stimmungsbeeinträchtigung kann erst durch längeres Nachfragen im Zuge eines ausführlichen Behandlungsgesprächs erhoben werden.

Ursachen und Auslöser für eine Altersdepression gibt es viele. Die hohen emotionalen Anforderungen im Alter werden häufig unterschätzt. Dabei können sie ein großes Risiko für die Entwicklung einer Depression darstellen. Eine große Belastung kann der Eintritt in die Pensionierung und damit ein massiver Rollenwechsel sein. Ältere Menschen haben außerdem eine höhere Wahrscheinlichkeit, mit dem Verlust von Partner:innen oder Freund:innen umgehen zu müssen. Auch die Abnahme anregender sozialer Kontakte sowie eine nachlassende geistige und körperliche Leistungsfähigkeit können aufs Gemüt schlagen.

Da teilweise die Symptome, vor allem aber der Behandlungsverlauf bei Depressionen im Alter anders aussehen als bei jüngeren Patient:innen, ist es wichtig, sich selbst gut zu beobachten und bei Verdacht auf eine mögliche depressive Verstimmung mit Depressionsspezialist:innen zu sprechen. Wenn Sie erfahren wollen, wie ein solcher erster Schritt in Richtung Unterstützung aussehen kann, und wie Sie gemeinsam mit Spezialist:innen gegen einen chronischen Verlauf wirken können, probieren Sie doch unser edupression Psychoedukationsangebot aus. Hier finden Sie detaillierte Antworten auf diese Fragen und erhalten wissenschaftlich fundierte, aber gut verständliche Informationen und Übungen.

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Wege aus der Depression

Der erste Schritt, um aus einer Depression heraus zu finden, ist für viele Betroffene einer der schwersten: das Zulassen und Annehmen der Diagnose Depression. Die Schwierigkeit, diese Erkrankung zu akzeptieren, hat mehrere nachvollziehbare Gründe.

Häufig werden die erlebten Symptome nicht mit einer Depression in Zusammenhang gebracht. Körperliche Schmerzen, Gereiztheit und Müdigkeit sind Phänomene, die nicht zwingend mit einer depressiven Episode verbunden werden. Ein weiterer Grund weshalb sich viele Patient:innen so lange wie möglich von dieser Diagnose abzugrenzen versuchen, ist die Unerfahrenheit mit dem Thema „psychische Erkrankung“.

Psychische Instabilität assoziiert man mit äußerst unangenehmen Bildern, die  bedrohlich sind und Angst machen. Daher ist das Thema Depression heute noch immer ein gesellschaftliches Tabu. Dass jeder vierte Mensch einmal im Leben an dieser Erkrankung leiden wird, überrascht. Wer die Diagnose akzeptiert, ernst nimmt und mit Depressionsspezialist:innen zusammenarbeitet, wird schnell erkennen, dass diese Erkrankung gut erforscht und gut behandelbar ist. Es gibt viel Wissen über wirksame medikamentöse und psychologische Therapien. Dieses Wissen kann beruhigen und Sie vor allem auf den richtigen Weg führen – raus aus der Depression.

Wenn Sie bereit sind, diesen ersten Schritt zu tun, werden Sie sehr viel Unterstützung aus Wissenschaft, dem medizinischen Versorgungssystem, von verschiedenen Depressionsexpert:innen und auch sehr gerne von edupression vorfinden. In wissenschaftlichen Studien konnten viele unterstützende Faktoren belegt werden, die zweifelsfrei dabei helfen können, eine Depression zu überwinden. Dazu gehören neben Medikamenten auch bestimmte Formen von Psychotherapie, Aktivierungsprogramme sowie Bewegung. Je besser Sie über das Thema Depression Bescheid wissen, desto eher werden Sie die richtige Therapie wählen, die richtigen Depressionsspezialist:innen finden, ein erfolgreiches Therapieansprechen erleben und zu Ihrem alten Ich zurückfinden.

Tauchen Sie ein in die spannende Welt der Neurologie – die bei einer Depression wieder ins Gleichgewicht gebracht werden will. Lernen Sie, Symptome der Depression zu erkennen und richtig damit umzugehen. Wir stellen Ihnen in der edupression-App die verschiedene Schweregrade einer Depression sowie wissenschaftlich nachgewiesene Therapiemöglichkeiten vor, die Sie auch gleich umsetzen können. Lernen Sie die unterschiedliche Phasen der Behandlung kennen und welche Depressionsspezialist:innen für welche Therapie-Intensität geeignet sind. Stärken Sie mit einer Vielzahl von therapeutisch wirksamen Übungen Ihre innere Ausgeglichenheit, Ruhe und Konzentration.

Willkommen bei edupression – gemacht, um Depression zu bewältigen.

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Verschiedene Gesundheitsberufe – wer macht was?

Im Dschungel der verschiedenen Gesundheitsberufe kann man schon mal leicht die Orientierung verlieren. Viele bemerken zwar, dass es ihnen nicht gut geht und dass sie Hilfe bräuchten, wissen allerdings nicht, wohin sie sich wenden sollen. Es gibt Psychiater:innen, Psychotherapeut:innen, und dann gibt es auch noch Psycholog:innen – doch wen sollte man am besten ansprechen? Zunächst einmal sollte man die Unterschiede kennen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Hausärztinnen bzw. -ärzte, auch Allgemeinmediziner:innen genannt, stellen in den meisten Fällen die optimale erste Anlaufstelle dar, wenn man den Verdacht hat, dass man evtl. an einer Depression leiden könnte. Sie oder er wird Tests durchführen oder Sie evtl. an Fachärzt:innen überweisen, um körperliche Ursachen für Ihre Symptome auszuschließen. Wenn eine Psychotherapie induziert ist, kann er auch hierfür eine Überweisung ausstellen.

Psychiater:innen sind grundsätzlich immer Ärzt:innen, d. h. sie haben ein Studium der Medizin abgeschlossen und dann die Facharztausbildung für Psychiatrie gemacht. Somit sind sie befugt, Medikamente zu verschreiben und Diagnosen auszusprechen. Im Rahmen ihrer Ausbildung haben sie sich des Weiteren psychotherapeutisches Wissen angeeignet und können auch psychotherapeutisch behandeln (was oft im Volksmund als „Gesprächstherapie“ bezeichnet wird). Psychiater:innen sind die richtige Wahl, wenn eine Störung vorliegt, die neben rein psychotherapeutischer auch noch medikamentöser Behandlung bedarf. Wenn Sie sich unsicher sind, ob dies bei Ihnen der Fall ist, so können Sie dies bei einer Psychiaterin oder einem Psychiater abklären lassen.

Neurolog:innen haben wie Psychiater:innen auch ein Studium der Medizin mit anschließender Facharztausbildung absolviert – ihr Behandlungsschwerpunkt liegt allerdings auf Nervenerkrankungen und nicht auf psychischen Störungen. So werden z. B. Multiple Sklerose, Parkinson oder Polyneuropathien, also Gefühls- oder Nervenstörungen typischerweise von Neurolog:innen behandelt. Allerdings können Neurolog:innen auch die Gehirnaktivität untersuchen, z. B. mittels eines EEGs. Dies kann für Menschen mit Schlafstörungen oder depressiver Symptomatik ein wichtiger Schritt zur richtigen Diagnose sein. Neurolog:innen also für Voruntersuchungen eine Rolle spielen und Medikamente verschreiben, sind jedoch nicht befugt, eine Psychotherapie durchzuführen. Einige Ärzt:innen sind zugleich Psychiater:innen und Neurolog:innen, da bis vor ca. 10 Jahren die Ausbildung für die beiden Zweige noch nicht getrennt war.

Psycholog:innen hingegen haben ein breitgefächertes Studium der Psychologie abgeschlossen; obwohl hier auch therapeutische Inhalte vermittelt werden, sind diese nicht umfangreich genug, um tatsächlich selbst zu therapieren. Auch das Verschreiben von Medikamenten ist Psycholog:innen nicht möglich. Reine Psycholog:innen können daher vor allem beratend oder in der Diagnostik tätig werden. Man trifft sie daher oft in Beratungsstellen oder Kliniken an. Wenn Sie sich einen ersten professionellen Rat oder eine Einschätzung einholen wollen, oder Sie beispielsweise in einer Krise stecken, dann kann eine Psychologin bzw. ein Psychologe ihre erste Anlaufstelle sein. Sobald Sie eine krankheitswertige Störung haben und diese therapiert werden sollt, hört die Arbeit der Psycholog:innen auf.

Der Beruf der Psychotherapeut:innen unterscheidet sich länderabhängig am meisten. So muss man in Deutschland für die Psychotherapieausbildung derzeit noch zwangsläufig Psycholog:in sein, also ein abgeschlossenes Psychologiestudium haben. Man kann Psychotherapeut:innen somit als Psycholog:innen mit therapeutischer Vertiefungsausbildung sehen. In den USA sind gewisse Reglementierungen von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich, Voraussetzung sind jedoch immer ein Studienabschluss in klinischer Psychologie und ein Doktortitel. In Österreich hingegen kann der zuvor gegangene höhere Bildungsabschluss auch in anderen Bereichen erfolgen. Auch Psychotherapeut:innen dürfen Diagnosen geben und selbstverständlich therapieren, jedoch keine Medikamente verschreiben. Psychotherapeut:innen unterscheiden sich untereinander durch die Nutzung verschiedener Therapieformen. Je nach Störung werden unterschiedliche Therapien empfohlen. Wenn bei Ihnen eine Therapie ohne medikamentöse Behandlung induziert ist, dann ist eine Psychotherapeutin bzw. ein Psychotherapeut Ihre erste Wahl.

Selbsttest: Habe ich eine Depression?
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Depression und körperliche Aktivitäten

Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, sind meist eher weniger an ausschweifender Bewegung und körperlichen Aktivitäten interessiert. Genau dies füttert jedoch die Depressionsspirale – tatsächlich sind körperliche Aktivitäten aller Art bestens dazu geeignet, den depressiven Symptomen entgegenzuwirken.

Als besonders wirksam haben sich hierbei u. A. Bewegung in der freien Natur und Gruppen- bzw. Mannschaftssport erwiesen. Auch Individualsport hat einige Vorteile, hierbei fehlen jedoch die soziale Komponente und das Zugehörigkeitsgefühl, die sich beide nochmals zusätzlich positiv auf das Selbstwertgefühl auswirken. Die Vorteile von Bewegung lassen sich auch durch neurobiologische Zusammenhänge wirksam nachvollziehen: Sport lässt, wie auch einige Antidepressiva, den Serotoninspiegel im Gehirn steigen, welcher sich positiv auf die Stimmung auswirkt. Ebenso veranlasst er den Körper dazu, Stresshormone abzubauen. Zusätzlich wirkt es sich auf die meisten Menschen positiv aus, sich körperlich betätigt zu haben – man hat „den inneren Schweinehund“ überwunden und dies erhöht die wahrgenommene Selbstwirksamkeit. Man lernt durch Bewegung, dass man trotz der Depression immer noch in der Lage ist, Aktivitäten erfolgreich zu bewältigen.

Möchten Sie gerne wissen, welche Intensitäten, Häufigkeiten und welche Sportarten genau sich am besten für die Vorbeugung und die Therapie von Depressionen eignen, probieren Sie doch unser Psychoedukationsangebot aus. Dort finden Sie detaillierte Informationen zu diesen Fragen und können auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Interessen eingehen.

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