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Man in crouching position - Mensch in Kauerstellung

Wie kann ich eine Depression erkennen?

Depression ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Sie kann ein stilles und unsichtbares Leiden sein, das es schwer macht, sie bei sich selbst oder anderen zu erkennen. Das Verstehen der Anzeichen und Symptome einer Depression ist entscheidend, da eine frühzeitige Erkennung zu rechtzeitiger Intervention und besseren Ergebnissen führen kann. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte von Depressionen erkunden.

1. Anhaltende Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit
Eines der Hauptzeichen, anhand derer du eine beginnende Depression erkennen kannst, ist ein Gefühl der Traurigkeit, Leere oder Hoffnungslosigkeit, das über einen längeren Zeitraum anhält. Dieser emotionale Zustand geht nicht nur mit einem schlechten Tag einher; er hält Wochen oder Monate an. Menschen, die unter Depressionen leiden, beschreiben sie oft als ein schwerer Schleier, der sich nicht lüftet.

2. Verlust von Interesse und Freude
Depressionen können Menschen die Fähigkeit rauben, Aktivitäten zu genießen, die sie einst als angenehm empfunden haben. Hobbys, soziale Kontakte und sogar die Zeit mit geliebten Menschen können plötzlich keinen Reiz mehr haben. Dieser Verlust von Interesse an zuvor genossenen Aktivitäten wird als „Anhedonie“ bezeichnet und ist eines der wesentlichen Symptome einer Depression.

3. Veränderungen des Schlafmusters
Schlafstörungen sind bei Depressionen weit verbreitet. Einige Menschen haben möglicherweise Probleme damit, einzuschlafen oder durchzuschlafen. Andere wiederum können übermäßig viel schlafen und es schwer haben, morgens aufzustehen. Diese Veränderungen im Schlaf können das Gefühl von Müdigkeit und Antriebslosigkeit verstärken.

4. Appetit- und Gewichtsveränderungen
Schwankungen im Appetit und Gewicht werden ebenfalls mit Depressionen in Verbindung gebracht. Einige Menschen verlieren ihren Appetit und nehmen unbeabsichtigt ab, während andere Essen als Trost suchen und dadurch zunehmen.

5. Müdigkeit und niedrige Energie
Depressionen gehen oft mit einem überwältigenden Gefühl von Müdigkeit und einem niedrigem Energielevel einher. Selbst einfache Aufgaben, die einst mühelos waren, können zu monumentalen Herausforderungen werden. Diese chronische Erschöpfung kann es den Betroffenen schwer machen, ihren täglichen Verpflichtungen nachzukommen.

6. Schwierigkeiten beim Konzentrieren und Entscheidungen treffen
Depressionen können die kognitive Funktion beeinträchtigen und es schwer machen, sich zu konzentrieren, Details zu merken und Entscheidungen zu treffen. Selbst kleine Entscheidungen können überwältigend erscheinen. Dieser kognitive Nebel kann sich auf Arbeit, Schule und den Alltag auswirken.

7. Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle
Menschen mit Depressionen erleben oft irrationale und intensive Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle. Sie mögen sich selbst für ihre Erkrankung verantwortlich machen oder sich selbst als Belastung für andere wahrnehmen. Diese Gefühle können die Gesamtbilanz der Verzweiflung weiter verstärken.

8. Reizbarkeit und Unruhe
Depressionen äußern sich nicht immer als Traurigkeit; sie können auch zu Reizbarkeit und Unruhe führen. Betroffene einer Depression können leicht gereizt sein oder Menschen in ihrem Umfeld gegenüber unerwartet schroff behandeln – ohne selbst genau zu wissen, warum.

9. Körperliche Symptome
Depressionen sind nicht nur ein Problem der psychischen Gesundheit; sie können sich auch in körperlichen Symptomen äußern. Dazu gehören z. B. Kopf- und Bauchschmerzen sowie andere, unerklärliche Schmerzen und Beschwerden. Diese körperlichen Symptome können oft übersehen oder falschen Ursachen zugeordnet werden.

10. Sozialer Rückzug
Isolation und sozialer Rückzug sind bei Depressionen weit verbreitet. Menschen können Freunde und Familie meiden und es vorziehen, allein zu sein. Diese Isolation kann Gefühle von Einsamkeit und Verzweiflung verstärken.

11. Suizidale Gedanken
In schweren Fällen können Depressionen zu suizidalen Gedanken oder Ideen führen. Wenn jemand, den du kennst, unter Depressionen leidet und Gedanken an Selbstverletzung oder Selbstmord äußert, ist es entscheidend, umgehend professionelle Hilfe zu suchen oder eine Krisenhotline zu kontaktieren.

Depression bei Anderen erkennen

Eine Depression bei Angehörigen erkennen zu können, ist genauso wichtig, wie die Symptome einer Depression bei sich selbst wahrzunehmen. Geliebte Menschen zögern möglicherweise, ihre Probleme zu teilen, daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein. Achte auf Veränderungen im Verhalten, der Stimmung und den sozialen Interaktionen. Wenn du bemerkst, dass jemand mehrere Symptome einer Depression zeigt, gehe mit Einfühlungsvermögen auf die Person zu und biete deine Unterstützung an.

Depression bei sich selbst erkennen

Das Erkennen von Depressionen bei sich selbst kann schwierig sein, da es oft mit Gefühlen der Verleugnung oder Scham einhergeht. Die eigenen Gefühle anzuerkennen und Hilfe zu suchen, ist jedoch ein entscheidender Schritt zur Genesung. Auf diese Arten kannst du eine Depression bei dir selbst erkennen:

1. Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um über deine Gefühle und dein Verhalten nachzudenken. Wenn du anhaltende Muster von Traurigkeit, Teilnahmslosigkeit oder andere oben genannte Symptome bemerkst, könnte dies ein Zeichen  für Depressionen sein.

2. Ein Tagebuch führen: Das Führen eines Tagebuchs kann dir dabei helfen, deine Emotionen zu verfolgen und wiederkehrende Muster zu identifizieren. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn du deine Gefühle mit Depressionsspezialist:innen (Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen) besprichst. edupression bietet dir ein erprobtes, medizinisches Stimmungsdiagramm dazu an.

3. Rückmeldung einholen: Manchmal bemerken diejenigen, die dir nahestehen, Veränderungen in deinem Verhalten, bevor du es selbst tust. Zögere nicht, sie um ihre Meinung und Unterstützung zu bitten.

4. Konsultiere eine Fachperson (Ärztin/Arzt oder Psychotherapeut:in): Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Depression hast, solltest du unbedingt eine Depressionsspezialistin bzw. einen Depressionsspezialisten konsultieren. Sie bzw. er kann eine genaue Diagnose stellen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten empfehlen.

5. Vermeiden Sie Selbstdiagnosen: Auch wenn eine Selbsteinschätzung wertvoll ist, ist es wichtig, keine Selbstdiagnose zu stellen. Eine professionelle Beurteilung ist notwendig, um festzustellen, ob du eine Depression hast und wie schwer diese ist.

6. Sei mit fühlend mit dir selbst: Denke daran, dass Depression eine Krankheit und kein persönliches Versagen ist. Sei freundlich und geduldig mit dir selbst, wenn du Hilfe suchst und auf deine Genesung hinarbeitest.

Selbsttest: Habe ich eine Depression?

Zusammenfassung

Das Erkennen von Depressionen ist der erste Schritt zur Bewältigung und Behandlung dieser komplexen psychischen Erkrankung. Unabhängig davon, ob du eine Depression bei anderen erkennen möchtest oder die Erkrankung bei dir selbst vermutest, ist es wichtig, die Symptome einer Depression zu verstehen. Eine Depression ist behandelbar und Hilfe zu suchen, ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche. Mit der richtigen Unterstützung und Behandlung können Menschen mit Depressionen ihren Weg zu einem besseren und erfüllteren Leben finden.

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Mother playing with child - Mutter spielt mit Kind

Depression nach der Geburt – Postpartum Depression

Depressionen nach der Geburt, auch postpartale Depressionen genannt, sind eine ernste psychische Erkrankung, die junge Mütter betreffen kann. Diese Erkrankung ist gekennzeichnet durch Gefühle der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und den Verlust des Interesses an Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben. Sie kann auch Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Veränderungen des Appetits und des Schlafverhaltens sowie Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle hervorrufen. Diese Symptome können sich erheblich auf das tägliche Leben einer Person auswirken und es ihr erschweren, für sich und ihr Baby zu sorgen.

 

Ursachen für eine postpartale Depression

Es wird angenommen, dass postpartale Depressionen durch eine Kombination von körperlichen, emotionalen und umweltbedingten Faktoren verursacht werden. Hormonelle Veränderungen, die nach der Geburt auftreten, können ebenso eine Rolle spielen wie Stress und mangelnde Unterstützung durch Familie und Freunde. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass eine postpartale Depression nicht dasselbe ist wie der „Babyblues“, der für viele frischgebackene Mütter eine normale und häufige Erfahrung ist, die durch Gefühle von Traurigkeit, Angst und Reizbarkeit gekennzeichnet ist, die in der Regel innerhalb einiger Wochen wieder verschwinden.

 

Wann tritt eine postpartale Depression auf?

Eine postpartale Depression kann zu jedem Zeitpunkt im ersten Jahr nach der Geburt auftreten, am häufigsten tritt sie jedoch in den ersten Wochen oder Monaten auf. Man schätzt, dass bis zu 20 % der frischgebackenen Mütter an einer postpartalen Depression leiden.

 

Behandlung einer postpartalen Depression

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für postpartale Depressionen. Die am häufigsten angewandte Behandlung ist die Psychotherapie, z. B. die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) oder die interpersonelle Therapie (IPT). Diese Therapien helfen den Betroffenen, negative Gedanken und Verhaltensweisen zu ändern und Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um die Symptome besser zu bewältigen. Auch Medikamente wie Antidepressiva können zur Regulierung von Gehirnchemikalien und zur Verbesserung der Stimmung eingesetzt werden. In einigen Fällen kann eine Kombination aus Therapie und Medikamenten empfohlen werden.

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Ein weiterer wichtiger Aspekt der Behandlung ist die Unterstützung durch Familie und Freunde. Für frischgebackene Mütter ist es wichtig, ein starkes Unterstützungssystem zu haben, z. B. Freunde und Verwandte, die bei praktischen Aufgaben helfen und emotionale Unterstützung bieten können. Auch Selbsthilfegruppen können hilfreich sein, da sie jungen Müttern die Möglichkeit bieten, sich mit anderen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Für frischgebackene Mütter, aber auch für ihre Partner:innen und Familienangehörigen ist es wichtig, die Anzeichen und Symptome einer postpartalen Depression zu erkennen. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Symptome einer postpartalen Depression zeigen, sollten Sie unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Eine qualifizierte Fachkraft für psychische Gesundheit kann dabei helfen, einen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten ist, und kann dazu beitragen, die Symptome zu bewältigen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die postpartale Depression eine ernste psychische Erkrankung ist, die Mütter kurz nach der Geburt ihres Kindes betreffen kann und durch Gefühle der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und den Verlust des Interesses an Aktivitäten, die sie früher gerne gemacht haben, gekennzeichnet ist. Die Ursachen der postpartalen Depression sind noch nicht vollständig geklärt, aber man geht davon aus, dass sie durch eine Kombination aus körperlichen, emotionalen und umweltbedingten Faktoren verursacht wird. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für postpartale Depressionen wie Psychotherapie, Medikamente und Unterstützung durch Familie und Freunde. Es ist wichtig, dass Mütter sowie ihre Partner:innen und Familienangehörigen die Anzeichen und Symptome einer postpartalen Depression erkennen und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Selbsttest: Habe ich eine Depression?
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Couple at the coast in winter- Pärchen am Strand im Winter

Winterdepression

Eine Depression ist eine ernste psychische Erkrankung, von der weltweit Millionen von Menschen betroffen sind. Bei vielen Menschen ist die Depression eine jahreszeitlich bedingte Störung, wobei sich die Symptome in den Wintermonaten verschlimmern. Solche Störungen werden als saisonal abhängige Erkrankungen (Seasonal Affective Disorders, SAD) bezeichnet.

Die Winterdepression ist eine Form der SAD, die mit dem Wechsel der Jahreszeiten zusammenhängt, der in der Regel im Herbst beginnt und sich bis in den Winter hinein fortsetzt. Die Symptome halten dabei mindestens 14 Tage lang durchgängig an. Laut Prof. Dr. Hegerl von der Deutschen Depressionshilfe leiden etwa 1–2 % der Bevölkerung an einer Winterdepression. Davon abzugrenzen sind Menschen, die während der Wintermonate ein Stimmungstief oder einen „Winterblues“ erleben: Die Symptome sind hier deutlich schwächer ausgeprägt und nicht durchgängig präsent. Ein Winterblues beeinträchtigt den Alltag der Betroffenen im Gegensatz zur Depression kaum bis gar nicht.

Man nimmt an, dass die Winterdepression durch Veränderungen im Gehalt bestimmter Gehirnchemikalien wie Serotonin und Melatonin ausgelöst wird, die durch das geringere Sonnenlicht in den Wintermonaten beeinflusst werden.

Winterdepression – Symptome

Zu den Symptomen der SAD können Gefühle der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und ein Verlust des Interesses an Aktivitäten gehören, die man früher gerne gemacht hat. Weitere Symptome können Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, veränderte Appetit- und Schlafgewohnheiten sowie Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle sein. Diese Symptome können sich erheblich auf das tägliche Leben einer Person auswirken und es schwierig machen, zu arbeiten, zu studieren oder Beziehungen zu pflegen.

Selbsttest: Habe ich eine Depression?

Winterdepression – Was tun?

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für eine SAD. Die am häufigsten angewandte Behandlung ist die Lichttherapie, bei der man sich jeden Tag eine bestimmte Zeit lang hellem Licht aussetzt. Es wird angenommen, dass die Lichttherapie den Serotoninspiegel im Gehirn erhöht, was zu einer Verbesserung der Stimmung und des Energieniveaus beitragen kann.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit für eine Winterdepression ist die kognitive Verhaltenstherapie, die dazu beiträgt, negative Gedanken und Verhaltensweisen zu ändern. Auch Medikamente wie Antidepressiva können zur Regulierung der Gehirnchemikalien und zur Verbesserung der Stimmung beitragen.

Neben der Inanspruchnahme professioneller Hilfe gibt es Maßnahmen zur Selbsthilfe – sozusagen die Hausmittel gegen Winterdepression – um Symptome zu reduzieren.

  • Viel natürliches Licht– z. B. durch Aufenthalte in der Natur oder das Sitzen am Fenster 
  • Regelmäßige Bewegung– verbessert nachweislich die Stimmung und das Energieniveau
  • Entspannungstechniken – Yoga und Meditation schulen die Achtsamkeit und helfen, negative Gedanken zu reduzieren
  • Gesunde Ernährung – frische Lebensmittel sorgen für neue Energie, die Zubereitung ist eine schöne Beschäftigung für graue Tage
  • Ausreichend Schlaf

Verzicht auf Alkohol und Koffein Professionelle Hilfe

Es ist wichtig, daran zu denken, dass eine Depression eine behandelbare Erkrankung ist. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter SAD-Symptomen leiden, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine qualifizierte Fachkraft für psychische Gesundheit kann dabei helfen, einen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ein solcher Plan unterstützt Betroffene dabei, die Symptome zu bewältigen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Ein schneller Weg zu professioneller Hilfe bei Winterdepression ist die digitale Psychotherapie. Sie klärt mit umfangreichem Wissen über die Erkrankung auf und vermittelt verschiedene Bewältigungstechniken.

Digitale Psychotherapie: jetzt informieren


Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Depressionen eine ernste psychische Erkrankung sind, die sich durch verschiedene, meist stark spürbare Symptome äußern kann. Die Winterdepression, eine saisonal abhängige Erkrankung (Seasonal Affective Disorder, SAD) ist eine Form der Depression, die mit dem Wechsel der Jahreszeiten zusammenhängt und in der Regel im Herbst beginnt und sich über mind. 2 Wochen bis in den Winter hinein fortsetzt. Die Ursachen der Winterdepression sind nicht vollständig geklärt, sie hängt jedoch wahrscheinlich mit einem niedrigeren Gehalt bestimmter Gehirnchemikalien zusammen, die durch das geringere Sonnenlicht in den Wintermonaten beeinflusst werden. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für eine Winterdepression, darunter Lichttherapie, kognitive Verhaltenstherapie und Medikamente, sowie Maßnahmen der Selbsthilfe. Es ist wichtig, daran zu denken, dass eine Depression eine behandelbare Erkrankung ist und dass es für diejenigen, die mit den Symptomen kämpfen, Hilfe gibt.


Depression therapieren – jetzt mehr erfahren
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Burnout & Depression

Burnout und Depression

Burnout und Depression sind zwei psychische Erkrankungen, die in den letzten Jahren immer häufiger auftreten. Auch wenn die Begriffe synonym verwendet werden, bezeichnen sie doch unterschiedliche Zustände.

Burnout ist eine körperliche und emotionale Erschöpfung, die durch anhaltenden Stress oder Überarbeitung verursacht wird, während Depressionen eine ernstere Stimmungsstörung sind, die durch anhaltende Gefühle der Traurigkeit oder den Verlust des Interesses an Aktivitäten gekennzeichnet ist, die einst Spaß gemacht haben.

Burnout tritt typischerweise auf, wenn sich eine Person überfordert fühlt, sei es durch beruflichen Druck oder durch persönliche Verpflichtungen wie die Pflege von Familienangehörigen. Zu den Symptomen können Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und nachlassende Motivation gehören. Es ist wichtig, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen, damit Sie Maßnahmen ergreifen können, um Ihr Stressniveau zu senken, bevor es außer Kontrolle gerät. Pausen über den Tag verteilt einzulegen, sich realistische Ziele und Erwartungen zu setzen, jede Nacht ausreichend zu schlafen und regelmäßig Sport zu treiben, sind wirksame Methoden zur Bewältigung von Burnout-Symptomen.

Depressionen hingegen werden oft durch Lebensereignisse wie eine Scheidung oder den Verlust des Arbeitsplatzes ausgelöst, können aber auch ohne offensichtliche Ursache auftreten. Menschen, die unter einer Depression leiden, können Hoffnungslosigkeit, Leere oder Schuldgefühle empfinden, haben Schlafstörungen, wenig Energie, leiden unter häufigen Kopf- und Magenschmerzen, haben Konzentrationsschwierigkeiten, ziehen sich von sozialen Aktivitäten zurück und verlieren das Interesse an Hobbys, die ihnen früher Spaß gemacht haben. Depressionen erfordern professionelle Hilfe, denn sie lassen sich nicht einfach überwinden. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von Therapien (die kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders hilfreich erwiesen) bis hin zu Medikamenten wie Antidepressiva, die das Gleichgewicht der an der Emotionsregulierung beteiligten Neurotransmitter wiederherstellen (dies sollte jedoch immer zuerst mit einer Ärztin bzw. einem Arzt besprochen werden).

Selbsttest: Habe ich eine Depression?

Es ist wichtig, daran zu denken, dass sowohl Burnout als auch Depressionen behandelbar sind, wenn sie früh genug erkannt werden. Zögern Sie also nicht, Hilfe zu suchen, wenn Sie glauben, dass Sie von einem der beiden Probleme betroffen sein könnten – darüber zu sprechen, wie Sie sich fühlen, kann einen großen Unterschied machen! Darüber hinaus kann jeder Mensch seinen Lebensstil ändern, unabhängig davon, ob er unter psychischen Problemen leidet oder nicht: ausgewogene Mahlzeiten mit viel frischem Obst und Gemüse, regelmäßiger Sport (ein Spaziergang reicht schon aus), Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation, der Verzicht auf Drogen und Alkohol usw.

All diese Dinge zusammen sollten dazu führen, dass wir uns insgesamt glücklicher und gesünder fühlen!

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Pregnant woman - Schwangere

Schwangerschaftsdepression

Wenn du schwanger bist, weißt du vielleicht schon alles über die postpartale Depression (auch postnatale Depression), die nach der Geburt des Kindes auftreten kann. Aber auch während der Schwangerschaft ist eine Depression nicht unüblich. Die Schwangerschaft geht mit hormonellen Veränderungen einher und beeinflusst die Hirnchemie auf eine Weise, die Angstgefühle und Depression während der Schwangerschaft verursachen kann. So sind laut AOK Sachsen-Anhalt etwa 12 % der schwangeren Frauen von einer sogenannten pränatalen Depression betroffen.

 

Risikofaktoren für eine pränatale Depression

Da wir festgestellt haben, dass Depressionen in der Schwangerschaft recht häufig sind, sollten wir nun besprechen, wer verstärkt anfällig für diese ist. So wie jede Frau die Schwangerschaft anders erlebt, wird auch nicht jede Frau zu depressiven Episoden in der Schwangerschaft neigen.

Im Allgemeinen ist dein Risiko für eine vorgeburtliche Depression höher, wenn du einige dieser Erfahrungen gemacht hast:

  • Du hast schon einmal eine Depression oder depressive Episode erlebt.
  • Du hast mit Ängsten gekämpft oder kämpfst noch immer damit.
  • Dir fehlt Unterstützung von Menschen, die dir nahestehen.
  • Deine Schwangerschaft ist ungeplant und passt nicht in deinen Lebensplan.
  • Du machst ein Trauma oder eine schwierige Zeit in deinem Leben durch wie z. B. eine Scheidung.
  • Du bist von häuslicher Gewalt betroffen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass jede Frau, die an einer Schwangerschaftsdepression erkrankt, eine dieser Erfahrungen gemacht haben muss. Manchmal kann eine pränatale Depression auch trotz bester Voraussetzungen entstehen.

Da eine Schwangerschaft per Definition ein sehr emotionaler Zustand ist, werden wir nun versuchen, die Symptome einer Depression einzuordnen.

 

Die häufigsten Anzeichen für eine Schwangerschaftsdepression

Zunächst sind die Symptome einer Schwangerschaftsdepression die gleichen, die allgemein bei einer Depression auftreten können:

  • Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit
  • Überforderung
  • Schlafstörungen und verminderte Energie
  • Veränderungen des Appetits und der Libido
  • Körperliche Schmerzen, z. B. Kopf- oder Bauchschmerzen

Für die Depression während der Schwangerschaft lassen sich zusätzlich einige spezifischere Indikatoren finden:

  • Ein geringes Selbstwertgefühl oder Selbstzweifel in Bezug auf die zukünftige Elternschaft
  • Fehlende Vorfreude oder Verbundenheit mit dem ungeborenen Baby
  • Gedanken oder Ängste, sich selbst oder dem ungeborenen Baby zu schaden
  • Ein Bedürfnis, trotz Schwangerschaft Alkohol trinken, rauchen oder sogar Drogen nehmen zu wollen

Bei schweren Episoden sogar Gedanken an Suizid oder Selbstverletzung

Es ist zwar nicht immer möglich, Depressionen während der Schwangerschaft zu verhindern, aber es gibt Schritte, die du während deiner Schwangerschaft unternehmen kannst, um dein Risiko zu verringern.

 

Professionelle Hilfe und Selbsthilfe

Schwangere Frauen, die unter Depressionssymptomen leiden, sollten unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Behandlung kann Beratung, Psychotherapie, Medikamente, Änderungen des Lebensstils oder alle drei Maßnahmen gemeinsam umfassen.

Ärzt:innen oder Therapeut:innen können dir helfen, zu entscheiden, welche Form der Behandlung am besten für dich und dein Baby geeignet ist. In Hinblick auf die Einnahme von Medikamenten müssen mögliche Risiken für dein ungeborenes Baby unbedingt geklärt und abgewogen werden.

  In Hinblick auf eine mögliche psychotherapeutische Behandlung hat sich gezeigt, dass eine kognitive Verhaltenstherapie (KVT) die depressiven Symptome sowohl bei Schwangeren als auch bei Müttern, die nach der Entbindung an einer postpartalen Depression leiden, verringern kann.

 

Selbsthilfe

Neben der Inanspruchnahme professioneller Hilfe gibt es eine Reihe von Selbsthilfestrategien, die du während der Schwangerschaft anwenden kannst, wenn du dich von negativen Gefühlen überwältigt fühlst:

  • Kontakt zu nahestehenden Personen: Eine vertrauenswürdige Person in der Nähe kann in schwierigen Zeiten emotionale Unterstützung bieten.
  • Achtsamkeit üben: Die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu richten, ohne zu urteilen, hilft, das Bewusstsein wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Aktiv sein: Bewegung setzt Endorphine frei, die die Stimmung natürlich heben.
  • Kreativ werden: Kreative Aktivitäten wie das Schreiben von Gedichten oder das Malen haben sich als hilfreich erwiesen, um mit negativen Gefühlen umzugehen.
  • Pausen einlegen: Sich eine Auszeit von den täglichen Pflichten nehmen, um den nötigen Abstand zu den Sorgen zu gewinnen.
  • Zusätzliche Ressourcen suchen: Ein therapeutisches Gespräch mit einer Fachperson, die Erfahrung in der Behandlung psychischer Probleme in der Schwangerschaft hat, kann ebenfalls von unschätzbarem Wert sein!

Depressionen während der Schwangerschaft sind ein ernstes Problem, das jedoch gut behandelbar ist, wenn sowohl die werdende Mutter selbst als auch ihre Ärzt:innen frühzeitig die richtigen Maßnahmen ergreifen!

Selbsthilfe mit digitaler Psychotherapie: jetzt informieren

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Woman in winter

Noch Winterblues oder schon Depression?

Zwar werden die Begriffe „Winterblues“ und „Winterdepression“ oft synonym verwendet, doch meinen sie zwei verschiedene Zustände. Aufkommende Gefühle von Traurigkeit oder Müdigkeit kennen die meisten Menschen, wenn der goldene Herbst in die trübe Jahreszeit mit wenigen Sonnenstunden übergeht. Ein wenig melancholische Stimmung in Bezug auf das Ende eines vielleicht erlebnisreichen Sommers ist nicht ungewöhnlich. Lichtmangel, Weihnachtsstress und nasses Wetter tun ihr übrigens. Doch diese durch den Jahreszeitenwechsel ausgelösten, weit verbreiteten Gefühle, sind keineswegs mit einer Depression gleichzusetzen.

Die zwei großen Unterschiede zwischen Winterblues und Winterdepression sind die Dauer der Zustände sowie die Intensität der Symptome. Beim Winterblues oder einem saisonal bedingten Stimmungstief treten negative Gefühle schwankend auf und sind nicht den ganzen Tag bzw. über mehrere Tage durchgehend präsent. Die Winterdepression hingegen kommt mit Symptomen, die über mindestens 14 Tage durchgehend anhalten und in der Folge auch den Alltag stark beeinträchtigen können. Zudem sind Symptome bei einer Winterdepression deutlich stärker ausgeprägt als die Gefühle, die bei einem Winterblues auftreten können.

Zu den häufigsten Symptomen einer Winterdepression gehören:

  • Hoffnungslosigkeit
  • Schlafstörungen und Energiemangel
  • Heißhunger auf Kohlenhydrate und in der Folge Gewichtszunahme
  • Reizbarkeit oder Unruhe
  • Konzentrationsschwierigkeiten

 

 

Hilfe und Selbsthilfe

Obwohl sie sehr verschieden sind, gilt sowohl für den Winterblues als auch für die Winterdepression: sie müssen das Leben nicht kontrollieren, nur weil es draußen kalt und dunkel ist! Es gibt viele Möglichkeiten, negativen Emotionen und Energielosigkeit entgegenzuwirken. Gegen den Winterblues helfen bereits Maßnahmen wie:

  • Sich so oft wie möglich im Tageslicht/in der Natur aufhalten (auch wenn es kalt und bewölkt ist)
  • mit künstlichem Tageslicht nachhelfen, z. B. Tageslichtlampen
  • Bewegung und Entspannungstechniken
  • Schönen Hobbys nachgehen und Freunde oder Familie treffen

Eine Depression zu bewältigen, ist deutlich mühevoller – hier bedarf es in den meisten Fällen professioneller Unterstützung. Wenn du dich dafür interessierst, lies gern unseren Beitrag zum Thema Winterdepression.

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Die Herausforderung sozialer Aktivitäten während einer depressiven Episode

Ein Beitrag für Angehörige von Betroffenen einer Depression

Eines der Hauptsymptome einer depressiven Störung ist die Antriebslosigkeit. Doch gerade Aktivierung kann dabei helfen, die Genesung schneller zu erlangen. Expert:innen sind sich einig, dass soziale Aktivitäten, wie z. B. gemeinsame Spaziergänge oder Gruppensport, besonders zielführend sind.

Der Entschluss zu sozialen Aktivitäten stellt jedoch häufig eine doppelte Überwindung dar. Viele Patient:innen berichten, dass zusätzlich zur generell vorhandenen Unlust, Energie für eine Aktivität aufzubringen, weitere Befürchtungen hinsichtlich des sozialen Kontaktes hinzukommen.

 

Sorge, von anderen Personen verurteilt zu werden

„Ich weiß, dass meine Freunde mir positiv gegenüberstehen, und trotzdem sehe ich deren Blicke, wenn ich erzähle, dass ich erst mittags aufgestanden oder den ganzen Tag im Pyjama geblieben bin“, berichtet eine Patientin. „Da vergeht mir die Lust und auch der Mut, ihnen alles ehrlich zu erzählen.“

 

Keine Lust, gepusht zu werden

Angehörige und Freund:innen versuchen im Kontakt mit depressiven Menschen das, was bei „gewöhnlicher Traurigkeit“ auch hilft: sie motivieren, sie pushen und überreden. Sie behandeln einen depressiven Menschen so, als wäre alles eine Frage der eigenen Motivation.
Dieses Verhalten ist logisch und dann absolut nachvollziehbar, wenn man nicht ausreichend über das Krankheitsbild Depression informiert ist. Gut gemeinte Worte können den Betroffenen dennoch schaden und sie so dazu bringen, Kontakt zu meiden.
Ein Betroffener berichtet: „Wenn meine Freunde wüssten, wie viel Kraft es mich kostet, einkaufen zu gehen oder mal staubzusaugen! Wer nicht erlebt hat, wie unüberwindbar es sich anfühlt, sich für Erledigungen oder irgendwelche Aktivitäten aufzuraffen, kann sich das einfach nicht vorstellen.“

 

Angst, wenig geben zu können

Beziehungen bestehen aus Geben und Nehmen. Für Patient:innen ist es eine Herausforderung, diese Balance zu gewährleisten. Dabei kommt es einerseits vermehrt zum Gefühl, nichts geben zu können und wenig Spielraum zu haben, wenn das Gegenüber Aufmerksamkeit oder Unterstützung einfordert. Andererseits kann es durch das – bei einer depressiven Episode verstärkt auftretende – negative Selbstbild auch zu Selbstvorwürfen und strengen Selbstbeurteilungen kommen. Beides hinterlässt kein gutes Gefühl.

 

Empfehlung für Angehörige von Betroffenen:
Verständnis für die Erkrankung und authentische Kommunikation

Für alle genannten Herausforderungen, mit denen sich Betroffene einer Depression hinsichtlich sozialer Aktivitäten konfrontiert sehen, gilt dieselbe Empfehlung an dich als nahestehende Person : Versuche, Verständnis für die Situation und Symptome deines Gegenüber zu entwickeln und  authentisch über deine Gedanken zu reden!
Wer die Erkrankung gut kennt, kann Betroffenen besser helfen und sein Wissen auch an andere weitervermitteln. Gleichzeitig wird jemand, dem Verständnis für seine Situation entgegengebracht wird, sich selbst weniger verurteilen. Das „gnädigere“ Selbstbild führt zu einer insgesamt entspannteren Situation und damit dazu, auch in sozialen Situationen weniger unter Druck zu geraten.
Den Betroffenen selbst kommt eine umfangreiche Aufklärung über ihre Erkrankung ebenfalls zugute. Zeit, die sie sonst vielleicht auf das Grübeln über Fragen wie „Ist das normal?“ verwenden, kann nun auf die eigenen Bedürfnisse und die Selbstfürsorge gerichtet werden, ohne Herausforderungen aus dem Weg zu gehen. Und ein menschliches Grundbedürfnis kann somit leichter erfüllt werden: Das Bedürfnis nach sozialen Interaktionen.

Wir von edupression möchten dabei helfen: mit durchdachter Wissensvermittlung über Depression und Techniken zur Bewältigung der Erkrankung.

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Winter Depression

Was ist eine Winterdepression?

Da wir zu dieser Jahreszeit häufig auf die „Winterdepression“ angesprochen werden, wollen wir hier die häufigsten Fragen beantworten:

1) Was versteht man unter einer Herbst-Winter-Depression?

Die klassische Depression kann unterschiedliche Merkmale aufweisen, wie zum Beispiel ein saisonales Muster (im Englischen werden Sie auf die Bezeichnung SAD stoßen, was für seasonal affective disorder steht). Das zentrale Merkmal dieser Depressionsform ist, dass die depressive Symptomatik zu einer bestimmten Jahreszeit auftritt. In den meisten Fällen beginnt die Depression im Herbst oder Winter und endet im Frühling, weshalb man im Volksmund von einer Herbst-Winter-Depression spricht.

 

2) Sind die Symptome die gleichen wie bei einer klassischen Depression?

Betroffene einer „Winterdepression“ erleben ähnliche Symptome wie bei einer klassischen Depression, wobei eine spezifische Gewichtung besteht. Besonders häufig kommen Energieverlust, ein erhöhtes Schlafbedürfnis sowie Gewichtszunahme und Heißhunger nach Kohlenhydraten wie zum Beispiel Süßigkeiten, vor. Weitere Symptome können sein: Lustlosigkeit, Gedrückte Stimmung, Gereiztheit, Antriebslosigkeit, Melancholie und Rückzug.

 

3) Wer leidet unter einer Winterdepression?

Ca. 10 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung leiden an Winterdepressionen, wobei Frauen dreimal häufiger betroffen sind als Männer. Die Winterdepression tritt außerdem vorwiegend bei jüngeren Menschen auf (Peek um das 20. bis 30. Lebensjahr) und wird in höherem Alter seltener beobachtet.
Je nördlicher ein Land liegt, desto höher ist das Vorkommen von Winterdepressionen in der Bevölkerung. So führen die Skandinavier:innen in Europa, und die Kanadier:innen auf dem amerikanischen Kontinent die Häufigkeitsquoten an. In südlichen Ländern tritt diese Form der Depression hingegen kaum auf.

 

4) Was sind die Ursachen einer Winterdepression?

Die genaue Ursache der saisonale Depression ist noch nicht vollständig geklärt, aber sie wird häufig mit der geringeren Sonneneinstrahlung während der kürzeren Herbst- und Wintertage in Verbindung gebracht. Die Haupttheorie besagt, dass ein Mangel an Sonnenlicht dazu führen kann, dass ein Teil des Gehirns, der so genannte Hypothalamus, nicht mehr in Balance ist. Dies führt zu einer gesteigerten Produktion vom müde-machenden Hormon Melatonin, sowie einer Reduktion des Hormons Serotonin, welches negativ auf die Stimmung wirkt, den Appetit und das Schlafverhalten jedoch begünstigt. Da die Symptomatik in der Winterdepression dem Winterschlaf bei Tieren ähnelt, gibt es auch Spekulationen, dass dieses Auftreten ein Relikt der Evolution ist.

 

5) Wie wird die Herbst-Winter-Depression behandelt?

Die Bestimmung des Merkmals „saisonale Depression“ ist für die Therapie bedeutsam, da Patient:innen mit diesem Merkmal besonders gut auf Lichttherapie ansprechen.

Die wichtigsten Behandlungsformen sind:

  • Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensführung, u. a. möglichst viel natürliches Sonnenlicht, regelmäßige sportliche Betätigung (am besten im Freien)
  • Lichttherapie – bei der eine spezielle Lampe, ein sogenannter Leuchtkasten, verwendet wird, um den Aufenthalt im Sonnenlicht zu simulieren
  • Gesprächstherapien wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT)
  • antidepressive Medikamente

Wenn Sie die Vermutung haben, dass Sie oder eine Ihnen nahestehende Person unter einer Herbst-Winter-Depression leidet, wenden Sie sich bitte unbedingt an eine Fachperson (Psychiater:in, Psycholog:in), die die „saisonale Depression“ diagnostizieren kann.

In der Psychotherapie mit edupression erfahren Sie noch ausführlicher, wie diese Depressionsform diagnostiziert wird und lernen psychotherapeutische Übungen aus der kognitiven Verhaltenstherapie, die in der Behandlung eingesetzt werden können.

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Anzeichen und Symptome einer Depression

Depressionen schleichen sich oft unbemerkt in das Leben ein, bis die Anforderungen des Alltags zu groß werden. Es ist schwierig, den eigenen Zustand einzuschätzen: „Ist das nur Traurigkeit, ist das normal? Ist das Niedergeschlagen-Sein eine Lebenseinstellung geworden? Manche Menschen haben es schwerer als ich – bin ich einfach nur schwach? Ist es die Anstrengung wert, vielleicht geht es mit der Zeit einfach weg?“

Aber wie viel Zeit ist zu viel Zeit? Es gibt einen Weg, sich in der Welt der Gefühle zurechtzufinden und es gibt bestimmte Kriterien, nach denen eine Depression diagnostiziert wird. Im Folgenden findest du ausführliche Erklärungen zu den Symptomen einer Depression, der erwarteten Dauer und den Verlaufsformen nach internationalen Richtlinien. Bitte verwende diese Informationen nicht als Ersatz für professionelle Hilfe und Behandlung.

 

Emotionale Veränderungen

In den frühen Stadien der Depression bemerken die Betroffenen in der Regel ein nachlassendes Gefühl der Freude am Leben, das oft mit Traurigkeit und Kummer einhergeht. Auch der Sinn für Humor nimmt ab – man versteht einen Witz, findet ihn aber nicht lustig. Betroffene einer Depression berichten, dass sie oft unkontrolliert zu weinen beginnen, während andere das Gefühl haben, weinen zu wollen, aber nicht zu können. Die Betroffenen berichten auch von einem tiefen Gefühl, den Sinn des Lebens zu verlieren, sowie von Selbstmordgedanken. Das Gefühl der Verbundenheit mit Familie und Freunden ist reduziert, religiöse Menschen können einen Verlust des Glaubens erleben.

Kognitive Veränderungen

Kognitive Veränderungen bei Depression können ein Gefühl der Abneigung gegenüber dem eigenen Ich und die Überschätzung von Alltagsproblemen sein. Der Verlust des Selbstbewusstseins lässt sich besonders gut erkennen, wenn Menschen aufgefordert werden, sich mit anderen zu vergleichen. Oft haben Menschen mit Depressionen das Gefühl, dass andere hinter ihrem Rücken über sie reden und ihnen gegenüber respektlose Bemerkungen machen.
Religiöse Betroffene denken vielleicht, dass sie sündhaft und unwürdig sind. Aufgrund von mangelndem Selbstvertrauen oder gestörten Denkprozessen kann es schwierig sein, Entscheidungen zu treffen. Bei schweren Depressionen kommt es zu einer Selbstwahrnehmung von Schuld und Wertlosigkeit. Dies wird meist von Selbstmordgedanken und gleichgültig-pessimistischen Vorstellungen begleitet.

Veränderungen in der Motivation

Niedriges Energieniveau, Müdigkeit, Apathie, Unfähigkeit, sich zu konzentrieren: Die Sekundärsymptome eines niedrigen Stimmungsniveaus treten sehr häufig bei depressiven Zuständen auf, besonders nach einer Infektionskrankheit. Menschen, die an einer Depression leiden, vermeiden es in der Regel, Verantwortung und schwierige Aufgaben zu übernehmen, weil ihnen ihre Arbeit langweilig erscheint oder sie sind nicht zuversichtlich, dass sie die Aufgaben bewältigen können. Aufgrund dieses Mangels an Initiative werden depressive Menschen schnell als hilfs- und unterstützungsbedürftig wahrgenommen – als unfähig, einfache Aufgaben im Alltag zu bewältigen. Dabei sind dies die Symptome einer Erkrankung.

Neurovegetative Symptome

Dazu gehören Veränderungen des Appetits, der Gewichtsabnahme/-zunahme, des Schlafs, der sexuellen Erregung, des Energieniveaus und der Körperhaltung. Der depressive Zustand kann die Art, wie eine Person spricht, geht oder sitzt, verändern. Bei leichten Depressionsformen sind übermäßiger Appetit und Gewichtszunahme ebenso häufig wie Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Letztere Symptome treten jedoch häufiger bei schwereren Depressionsformen auf.

Weiterhin können das sexuelle Interesse und die sexuellen Funktionen abnehmen. Die Betroffenen haben Probleme beim Einschlafen und der Schlaf selbst ist nicht erholsam. Es wird berichtet, dass die Morgenstunden am schwierigsten sind und von starken Stimmungsschwankungen begleitet werden.

Im Folgenden finden Sie eine Liste der Depressionssymptome (gemäß DSM-V – verwendet von der American Psychological Association):

1. Depressive Stimmung nach Selbstbericht oder Beobachtung durch andere
2. Verlust von Interesse oder Freude
3. Müdigkeit/Verlust an Energie
4. Wertlosigkeit/übermäßige oder unangemessene Schuldgefühle
5. Wiederkehrende Gedanken an den Tod, Selbstmordgedanken oder tatsächliche Selbstmordversuche
6. Vermindertes Denkvermögen/Konzentrationsfähigkeit oder Unentschlossenheit
7. Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung
8. Schlaflosigkeit/Hypersomnie
9. Signifikanter Appetit und/oder Gewichtsverlust

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Depression in der Familie oder im Freundeskreis

Ein geliebter Mensch ist an einer Depression erkrankt?

Sich der herausfordernden Realität des Kampfes gegen ein psychisches Problem zu stellen, kann ziemlich entmutigend sein – und zwar nicht nur für Betroffene selbst. Psychische Leiden durchdringen alle Lebensbereiche: Sie verändern die sozialen Beziehungen im privaten Umfeld und am Arbeitsplatz, aber vor allem verändern sie die Beziehung eines Menschen zu sich selbst.

Leider ist es meistens eine Veränderung zum Schlechten. Ein schleichendes Gefühl der Wertlosigkeit, des Selbsthasses, ständige negative Dialoge im Kopf, … Die Liste geht immer weiter. So schwer es ist, eine Person zu sein, die von einer psychischen Erkrankung betroffen ist, so herausfordernd ist es auch, mit einer solchen Person umzugehen.

Wenn jemand in deiner Familie oder deinem Freundeskreis an einer Depression leidet, bist du mit Sicherheit schon der einen oder anderen Herausforderung begegnet. Dieser Beitrag soll dir dabei helfen, dich in dieser komplexen Situation zurechtzufinden und dir Strategien zur Verbesserung vorschlagen.

  1. Anzeichen und Symptome einer Depression verstehen

Depressionen haben einen großen Einfluss auf die Persönlichkeit. Oft werden die Menschen reizbarer, distanzierter und entwickeln eine insgesamt vermeidende Haltung. Sie können sich feindselig verhalten und bei Familienmitgliedern schnell den Enthusiasmus und die Hoffnung zerstören, hilfreich und fürsorglich zu sein.

Aus psychoanalytischer Sicht wird eine depressive Person als jemand beschrieben, der seine „Kathexis“ (der Prozess der Zuweisung von mentaler oder emotionaler Energie zu einer Person, einem Objekt oder einer Idee) von der Außenwelt in sich selbst „zurückgezogen“ hat. Im realen Leben könnte sich das in Distanzierung und scheinbarem Desinteresse an der Außenwelt äußern. Bildlich gesprochen braucht die Person viel mentale Energie, um mit der Depression fertig zu werden und die normale Interaktion mit Familie und Freunden ist „überfordernd“. Versuche zu verstehen, dass dies keine bewusste Entscheidung ist, sondern eher ein Notfallbewältigungsmechanismus der Psyche, um alle Ressourcen zu sammeln und sie nach innen, statt nach außen zu lenken. Ein Beispiel: Ein Betroffener schenkt seiner Ehepartnerin in Folge seiner Depression immer weniger Aufmerksamkeit und fühlt sich deswegen schrecklich. Er hat aber keine mentale Kapazität,  um dieses Problem zu kommunizieren oder verbessern, da die Bewältigung seiner Depression bereits all seine Energie beansprucht.

Eine Familie ist ein lebendiges System. Wenn ein Mitglied leidet, leidet das ganze System. Menschen spüren das Leiden ihrer Angehörigen, als wäre es ihr eigenes. Je näher sich Menschen stehen, desto schwieriger ist es manchmal, zwischen den eigenen Gefühlen und denen des Gegenübers zu unterscheiden. Deshalb ist es wichtig, geistig vorbereitet zu sein, wenn Situationen und Emotionen zu Hause eskalieren.

 

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  1. Professionelle Hilfe suchen

Falls du das Gefühl hast, dass deine Partnerin bzw. dein Partner oder ein Familienmitglied Anzeichen einer Depression zeigt, ermutige diese Person so bald wie möglich, eine medizinische Fachkraft aufzusuchen. Sowohl Hausärzt:innen als auch Psychotherapeut:innen können eine professionelle Einschätzung der aktuellen Situation geben. Eine Depression ist eine Erkrankung, die wie jede andere körperliche oder psychische Erkrankung rechtzeitig behandelt werden kann und sollte.

 

  1. Über Depression informieren

Ein grundsätzlicher Tipp: Es ist sowohl für Betroffene als auch deren Angehörige enorm hilfreich, so viel wie möglich über die Krankheit Depression, die Auswirkungen und die Therapiemöglichkeiten zu wissen. Das schafft nicht nur Verständnis für Betroffene, sondern gibt dir auch realistische Erwartungen an den Prozess der Bewältigung.

 

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  1. Eine starke unterstützende Umgebung aufbauen

Die häusliche und familiäre Unterstützung wird eine große Rolle bei der Bewältigung der Depression spielen. Jede Anstrengung, die du in das häusliche Umfeld steckst, wird wahrscheinlich eine größere Wirkung haben als du zunächst erwartest. Es stimmt, dass du die betroffene Person nicht „reparieren“ kannst, aber du kannst auf jeden Fall helfen.

Es wurde festgestellt, dass eine depressive Erkrankung direkt mit dem Ess- und Schlafverhalten sowie dem Aktivitätsniveau verbunden ist. Auf der anderen Seite vermindert sie die Motivation. Oftmals verhalten sich depressive Menschen passiv, apathisch und essen zu viel oder zu wenig. In diesen Dingen kann eine nahestehende Person eine große Hilfe sein. Hier sind einige Vorschläge, was du tun kannst:

  • Eine stressfreie Atmosphäre schaffen: Sprecht ohne Vorurteile über Bedürfnisse und Sorgen.
  • Mehr Routinein das Leben einführen: zur gleichen Zeit essen, Medikamente einnehmen, spazieren gehen usw. So kann die betroffene Person weniger vom Alltag überwältigt werden.
  • Pläne für die nahe Zukunft machen: nächste Woche ins Kino gehen, zum Abendessen verabreden, usw. Ohne den Anstoß von außen vermeiden depressive Personen oft jegliche soziale Interaktion oder überhaupt jede Aktivität.
  • Gemeinsames Kochen: Gesundes Essen ist nicht nur ein starker Faktor bei der Genesung, der bloße Prozess des Kochens erfordert auch ein gutes Maß an Beteiligung. Auch das Planen und Einkaufen– also das Übernehmen von Kontrolle und Verantwortung – kann depressiven Personen helfen.
  • Gemeinsame Bewegung: Versuche, da zu sein, um Spaziergänge, Läufe, Wanderungen, Yoga oder andere Bewegungsformen zu initiieren. Bei mittelschweren depressiven Episoden kann sich Bewegung genauso positiv auf die Genese auswirkenwie ein Antidepressivum, während sie bei schweren Depressionen eine starke Begleitbehandlung darstellt.
  • Auf veränderte Alkoholkonsumgewohnheiten achten: Wenn aus dem üblichen Glas Wein plötzlich eine ganze Flasche geworden ist, solltest du einschreiten. Das Gleiche gilt für Drogenkonsum, verschreibungspflichtige Medikamente, usw.
  1. Sorge für dich selbst

Eigentlich müsste dieser Punkt der erste in unserer Liste sein, denn nur wenn es dir gut geht, bist du überhaupt in der Lage, zu unterstützen. Es ist keine Schande, Zeit für sich selbst, eine Pause oder jemanden zum Reden zu brauchen. Im Gegenteil: Es ist sogar notwendig. Eine depressive Episode kann sich über Monate hinziehen und ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Jemanden zum Reden zu haben, ist sehr wichtig. Das kann z. B. ein Freund, eine Fachperson oder eine Selbsthilfegruppe sein.

Oft verringern Menschen ihre sozialen Interaktionen in Übereinstimmung mit ihrer depressiven Partnerin bzw. ihrem depressiven Partner. Wenn es möglich ist, versuche aber, am Leben teilzunehmen, denn das ist wichtig für deine eigene psychische Gesundheit. Es kann sein, dass die erkrankte Person nicht in der Lage und nicht gewillt ist, sich mit Menschen zu treffen, ins Kino oder zum Tanzen zu gehen – und das ist völlig in Ordnung in ihrer Situation. Du hingegen hast auch eine Verantwortung gegenüber dir selbst.  Nimm dir regelmäßig eine „Auszeit“ vom Betreuerdasein. Deine Hobbys weiterhin zu genießen, ist kein Verrat. Betrachte es als emotionales Auftanken.

Zu guter letzt: Was du NICHT tun solltst

Wenn du als naher Angehöriger oder Freund:in einer depressiven Person die Einstellung hast, dass diese Person einfach nur traurig oder faul ist, kann die Nähe mehr schaden als nützen. Fragen und Sätze, die man als angehörige Person vermeiden sollte, sind:

  • „Kannst du nicht einfach mal fröhlich sein?“
  • „Das bildest du dir alles nur ein.“
  • „Warum bist du so faul?“
  • „Weißt du, dass es manche Leute viel schlimmer haben als du?“
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Das bringt uns zurück zu Punkt drei: Lerne etwas über Depressionen und sei so einfühlsam wie möglich. Gebe der depressiven Person Raum, um deprimiert zu sein und die eigenen Gefühle auszusprechen. Fragedie Person, wie sie sich fühlt, statt das „Warum“ zu hinterfragen. Frage, wie du helfen kannst, statt ungefragte Ratschläge zu geben. Erkundige dich nach dem Schlaf, dem Appetit, dem Energielevel. Versuche, Dinge zu bemerken, die die betroffene Person vielleicht an sich selbst nicht bemerken kann.

Aber vergesse dich selbst und deine eigenen Bedürfnisse dabei nicht. Zeuge zu sein, wie ein geliebter Mensch leidet, kann sehr herausfordernd und überwältigend sein. Es ist schwierig, die Balance zu halten zwischen Einfühlungsvermögen, dem Wunsch zu helfen und dem gleichzeitigen Gefühl der Hilflosigkeit. Es ist wichtig zu beachten, dass Geduld, eine friedliche Umgebung und emotionale Stabilität deine wichtigsten Partner im Kampf gegen die Depression in der Familie oder dem Freundeskreis sind. Zögere nicht, dir Unterstützung von einer Fachperson zu holen.

 

Informationen zur Therapie einer Depression

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