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Selbsthilfegruppen bei Depression

Es gibt einige positive Wirkungseffekte von Selbsthilfegruppen, die bei Depressionen und anderen Erkrankungen nachgewiesen werden konnten. Diese machen Sie zu einem guten Unterstützungstool für Menschen aller Altersklassen und Lebenslagen.

Selbsthilfegruppen bieten einen niederschwelligen Zugang für Betroffene, d. h. man muss keine besonderen Anforderungen oder Tests erbringen, um teilnehmen zu dürfen. Selbsthilfegruppen zeichnen sich in erster Linie durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch aus; mit Anderen über die eigene Erkrankung und den Umgang hiermit zu sprechen, steht im Mittelpunkt – eine für die Teilnehmer oftmals neue Erfahrung, die hierbei in einem geschützten Rahmen stattfinden kann. Die Gruppen können sowohl geführt als auch ungeführt stattfinden; sie kann also mit und ohne Fachpersonal durchgeführt werden.

Falls Fachpersonal dabei ist, werden hier oftmals Fachinformationen eingebracht, das Evaluieren der jeweiligen Probleme der Teilnehmer:innen wird allerdings eher von den einzelnen Teilnehmenden übernommen – deshalb auch der Name „Selbsthilfe“; dies grenzt die Gruppen klar von Gruppentherapie ab. Um die Vertraulichkeit und Professionalität muss man sich dennoch nicht sorgen; es gibt immer Moderator:innen, die darauf achten, dass Grenzen zwischen den Teilnehmer:innen geachtet werden und aufgrund der Betroffenheit eines jeden Einzelnen erleben die Teilnehmer oftmals eine enorme Empathie und Hilfe, die ansonsten eher schwer zu bekommen ist.

Teilnehmer:innen schätzen an Selbsthilfegruppen vor allem, dass Ihnen das Gefühl genommen wird, mit Ihrer Krankheit alleine zu sein. Sie können andere Betroffene kennenlernen, sich austauschen, Erfahrungen im konkreten Umgang mit Ihrer Krankheit sammeln, Fachinformationen und Hilfe erhalten – und diese auch selbst geben. Die Selbstwirksamkeit und das Selbstbewusstsein der Teilnehmer:innen wird hierdurch wesentlich erhöht. Sie bekommen zunehmend das Gefühl, mit der Situation besser umgehen zu können und nicht mehr von ihr überrannt zu werden. Hilflosigkeitsgefühle werden reduziert.

Diese positiven Veränderungen nehmen zu im Laufe der Zeit; je häufiger und regelmäßiger Teilnehmer:innen ihrer Gruppe beiwohnen, desto besser wird der Umgang mit der Krankheit, desto lebensmutiger und weniger isoliert, selbstbewusster, einflussreicher fühlen sich die Teilnehmenden. Gerade bei langjähriger Teilnahme ist eine erhöhte Stressresistenz und Gelassenheit beobachtbar. Tatsächlich können Selbsthilfegruppen einen ähnlich wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden leisten wie Familie oder Partner:innen.

Trotz aller positiver Hilfestellungen, die eine Selbsthilfegruppe bieten kann, ist es wichtig zu wissen, dass Sie keine Alternative zur medizinischen Behandlung darstellen. Viel mehr eignen sie sich, wie auch Psychoedukation, als wirksames Werkzeug, um erfolgreicher mit der Krankheit Depression umzugehen.

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Der positive Effekt von Bewegung auf die Depression

Auf einer gewissen Ebene ist uns allen bewusst, dass Bewegung gut für unseren Körper ist. Sehr häufig ist es jedoch nicht nur unser Körper, der diese Hilfe braucht, sondern auch unser Geist profitiert ungemein. Sport und Bewegung können unsere Stimmung heben und unseren Schlaf verbessern, aber es ist nicht nur das!
Mit diesem Artikel wollen wir vermitteln, wie Sport und Bewegung uns helfen können, mit psychischen Störungen wie Angst und Depression umzugehen. Wenn Sie wissen wollen, wie Bewegung zu einer der effektivsten Behandlungen geworden ist – lesen Sie den folgenden Text.

 

Wie sich Bewegung positiv auf die Stimmung auswirkt

Es ist ein weit verbreiteter „Irrglaube“, zu denken, dass Menschen regelmäßig Sport treiben, um lediglich ihr sportliches Aussehen zu erhalten – das ist nicht der Fall. Meistens trainieren die Menschen, die den Sport als fixen Baustein in ihrem Alltag einbauen, so regelmäßig, weil es ihnen hilft, sich besser zu fühlen. Sie neigen dazu, den ganzen Tag über mehr Energie zu haben, sie schlafen besser, haben ein besseres Gedächtnis und sind in der Lage, während des Tages klarer und positiver zu denken.
Egal wie alt oder wie fit Sie sind, angemessene und regelmäßige Bewegung und Sport hat mehr als einen positiven Einfluss auf Ihre allgemeine Gesundheit, ganz zu schweigen von den Auswirkungen, die es auf psychische Gesundheitsprobleme wie Angst oder Depression haben kann.

 

Wodurch kommt es zur Verbesserung?

Der „Effekt“ von Bewegung bezieht sich auf eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen, die durch regelmäßiges Training entstehen. Zum Beispiel kann regelmäßige körperliche Aktivität bei der Freisetzung von Endorphinen, den so genannten „Glückshormonen“, helfen, die Ihre Stimmung verbessern und Sie vor Herzkrankheiten schützen, Ihren Blutdruck senken oder Ihren Schlafzyklus verbessern.

Wie kommt es überhaupt dazu?
Sport oder jede Art von Bewegung löst die Freisetzung von speziellen Proteinen aus, die auch als Wachstumsfaktoren bezeichnet werden und die wiederum bewirken, dass die Nervenzellen ganz neue Verbindungen eingehen. Dies ist – sehr vereinfacht formuliert – entscheidend dafür, dass Sie sich besser fühlen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die depressiv sind, einen kleineren Hippocampus haben, eine Region, die für die Stimmungsregulierung verantwortlich ist. Indem Sie trainieren und Endorphine aktivieren, beeinflussen Sie tatsächlich das Wachstum des Hippocampus, was wiederum hilft, die Symptome der Depression zu lindern.

 

Kann Bewegung wirklich bei Depressionen helfen?

Wir haben es im Grunde geschafft, diese Frage schon mit allem oben besprochenen zu beantworten, aber lassen Sie uns den Prozess noch detaillierter betrachten. Wenn Sie eine Person sind, die an einer Form von Depression oder Angst leidet, wissen Sie, wie schwer es ist, sich nach einer Pause wieder zur bisher gewohnten, regelmäßigen Sportroutine aufzuraffen. Es fühlt sich wie das Schwerste an, das man sich vorstellen kann.

Wenn Sie jedoch einmal damit angefangen haben, wird es zu Ihrem Sicherheitsnetz und zu einer der effektivsten Möglichkeiten, den Kopf freizubekommen, sich zu zentrieren und Ihre Stimmung zu verbessern. In der Tat kann das Training nachweislich Symptome einer Depression verringern und Angstzustände und Depressionen langfristig fernhalten, sobald Sie sich besser fühlen.

 

Wie kann Bewegung unserem mentalen Zustand außerdem helfen?

Abgesehen davon, dass Bewegung eine Rolle bei der Endorphin Ausschüttung spielt und Ihnen daher hilft, Ihr Wohlbefinden zu verbessern, gibt es noch andere Faktoren, die bei der Linderung der Symptome einer Depression helfen:

  1. Sport und Bewegung lenken Sie von Dingen ab, über die Sie sich ständig Sorgen machen, wodurch Sie den Kreislauf durchbrechen und abgehalten werden, in ein negatives Denkmuster zu verfallen.
  2. Sie können mehr soziale Kontakte knüpfen. Körperliche Aktivität kann Ihnen die Möglichkeit geben, mit anderen in Kontakt zu treten, selbst wenn Sie nur in Ihrer Nachbarschaft joggen.
  3. Bewegung wird Ihnen ermöglichen, Stress auf eine gesunde Art und Weise zu bewältigen. Die Bewältigungsmechanismen der meisten Menschen beinhalten in der Regel Alkohol, Drogen oder Grübeln, was alles zu einer Verschlimmerung der Symptome führen kann.
  4. Bewegung kann Ihr Selbstvertrauen stärken. Trainingsziele, selbst die, die am unbedeutendsten erscheinen, werden Ihnen helfen, Ihr Selbstvertrauen zu stärken, indem Sie sich auch mit Ihrem Körper besser fühlen.

 

Wie kann man sich motivieren?

Inzwischen wissen Sie, dass Bewegung eine wichtige Rolle bei der Linderung von Depressionssymptomen spielt, aber in der Regel fehlt es an Motivation, um mit regelmäßigem Training zu beginnen, ganz zu schweigen von langfristigem Training. Hier sind einige Ratschläge, die Ihre Motivation steigern und Ihnen helfen können, anzufangen.

  • Einfachheit ist der Schlüssel. Um aktiver zu werden, müssen Sie langsam und einfach beginnen. Einfachheit ist entscheidend, um sich zu motivieren, weiterhin aktiv zu sein und Ihr Selbstvertrauen zu stärken. Selbst einfache Aufgaben im Haushalt, beim Einkaufen oder bei der Gartenarbeit reichen aus, um Sie in einen aktiveren Zustand zu versetzen.
  • Planen Sie Ihren Tagesablauf. Achten Sie darauf, jeden Tag eine Bewegungsart einzuplanen, und halten Sie sich daran. So programmieren Sie sich zu mehr Aktivität – aber versuchen Sie nicht, sich zwanghaft an den Plan zu halten. Legen Sie Pausen ein und bleiben Sie flexibel.
  • Verstehen Sie Ihre Hindernisse. Zu analysieren, was Sie zurückhält, hilft Ihnen alternative Lösungen zu finden, falls Sie welche brauchen. Wenn Sie sich zum Beispiel nicht selbstbewusst fühlen, fangen Sie damit an, zu Hause zu trainieren. Wenn die Finanzen das Problem sind, fangen Sie mit etwas an, das Sie kein Geld kostet wie z. B. regelmäßiges Gehen.
  • Planen Sie Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten. Wie Sie wahrscheinlich wissen, verlieren Menschen, die an Depressionen leiden, oft das Interesse an ihren Hobbys und anderen Dingen, die ihnen früher Spaß gemacht haben. Indem Sie wieder alle Aktivitäten einplanen, die Sie entspannt und zufrieden gemacht haben, bringen Sie sich in eine gute Stimmung.
  • Ziehen Sie sich nicht von anderen zurück. Soziale Kontakte sind Teil der Genesung. Versuchen Sie also, aktiver zu sein, indem Sie Ihre Freund:innen, Familie oder die Partnerin bzw. den Partner in Ihre Aktivitäten einbeziehen.

 

Bewegung bei Depressionen? Sprechen Sie zuerst mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt.

Wenn Sie erwägen, zu trainieren oder eine spezielle Sportart auszuführen, um Ihre Symptome zu behandeln, sprechen Sie auch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt darüber. Sie/er ist über alle Faktoren informiert, die eventuell in den Bewegungsplan einbezogen werden sollten wie Belastbarkeit und Medikation.

Auch in der digitalen Psychotherapie mit edupression erhalten Sie Tipps und Anleitungen für mehr Bewegung in Ihrem Alltag. 

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Altersdepression

Die gesundheitliche Risiken nehmen mit steigendem Alter kontinuierlich zu. Ebenso wie für das körperliche Wohlbefinden stellt ein höheres Alter einen Risikofaktoren für die psychische Gesundheit dar. Ab einem gewissen Alter erleben viele Menschen Veränderungen im Leben, die zu starken emotionalen Reaktion führen können. Beispiele dafür sind: Das Ausscheiden aus dem Berufsleben, der Verlust des Ehepartners, Einsamkeit oder körperliche Einschränkungen.

Stimmungsschwankungen bzw. depressive Verstimmungen werden oft übersehen, unterschätzt oder von körperlichen Symptomen überschattet. Depressionen sind keine definitive Folge des Alterns, jedoch sind depressive Symptome in der älteren Bevölkerung weit verbreitet und nehmen mit dem Alter zu. Eine Studie über Altersdepression (75+ Jahre), bei der 2850 Teilnehmer:nnen im Alter von 75 Jahren oder mehr untersucht wurden, ergab, dass die Prävalenz von depressiven Symptomen mit 31,1 % angegeben wurde. Diese Zahl ist deutlich höher als in jüngeren Stichproben (60-75 Jahre).

Mit anderen Worten: Von 100 Menschen über 75 Jahren leiden 31 höchstwahrscheinlich unter einer depressiven Symptomatik. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 litten 3,4 % der Weltbevölkerung an einer Depression, was bedeutet, dass die Prävalenz von einer Depression bei älteren Menschen potenziell viel höher ist als in der Allgemeinbevölkerung.

Präsenz depressiver Symptome im Alter

Depressive Beschwerden können sich bei älteren Menschen gut verstecken. Selbst bei regelmäßigen Arztbesuchen kommt es häufig vor, dass Depressionssymptome unerkannt bleiben. Schwächegefühl, Trägheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Traurigkeit: All diese Symptome können damit abgetan werden, dass sie ab einem bestimmten Alter ganz einfach zu erwarten sind. Die Betroffenen selbst unterschätzen oft die mögliche Schwere solcher Veränderungen. Unterdessen kann die Depression unerkannt bleiben und so zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko für einen älteren Menschen werden.

Prädiktoren

Eine schlechte körperliche Gesundheit ist auch ein guter Prädiktor für eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit. Die Beziehung zwischen den beiden ist sehr kompliziert und muss mit Vorsicht betrachtet werden. Während die Depression eine emotionale Reaktion auf die bloße Tatsache sein kann, dass man eine chronische Krankheit hat, kann sie auch die Folge einer Reihe von Krankheiten selbst sein. Die biologischen Mechanismen im Körper sind äußerst komplex, und eine Depression kann auch manchmal eine Folge von Krebs, Schilddrüsenproblemen, Vitaminmangel oder Infektionen sein.

Andererseits führen manche körperliche Erkrankungen zu dauerhaften Beeinträchtigungen und schränken die Mobilität und Unabhängigkeit ein. Dies kann zu dem Gefühl, eine Last zu sein, führen. Und schließlich müssen die meisten älteren Menschen verschreibungspflichtige Medikamente für ein bestehendes Gesundheitsproblem einnehmen. Diese Medikamente können möglicherweise Nebenwirkungen haben, die eine Depression auslösen können (so z. B.: Steroide, Schmerzmittel, Medikamente gegen hohen Blutdruck usw.).

Eine Studie aus dem Jahr 2004 kam zu dem Schluss, dass Depression und kognitive Beeinträchtigungen korrelieren und auch im Alter gemeinsam auftreten. Kognitive Beeinträchtigung ist ein Prädiktor für mögliche Depressionssymptome. Mit anderen Worten, wenn eine ältere Person beginnt, sich kognitiv zu verschlechtern, wird sie mit höherer Wahrscheinlichkeit auch depressiv werden. Zusammenfassend ist es ratsam, dass alle älteren Menschen genau auf ihren mentalen Zustand achten. Eine mögliche Veränderung der mentalen Disposition kann ein Anzeichen für ein körperliches Problem sein und umgekehrt.

Einsamkeit und soziale Isolation spielen in Bezug auf Depression eine große Rolle. Das Alleinsein kommt im Alter relativ häufig vor, die familiären Bindungen sind oft reduziert, die sozialen Bindungen ebenfalls. Je nach Region haben manche alte Menschen Schwierigkeiten, sich fortzubewegen, leben in abgelegenen Regionen oder haben schlichtweg die meisten Freunde bereits verloren. Verschiedene Faktoren können zu einer Isolation führen. Das Ergebnis dieser sozialen Isolation ist für die psychische Gesundheit nicht förderlich.
Wenn möglich, ist es für ältere Menschen ratsam, einen Weg zu finden, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Ob es sich dabei um ein Hobby handelt, unkomplizierte freundschaftliche Zusammenkünfte oder sogar die Anschaffung eines Haustieres – all das wird sich positiv auf den allgemeinen mentalen Zustand auswirken.
Persönliche Verluste im Leben sind unabhängig vom Alter schwierig. Im höheren Alter neigen diese Verluste jedoch dazu, in kürzeren Zeiträumen häufiger aufzutreten. Diese Häufung kann traumatisierend sein. Der Verlust des Ehepartners nach Jahrzehnten der Ehe, der Verlust alter Freunde, der Verlust eines Haustiers – nichts davon ist leicht zu verkraften. Der Verlust muss aber nicht unbedingt körperlich sein, er kann auch symbolisch sein und ebenso schwer wiegen. Zu solchen Verlusten zählen: ein bestimmter Lebensstil, körperliche Kraft und Gesundheit, kognitive Fähigkeiten usw.

Vorhersagbarkeit von Depressionen im Alter

Die Hirnforschung konnte in den letzten Jahren deutlich zeigen, dass der Alterungsprozess und Stress die Neuroplastizität im Gehirn reduzieren, während körperliche Aktivität, abwechslungsreiche Umgebung und Lernen diese fördern. Deshalb ist körperliches Training eine der wenigen Methoden, die die Neuroplastizität schnell, einfach und effektiv verbessern können. Sport und Bewegung haben einen Einfluss auf die Wachstums-, Differenzierungs-, Überlebens- und Reparaturprozesse der Gehirnzellen.

„Sport treiben“ klingt oft überwältigend und ziemlich beängstigend, besonders für jemanden, der über 60 Jahre alt ist. Dabei ist es sehr empfehlenswert, das Herz-Kreislauf-System durch körperliche Aktivität aktiv und gesund zu halten. Folgende Aktivitäten sind bereits enorm effizient: ein Spaziergang in der Nachbarschaft oder im nahegelegenen Wald, Schwimmen im örtlichen Schwimmbad, leichtes und entspannendes Yoga, Gassi gehen mit dem Hund, Tanzen, u.v.m. Ziehen Sie in Erwägung, sich einer lokalen Gruppe wie einem Verein, einer Sportgruppe oder Ähnlichem anzuschließen – das gesellige Beisammensein steigert nur den Nutzen der Aktivität selbst.

Ein weiterer Teil der körperlichen Gesundheit besteht darin, das Körpergewicht zu kontrollieren und eine gesunde Ernährung einzuhalten. Körpergewicht und Ernährung stehen in direktem Zusammenhang mit der Hormonregulation, der körperlichen Gesundheit und der Stimmung. Es ist ratsam, sich an Vollwertkost, gesunde Fette und viel Gemüse zu halten und dementsprechend frittierte Lebensmittel, Junk Food und jede Art von abgepackten „Snacks“ zu vermeiden.
Die Begrenzung des Alkoholkonsums und der Verzicht auf das Rauchen sind ebenfalls wichtige Punkte für eine gute geistige Gesundheit und körperliches Wohlbefinden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt eines gesunden Lebensstils ist das Trainieren des Gehirns. Wie schon erwähnt stehen kognitive Beeinträchtigungen in engem Zusammenhang mit Depressionen, daher ist es entscheidend, das Gehirn regelmäßig zu „trainieren“. Genau wie bei den Muskeln im Körper gilt hier das Prinzip „use it or lose it“. Dieses Prinzip gilt besonders für ältere Menschen, die u.a. an Demenz oder Alzheimer leiden (oder gefährdet sind). Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dies zu tun, und die wahrscheinlich einfachste ist das Reden. Ein achtsames Gespräch zu führen ist immer anregend für das Gehirn. Ein Buch lesen, ein Instrument spielen, Gartenarbeit, ein handwerkliches Hobby, Rätsel und Kreuzworträtsel, was auch immer Sie wählen, wird Ihrem Gehirn und Ihrer Veranlagung zuträglich sein.

Checkliste der Symptome:

Einfach nur traurig oder gestresst zu sein, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man eine Depression hat. Die folgende Checkliste soll Ihnen helfen, sich mit deren Symptomen zurechtzufinden:

● Gedrückte Stimmung – erkennbar durch Selbstwahrnehmung oder Beobachtung durch andere
● Verlust von Interesse oder Freude
● Müdigkeit/Verlust an Energie
● Gefühl der Wertlosigkeit/übermäßige oder unangemessene Schuldgefühle
● Wiederkehrende Gedanken an den Tod, Selbstmordgedanken oder tatsächliche Selbstmordversuche
● Vermindertes Denkvermögen/ Konzentrationsfähigkeit oder Unentschlossenheit
● Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung
● Schlaflosigkeit/Hypersomnie
● Deutlich gesteigerter Appetit und/oder Gewichtsverlust

Wie behandle ich die Depression?

Die oben erwähnten Änderungen des Lebensstils werden nicht als klinische Interventionen eingestuft, sind aber ebenso wichtig und wirksam, wenn es um die psychische Gesundheit geht. Die zwei wichtigsten Behandlungsoptionen der Depression sind: Psychotherapie und Medikamente.

Antidepressiva: Sie wirken auf biochemischer Ebene, und Verbessern die Produktion und Umsetzung bestimmter Chemikalien im Gehirn. So gut die heutigen Psychopharmaka auch erforscht sind, es kann mehrere Versuche brauchen, bis man das beste Medikament für jeden einzelnen Fall gefunden hat. Sie brauchen Zeit, um zu wirken (ca. 4-6 Wochen) – und in dieser Zeit verbessern sich viele der Symptome nach und nach wie z.B. die Schlafqualität, Appetit oder Konzentration, bevor sich die depressive Stimmung vollständig hebt. Manchmal beginnen Menschen, sich besser zu fühlen und beschließen, ihre Medikamente abzusetzen, ohne ihren Arzt zu konsultieren. Dies ist nicht empfehlenswert, da es zu Entzugserscheinungen oder einer Rückkehr der Depression führen kann.
Eine Studie³ aus dem Jahr 2005 über die Pharmakotherapie von Antidepressiva bei älteren Menschen kam zu dem Schluss, dass eine vierwöchige antidepressive Behandlung wahrscheinlich schon eine erste positive Wirkung zeigt. Um einen Rückfall und ein Wiederauftreten der Depression zu verhindern, sollte die Medikation nach einem guten Ansprechen bis zu sechs Monate lang fortgesetzt werden.

Es ist sehr wichtig, die Einnahme der verordneten Antidepressiva nicht abzubrechen oder die Dosierung ohne ärztliche Aufsicht zu verändern. Oft beschließen Patienten, wenn es ihnen besser geht, die Dosierung zu halbieren oder die Medikamente ganz abzusetzen, weil sie sich gesund fühlen. Der große Irrglaube in dieser Situation ist die Vorstellung, dass das Medikament immer noch wirken würde, nur eben in geringerer Stärke. In Wirklichkeit wirkt das Medikament gar nicht, da die Dosierung unter dem Minimum der Wirkungsgrenze liegt. Daher ist es für Patienten sehr wichtig, alle Änderungen der Medikamentendosierung vorher mit dem behandelnden Psychiater zu besprechen.

Psychotherapie: Es gibt eine große Anzahl an Psychotherapieschulen und -typen. In seltenen Fällen einer schweren klinischen Depression können Patienten jedoch noch keine Psychotherapie beginnen, bevor eine Behandlung mit Antidepressiva erfolgt ist, und erste Symptome verbessert sind. In der Regel kann eine Psychotherapie jedoch von Anfang an – Hand in Hand – zusätzlich zur medikamentösen Behandlung oder auch als alleinige Behandlungsmethode gewählt werden. Die verschiedenen Psychotherapieschulen können grob in folgende Gruppen eingeteilt werden: zu den sogenannten „evidenzbasierten Therapien“ zählt die CBT (kognitive Verhaltenstherapie), die an der Veränderung von ungesunden Denkmustern ansetzt; Außerdem gibt es psychodynamische Therapien, die sich mit den Erfahrungen und Beziehungen einer Person, sowie den emotionalen Reaktionen darauf beschäftigt. Achten Sie bei Ihrer Wahl darauf, dass Sie einen ausgebildeten und zertifizierten Spezialisten finden, der Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Depression hilft.

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Depression und Burnout

Was ist ein Burnout?

Burnout ist mit chronischem arbeitsbedingtem Stress verbunden. Nach internationalen Richtlinien besteht Burnout aus:
1. Einem Gefühl der Erschöpfung
2. Einer zunehmenden mentalen Distanz oder negativen Einstellung zur eigenen Arbeit (auch als „Zynismus“ oder „Depersonalisierung“ bezeichnet)
3. Einer verminderten beruflichen Leistungsfähigkeit

Erschöpfung bezieht sich auf einen Zustand, in dem man sich ausgelaugt und körperlich überfordert fühlt. Außerdem werden von Betroffenen meist auch niedriges Energieniveau und gedrückte Stimmung genannt. Der Zustand der Depersonalisierung ist gekennzeichnet durch fehlende Bindung an den Arbeitsplatz, Rückzug und mangelnde Motivation. Die verminderte berufliche Leistungsfähigkeit ist oft auf den Verlust des Selbstvertrauens oder auf den Mangel an Motivation im Allgemeinen zurückzuführen.

Es gibt zwei Hauptansätze bei der Diagnose und der Arbeit mit Burnout. Der eine Ansatz ist dimensional: Die oder der Betroffene befindet sich auf einem Kontinuum und es wird erhoben, in welchem Ausmaß sich die Person ausgebrannt fühlt. Der andere Ansatz ist kategorisch: dabei wird unterschieden, ob ein Burnout vorhanden ist oder nicht. Dieser Ansatz ist besonders für Fachärzt:innen relevant, wenn sie entscheiden müssen, ob eine Patientin oder ein Patient krankgeschrieben werden muss. Burnout wird als klinisch bezeichnet, wenn es sich im Endstadium befindet und am stärksten ausgeprägt ist.

In einer siebenjährigen Studie an der über 2000 Zahnärzt:innen teilnahmen, konnte gezeigt werden, dass ein Burnout eine Depression vorhersagt und nicht umgekehrt. Außerdem ist von allen Burnout-Komponenten die emotionale Erschöpfung der größte Prädiktor für eine depressive Episode.

Beziehung Depression – Burnout

In gewisser Weise sind sich Depression und Burnout sehr ähnlich. Müdigkeit, Erschöpfung, Motivationsverlust, sich reizbarer als sonst fühlen, Schlafverlust – die Liste der sich überschneidenden Symptome ist lang. Allerdings gibt es auch einige wichtige Unterscheidungen. Burnout wird ausdrücklich als ein arbeitsbedingter Stresszustand bezeichnet. Jemand kann sich bei der Arbeit furchtbar unmotiviert und gestresst fühlen, hat aber keine Probleme in seinem Familienleben: Der negative Zustand beeinflusst also nicht unbedingt alle Lebensbereiche. Eine Depression hingegen „dringt“ in alle Lebensbereiche eines Menschen ein. Das Familienleben leidet, die Arbeitsleistung leidet, das persönliche Selbstwertgefühl leidet ebenfalls. Es bedarf keiner bestimmten Situation oder eines bestimmten Ortes, um eine Depression „auszulösen“: Sie ist ein Dauerzustand.

Trotzdem ringt die Wissenschaft noch um einen Konsens, ob es sich bei beiden Zuständen um völlig unterschiedliche Phänomene handelt oder ob Burnout lediglich eine Unterform der Depression ist. Ist Burnout zum Beispiel ein Entwicklungsstadium der Depression oder beeinflusst eine bestehende Depression die Arbeit negativ und erzeugt so Burnout? Die Wahrheit ist, dass es Studien gibt, die beide Hypothesen unterstützen.
Gerade wegen dieser großen Überschneidungen lohnt es sich, über Burnout zu sprechen, wenn es um Depressionen geht, ebenso wie über die Beziehung zwischen Arbeit und Depression im Allgemeinen.

Arbeit und Depression

Die Beziehung zwischen Arbeit und Depression ist Inhalt zahlreicher Forschungen. Seine Bedeutung geht über den Bereich der Psychologie und Medizin hinaus, da es auch eine wirtschaftliche Komponente hat. Depressive Symptome stehen im Zusammenhang mit Arbeitsausfällen und verminderter Arbeitsleistung, führen also zu geringerer Produktivität und sind eine potenziell vermeidbare Belastung für das Gesundheitssystem. Manche Menschen haben das Glück, ein freundliches Arbeitsumfeld und einen Beruf gefunden zu haben, der ihnen Spaß macht. Sie haben Freunde gefunden und können auf die Unterstützung von anderen zählen. Sie fürchten sich nicht vor jedem Montag und fühlen sich motiviert, hart zu arbeiten. Die Chancen stehen gut, dass dieser hypothetische Arbeitsumstand einem Mitarbeitenden, der an einer Depression erkrankt, viel entgegenkommender wäre.

In der Realität gehen Menschen jedoch viele Kompromisse ein, wenn es um ihre Arbeit geht. Für die finanzielle Stabilität muss man sich oft zwischen Leidenschaft und festem Einkommen, freundlicher Umgebung oder einer zusätzlichen Null auf dem Gehaltsscheck, angemessenen Arbeitszeiten oder Kreditkartenschulden entscheiden. Einige Berufe sind an sich schon sehr anspruchsvoll: Mitarbeitende im Gesundheitswesen, Polizist:innen, Börsenmakler:innen, Anwält:innen usw. Es gibt viele Szenarien, in denen Arbeitnehmer:innen, die unter Depressionen leiden, nicht die notwendige Unterstützung von der Führungsriege oder der Personalabteilung erhalten. Deshalb sind Burnout und Depression komplizierte Themen, mit denen man am Arbeitsplatz umgehen muss.

Die verräterischen Anzeichen von Burnout

Jedes der oben genannten Burnout-Merkmale kann sich mit unterschiedlichen Symptomen bemerkbar machen. Am besten ist es natürlich, diese schnell zu erkennen, denn der Weg von Stress-Symptomen zum Burnout ist bildlich gesprochen ziemlich geradlinig. Im Folgenden finden Sie einige der Hauptmerkmale von Burnout.

Erschöpfung
➢ Nachlassende kognitive Fähigkeiten: Betroffene vergessen Dinge, können sich nicht konzentrieren oder aufpassen.
➢ Schlafstörungen: Sie können nicht einschlafen, wachen früh auf oder brauchen mehr Schlaf als sonst und wachen müde auf.
➢ Veränderungen des Appetits: Appetitlosigkeit oder das Gefühl, immer hungrig zu sein
➢ körperliche Symptome und Veränderungen des allgemeinen Gesundheitszustandes: ständiger Stress ist schädlich für das Immunsystem, daher sind die Menschen anfälliger für Infektionen, Erkältungen, grippeähnliche Zustände, Allergien, etc. Auch Veränderungen der Herzfrequenz, der Atmung, Zittrigkeit, Schwindel, Schmerzen in der Brust, Müdigkeit sind Signale für allgemeine Erschöpfung.
➢ Stimmungsschwankungen: plötzliche Wellen von Angst, Traurigkeit, Reizbarkeit, Wut.

Zynismus (eine zunehmende mentale Distanz oder negative Einstellung zur eigenen Arbeit)
➢ Vermeidung sozialer Situationen/plötzliche Veränderung des sozialen Kontakts bei der Arbeit: allmählich werden die Kolleg:innen mehr gemieden; Auslassen des Mittagessens, sozialer Veranstaltungen, Schließen der Tür, Empfindung von Wellen starker Emotionen bei der Kommunikation (plötzliche unerklärliche Wut auf andere); allgemeine Loslösung von der Arbeit: Gefühl der Abgeschiedenheit und Apathie.
➢ Allgemein schlechte Stimmung und Einstellung zur Arbeit: allmählich in jeder Situation das Schlechte sehen, Gefühl des sinnlosen Daseins, keine Motivation, pünktlich zu erscheinen oder neue Projekte anzunehmen.

Verminderte berufliche Leistungsfähigkeit
Die Arbeitsleistung hat sich zum Schlechten verändert, keine Produktivität; das Gefühl, dass sich die Arbeit stapelt und kein Ende findet; kann scheinbar keine Energie und Lösungen für Aufgaben finden, die vorher leicht zu erledigen waren.

Bewältigung von Burnout am Arbeitsplatz

Eine schwere depressive Episode zu haben oder mit einem Burnout zu kämpfen, ist extrem anstrengend. Es ist eine Sache, mit dieser Herausforderung zu Hause konfrontiert zu sein, und eine noch größere Belastung, dies im beruflichen Alltag zu bewältigen. Viele Menschen geben ihr Bestes, während sie sich mitten in einer depressiven Episode befinden und darum kämpfen, sich zu konzentrieren und bei der Arbeit mitzuhalten. Oft bleibt eine Depression unbehandelt, was dazu führen kann, dass man sich nicht ausreichend erholt und sich die Symptome verschlimmern. Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sie mit Burnout am Arbeitsplatz umgehen können.

Suchen Sie sich professionelle Hilfe.
Besuchen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt und sprechen Sie mit ihr/ihm über Ihren Zustand. Möglicherweise überweist man Sie an eine psychotherapeutische Fachperson. Depressionen sind behandelbar und ein Burnout kann ein Sprungbrett in eine Depression sein. Unterschätzen Sie Ihre Symptome nicht.

Planen Sie voraus.
Suchen Sie sich für zukünftige Situationen, in denen Ihr psychischer Zustand besonders labil ist oder Sie sich besonders niedergeschlagen fühlen, einen Ort am Arbeitsplatz, an den Sie gehen können, um in Ruhe zu sitzen und ein paar Atemzüge zu machen. Heben Sie immer ein paar Urlaubstage für Notfälle auf. Sprechen Sie mit einer Kollegin oder einem Kollegen, der/dem Sie vertrauen, und erklären Sie Ihre Situation für zukünftige Unterstützung.

Kümmern Sie sich um Ihre allgemeine Gesundheit.
Ernährung, Bewegung, Schlaf: alles wichtige Faktoren für die psychische Gesundheit. Achten Sie auf ausreichend Schlaf und Bewegung in Ihrem Alltag. Es mag überwältigend erscheinen, sich inmitten einer Depression zu motivieren, schlechte Gewohnheiten zu ändern, aber dies ist eine Frage der Prioritätensetzung. Die Gesundheit hat eine höhere Priorität als jeder Termin oder Job. Eine stabile physische oder psychische Gesundheit gibt die Möglichkeit, flexibel und ausdauernd zu sein und sich den hohen Anforderungen der Welt zu stellen.

Nehmen Sie sich Zeit für die Dinge/Menschen, die Sie lieben.
Oft bleiben Menschen in einem Trott stecken. Die Tage sehen gleich aus, die Arbeit ist langweilig, anspruchsvoll und Überstunden gehören zum Leben dazu. Wenn Sie ein Hobby haben, zu dem Sie den Bezug verloren haben, Ziele, die Sie vergessen haben, könnten Sie diese wieder aufgreifen. Vielleicht haben Sie als Kind gemalt, ein Instrument gespielt, lieben das Wandern, wollten schon immer Skifahren lernen oder mehr Bücher lesen? Es wäre schön, ein nicht arbeitsbezogenes Ziel oder Hobby zu haben (Geld sparen, um nächstes Jahr zu verreisen, einen Kurs zu belegen etc.). Wenn Sie Prioritäten setzen, z. B. Ihre Freund:innen und Sport ab und zu vorrangig behandeln, ist das kein Zeichen von Egoismus oder Schwäche. Es ist die aktive Sorge um Ihr eigenes Wohlbefinden.

Haben Sie keine Angst vor Veränderungen.
Versuchen Sie, sich mit dem Gedanken an eine Veränderung zu beschäftigen. Was würden Sie gerne tun, wo würden Sie gerne sein, was sind Ihre Fähigkeiten, müssen Sie einige Ihrer Fähigkeiten verbessern oder sich neue aneignen, um eine bessere Chance zu haben? Wenn Sie Ihren derzeitigen Job nicht mögen und sich unmotiviert fühlen, könnten Sie vielleicht Ihr Urteil ändern. Von „nur ein Job“ zu einem „Sprungbrett“ zu einem besseren in der Zukunft.

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Depression nach der Schwangerschaft – Symptome, Ursachen und Behandlung

Die Geburt eines Babys ist ein freudiges Ereignis – Sie heißen einen neuen Menschen auf der Welt willkommen, und allein dieses Ereignis löst eine Menge starker Emotionen aus. Allerdings werden nicht nur positive Emotionen ausgelöst, vielmehr können Sie als junge Mutter auch Angst oder Unruhe oder sogar Depressionen erleben.
Bevor wir die Symptome, Ursachen und Möglichkeiten, sowie Möglichkeiten darlegen, wie Sie sich selbst helfen können, wenn Sie sich nach der Geburt deprimiert fühlen, müssen wir feststellen, dass die Erfahrung des „Baby-Blues“ und die postnatale Depression nicht die gleichen Dinge sind. Die postnatale Depression wird auch als postpartale Depression (PPD) oder Wochenbett-Depression bezeichnet.

Eine postnatale Depression ist eine schwerere, langanhaltende Erkrankung, während die Symptome des Baby-Blues normalerweise zwei oder drei Tage nach der Entbindung beginnen und bis zu zwei Wochen andauern können.
Wenn Sie oder jemand den Sie kennen, mit einer postnatalen Depression zu kämpfen hat, erhalten Sie im folgenden Text alle notwendigen Informationen, die Ihnen helfen werden, diese Erkrankung zu verstehen und Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, sie zu behandeln.

 

Was ist eine postnatale Depression?

Die postnatale Depression ist ein kompliziertes Gefühl – eine emotionale, körperliche und verhaltensmäßige Verschiebung im täglichen Funktionieren einer Frau. Es ist eine Form der Depression, die bei manchen Frauen innerhalb von 4 Wochen nach der Geburt beginnt. In Anbetracht der Tatsache, dass die postpartale Depression mit sozialen, psychologischen und chemischen Anpassungen verbunden ist, die im Körper der Frauen nach der Geburt passieren, wird dieser Zustand basierend auf der Länge der Zeit, die nach der Entbindung verstrichen ist, und der Schwere der Erkrankung diagnostiziert.
Der Prozentsatz der Frauen, die an einer postnatalen Depression leiden, ist in der Tat ziemlich hoch, und die effektivsten Möglichkeiten, sie zu behandeln, sind Medikamente und/oder Psychotherapie sowie Psychoedukation.

 

Ursachen einer postnatalen Depression

Auch wenn die genauen Ursachen unklar sind, gibt es eine Kombination von bestimmten Faktoren, die eine postpartale Depression auslösen können:

 

Die chemischen, sozialen und psychologischen Faktoren

Die erwähnten chemischen Anpassungen rühren von dem raschen Hormonabfall nach der Entbindung her, nachdem Östrogen und Progesteron, die weiblichen Fortpflanzungshormone, während der eigentlichen Schwangerschaft um das Zehnfache angestiegen sind. Diese Hormone fallen nach der Geburt stark ab, steigen aber 3 Tage nach der Entbindung wieder an.
Einige der anderen chemischen Faktoren sind ein niedriger Schilddrüsenhormonspiegel, zugrundeliegende medizinische Erkrankungen, Schlafentzug, Drogen- und Alkoholmissbrauch sowie eine unzureichende Ernährung.

Neben den chemischen Veränderungen sind soziale und psychologische Veränderungen häufig für die Erhöhung des Depressionsrisikos verantwortlich.
Während eine große Anzahl von frischgebackenen Müttern nach der Geburt den „Baby-Blues“ erlebt, entwickelt 1 von 10 dieser Mütter stärkere Symptome, die zu einer ernsteren Erkrankung führen. Dies kann besonders häufig bei Frauen der Fall sein, die bereits Stimmungsstörungen erlebt haben, oder wenn Stimmungsstörungen in der Familie vorkommen.
Andere emotionale Auslöser können belastende Ereignisse in der Familie sein, wie der Tod eines geliebten Menschen, eine Scheidung, finanzielle Schwierigkeiten oder soziale Isolation.

 

Symptome der postpartalen Depression

Auch wenn die postnatale Depression anfangs mit dem Baby-Blues verwechselt werden kann, sind die Symptome der postschwangeren Depression weitaus schwerwiegender und halten länger an. In der Tat können diese Symptome, wenn sie fortgeschritten sind, Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, sich um Ihr Neugeborenes zu kümmern und Ihren Alltag zu bewältigen.

Diese Symptome können vor, während oder nach der Geburt auftreten:

  • Starke Stimmungsschwankungen oder allgemein gedrückte Stimmung
  • Schwierigkeiten bei der Bindung zu Ihrem Neugeborenen
  • Unruhezustände
  • Hoffnungslosigkeit
  • Unkontrolliertes Weinen
  • Energieverlust und allgemeine Müdigkeit
  • Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen
  • Gefühle von Scham, Schuld oder Unzulänglichkeit in Ihrer neuen Rolle
  • Vermindertes Interesse an Aktivitäten, die Ihnen früher Spaß gemacht haben
  • Angstzustände und Panikattacken
  • Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen
  • Erhöhte Wut und Reizbarkeit
  • Gedanken, sich oder Ihrem Baby etwas anzutun
  • Rückzug von Familie und Freunden
  • Selbstmordgedanken

Wenn diese Symptome nicht ernst genommen und nicht rechtzeitig behandelt werden, kann die Depression über Monate oder sogar länger anhalten.

 

Postpartale Depression – Risikofaktoren

Wie bereits erwähnt, können viele Mütter an einer postnatalen Depression erkranken, allerdings gibt es bestimmte Risikofaktoren, die Ihre Chancen erhöhen können. Hier sind einige der häufigsten Risikofaktoren:

  • Sie haben in Ihrer vorherigen Schwangerschaft eine postpartale Depression erlebt.
  • Sie haben eine Vorgeschichte in Bezug auf Depressionen, oder Sie haben enge Familienmitglieder, die dies tun.
  • Sie leiden unter einer bipolaren Störung.
  • Ihr Baby hat gesundheitliche Probleme.
  • Sie haben belastende Ereignisse wie Arbeitsplatzverlust, Scheidung oder den Verlust eines Familienmitglieds erlebt.
  • Sie befinden sich in finanziellen Schwierigkeiten.
  • Sie haben mehrere Geburten hinter sich.
  • Sie haben kein starkes Unterstützungssystem.
  • Ihre Schwangerschaft war ungeplant oder in irgendeiner Weise unerwünscht.

 

Behandlung der postnatalen Depression

Eine Depression nach der Schwangerschaft wird je nach Symptomen unterschiedlich behandelt.

Die Behandlung kann den Einsatz von Medikamenten wie Antidepressiva, Psychotherapie oder Gruppentherapie beinhalten, die darauf abzielen, Ihr emotionales Gleichgewicht wiederherzustellen und Sie mehr über Ihren Zustand aufzuklären.
Wenn Sie jedoch stillen, dürfen Sie keine Medikamente gegen Depressionen einnehmen, bevor Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gesprochen haben.

 

Mögliche Komplikationen beim Ignorieren der Symptome einer postnatalen Depression

Wenn Sie sich aus irgendeinem Grund dafür entscheiden, die Symptome einer postnatalen Depression zu ignorieren, bedenken Sie, dass dies die Bindung zu Ihrem Baby und dem Rest Ihrer Familie beeinträchtigen kann.
Wenn Sie die Depression zu lange unbehandelt lassen, kann sie eine schlimme Wendung nehmen und sich in eine chronische Störung verwandeln. Sie kann sich auf die Menschen in Ihrem direkten Umfeld auswirken und zu Schlafentzug, Unruhe und übermäßigem Weinen führen.

 

Können Sie etwas tun, um dies zu verhindern? Ja, das können Sie.

Wenn Sie eine bekannte Vorgeschichte von Depressionen haben, müssen Sie dies mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen, sobald Sie schwanger werden, oder im Idealfall schon, wenn Sie planen, schwanger zu werden.
Ihr Arzt wird diesen Aspekt im Auge behalten und Ihnen nach Bedarf Medikamente verschreiben, auch während Sie schwanger sind. Sobald Ihr Baby geboren ist, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt nach Symptomen einer postnatalen Depression suchen und eine entsprechende Behandlung empfehlen. Je früher Sie diagnostiziert werden, desto effektiver ist die Behandlung.

In jedem Fall gilt: Bleiben Sie nicht untätig und ignorieren Sie das Offensichtliche nicht. Unsere Plattform ist hier, um Sie mit Wissen und dem Rat von Spezialist:innen zu versorgen. Sie können noch heute in die digitale Psychotherapie mit edupression einsteigen, um Ihre Situation zu verbessern. 

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Depressionen in der Schwangerschaft – Sie sind nicht allein

Depression in der Schwangerschaft – auch vorgeburtliche Depressionen – sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Wenn Sie schwanger sind, wissen Sie wahrscheinlich alles über postpartale Depressionen (auch postnatale Depressionen genannt – da sie nach der Schwangerschaft auftreten), aber es gibt auch vorgeburtliche Depressionen.

Natürlich sind erhöhte Emotionen während der Schwangerschaft normal und zu erwarten, aber nicht alle diese Emotionen sind „willkommen“. Wenn Sie sich zum Beispiel häufiger traurig als glücklich fühlen, könnte dies ein Anzeichen für eine Schwangerschaftsdepression sein.

Die Schwangerschaft geht mit hormonellen Veränderungen einher und beeinflusst die Hirnchemie auf eine Weise, die Angstgefühle und Depression während der Schwangerschaft verursachen kann.

Da eine Schwangerschaft per Definition ein sehr emotionaler Zustand ist, werden wir hier versuchen, die Symptome und Ursachen einer Depression während der Schwangerschaft darzulegen und Wege zur Bewältigung aufzuzeigen.

 

Wie häufig ist eine Depression in der Frühschwangerschaft und warum wird sie oft übersehen?

Obwohl eine Schwangerschaft oft als ein Erlebnis voller Freude (und Stress) wahrgenommen wird, haben zahlreiche Forschungsarbeiten ergeben, dass bis zu 7 % der Frauen während der Schwangerschaft an einer Depression leiden.

Einige der häufigsten Anzeichen für eine Depression in der Schwangerschaft sind Veränderungen des Schlafverhaltens, des Appetits, der Libido und des allgemeinen Energiepegels, die im Allgemeinen mit der Schwangerschaft in Verbindung gebracht werden und nicht als Symptome einer Depression gelten.

Viele Frauen, die während der Schwangerschaft mit Depressionen konfrontiert sind, scheuen sich darüber zu sprechen, da dieser besondere Gemütszustand immer noch mit einem Stigma behaftet ist. Abgesehen davon liegt der Fokus mehr auf der körperlichen Gesundheit der Frau als auf dem psychischen Zustand, in dem sie sich während der Schwangerschaft befindet.

 

Die häufigsten Anzeichen für eine Depression in der Schwangerschaft

Wenn wir über Richtlinien sprechen, die Ihnen helfen können, festzustellen, ob Sie während der Schwangerschaft an einer Depression leiden, sind die Symptome denen ähnlich, die allgemein bei einer Depression auftreten.

Es kann jedoch einige zusätzliche Indikatoren geben, die Ihnen helfen können, Ihren mentalen Zustand besser zu verstehen. Zum Beispiel könnten Sie ein geringes Selbstwertgefühl oder Selbstzweifel erleben, wenn es um Ihre zukünftige Elternschaft geht, zusammen mit einem Mangel an Freude an Dingen und Aktivitäten, die normalerweise Ihre Stimmung und Energie am meisten steigern.

Außerdem könnten Sie Angst um Ihr Baby haben, eine geringe Gewichtszunahme aufgrund einer unzureichenden Ernährung erleben, das Bedürfnis haben, Alkohol zu trinken, zu rauchen oder sogar Drogen zu nehmen, als Folge Ihres psychischen Zustands. Auch Suizidgedanken sind nicht selten.

 

Wer ist anfällig für pränatale Depressionen?

Da wir festgestellt haben, dass Depressionen in der Schwangerschaft sehr häufig sind, sollten wir nun besprechen, wer verstärkt anfällig für diese ist. So wie jede Frau die Schwangerschaft anders erlebt, wird auch nicht jede Frau zu depressiven Episoden in der Schwangerschaft neigen.

Es gibt mehr als nur ein paar Ursachen, aber im Allgemeinen ist es wahrscheinlicher, dass Sie eine vorgeburtliche Depression bekommen, wenn Sie einige dieser Erfahrungen gemacht haben:

  • Sie haben schon einmal eine Depression erlebt.
  • Sie haben mit Ängsten gekämpft oder kämpfen noch mit ihnen.
  • Sie haben keine Unterstützung von Menschen, die Ihnen nahestehen.
  • Ihre Schwangerschaft ist nicht geplant.
  • Sie machen ein Trauma oder eine schwierige Zeit in Ihrem Leben durch wie z. B. eine Scheidung.
  • Sie sind von häuslicher Gewalt betroffen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass nur Frauen, die zu Depression neigen, eine vorgeburtliche Depression erleben können  – im Gegenteil. Jede schwangere Frau kann im Grunde von dieser Erkrankung betroffen werden.

 

Was können Sie tun?
Die Behandlung von Depressionen in der Schwangerschaft ist nicht einfach.

Viele Frauen, die von einer Depression während der Schwangerschaft betroffen sind, fühlen sich gestresst oder sogar schuldig, weil sie sich nicht so glücklich fühlen wie sie es in dieser Zeit „sollten“.

Dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube und einer der Hauptgründe für das Stigma rund um das Thema Depression. Niemand sollte das Gefühl haben, dass er etwas tun, fühlen oder denken muss. Gesundheitsexpert:innen verstehen das sehr gut und werden Sie nicht für Ihren seelischen Zustand verurteilen – sie sind da, um zu helfen.

Indem Sie mit einer medizinischen Fachkraft sprechen, machen Sie einen Schritt in die richtige Richtung. Sie sind dafür da, Sie zu unterstützen, Ihnen die richtige Behandlung zukommen zu lassen, Ihre Lebensqualität zu erhöhen und Ihnen zu helfen, Ihre Schwangerschaft auf eine glücklichere Art und Weise zu erleben.

Deshalb ist es sehr wichtig, mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu sprechen und sie oder ihn auch darüber zu informieren, ob Sie schon einmal eine Depression erlebt haben. So kann sie oder er Ihnen helfen, die Wahrscheinlichkeit zu verringern, während der Schwangerschaft eine neuerliche depressive Episode zu erleben.

 

Empfehlungen zur Behandlung von Depressionen in der Schwangerschaft

Da nicht jede Frau in der Lage ist, die Schwangerschaft als eine glückliche und freudige Zeit zu erleben, sind auch die Behandlungsmöglichkeiten für eine Schwangerschaftsdepression unterschiedlich.

Da die Auswirkung einer Depression in der Schwangerschaft unterschiedlich ist, besteht die Behandlung meist aus einer medikamentösen Therapie oder Psychotherapie oder einer Kombination aus diesen. Daneben sollte auch Psychoedukation eine Rolle spielen. 

Ärzt:innen oder Therapeut:innen können Ihnen helfen, zu entscheiden, welche Form der Behandlung für Sie am besten geeignet ist. Außerdem werden Sie wahrscheinlich an eine Spezialistin oder einen Spezialisten überwiesen, die/der Sie vor und nach der Schwangerschaft begleiten wird.

Um die richtige Behandlung zu finden, müssen mehrere Faktoren besprochen werden:

1. Wie stark sind Ihre Symptome?
2. Kann eine Depression in der Schwangerschaft das Baby beeinträchtigen und in welchem Ausmaß?
3. Was ist der beste Weg in der Phase, in der Sie sich befinden?
4. Welche Risiken können Medikamente für Ihr Baby darstellen?
5. Was sind die Risiken, dass es Ihnen ohne Medikamente schlechter geht?
6. Falls Sie bereits Medikamente einnehmen – wie gut hat sich das für Sie bewährt?

Je nach den Antworten werden die möglichen Risiken und Vorteile abgewogen und die richtige Behandlung gestaltet. Wenn Sie jedoch Antidepressiva als empfohlene Behandlung erhalten, müssen Sie über die möglichen Risiken für Ihre Schwangerschaft und darüber sprechen, ob Ihr Baby einigen der Risiken ausgesetzt ist.

 

Wie auch immer Sie sich fühlen mögen, denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind.

Depressionen sind unberechenbar und es kann sein, dass Sie das Gefühl haben, sich verstellen zu müssen, weil Sie sich ausgeliefert fühlen. Nehmen Sie Hilfe in Anspruch, denn das ist der erste Schritt, um sich um sich selbst und damit auch um Ihr Baby zu kümmern. Beginnen Sie langsam, zwingen Sie sich nicht und lernen Sie, in Ihrem eigenen Tempo damit umzugehen. Denken Sie daran – wenn Sie mit jemandem reden müssen, sind auch unsere Depressionsexpert:innen im Rahmen der digitalen Psychotherapie mit edupression für Sie da!

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Bewusstsein für psychische Gesundheit während COVID-19

Artikel aktualisiert im Mai 2025

Das Wissen um die psychische Gesundheit ist kein flüchtiger Trend, der durch die Pandemie verursacht wird/wurde.

COVID-19 hat Einfluss auf viele Dinge in unserem täglichen Leben genommen, nicht zuletzt auf unsere psychische Gesundheit. Während die psychische Gesundheit sicherlich einen gesamtgesellschaftlichen Wert hat, ist sie auch für jeden Einzelnen von großer Bedeutung.

Die Pandemie hat uns dazu gebracht, unsere Komfortzone zu verlassen und viele von uns mussten sich Herausforderungen stellen, die wir vorher nicht hatten. Dies hat zu einem erhöhten Stresslevel und teilweise überwältigenden Emotionen geführt. Es blieb uns nichts anderes übrig, als so gut wie möglich mit den Folgewirkungen klarzukommen. Bei vielen von uns hat sich die psychische Gesundheit verschlechtert und ist behandlungsbedürftig geworden.

Es ist wichtig, den Umgang mit Stress, Depression und Ängsten zu lernen, während wir solche herausfordernden Zeiten und die damit verbundenen Belastungen für unsere psychische Gesundheit durchleben. In diesem Blog wollen wir versuchen, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen und Ihnen Tipps zu geben, die Ihre Widerstandsfähigkeit stärken sollen.

Wie erkenne ich eine Depression?

Der Ausbruch des Coronavirus und wie Sie lernen können, sich um Ihre psychische Gesundheit zu kümmern

Auch wenn es ganz natürlich ist, sich manchmal überfordert, gestresst, besorgt und sogar deprimiert zu fühlen, kann man sagen, dass uns das Coronavirus ziemlich unvorbereitet getroffen hat.

Der Ausbruch hat uns dazu gebracht, unser Leben in mehr als einer Hinsicht zu überdenken. Unsere Ängste wurden verstärkt, es herrschte eine regelrechte Panik, und unsere Fantasie spielte bei jeder Information über den Verlauf der Pandemie verrückt. All dies wurde begleitet von einer kompletten Beeinträchtigung unseres alltäglichen Lebens.

Für einige von uns hat die Isolation eine Chance geboten zu reflektieren, uns in vielen Bereichen unseres Lebens zu verändern und zu wachsen. Aber was ist mit dem Rest von uns passiert, der angefangen hat, mit seinem eigenen Identitätsgefühl zu kämpfen? Was ist mit jenen, deren Fähigkeit, mit ihren Emotionen umzugehen, drastisch reduziert wurde? Wie geht es jenen, die sich mit Arbeitslosigkeit, dem Tod eines geliebten Menschen oder der Schule zu Hause auseinandersetzen mussten?

In diesen sehr schwierigen Zeiten war es so wichtig wie noch nie, sich unserer psychischen Gesundheit zu widmen und herauszufinden, wie wir sie stärken und schützen können.

Wege zum Umgang mit Ihrer psychischen Gesundheit in schwierigen Zeiten

Das Wissen um die psychische Gesundheit bedeutet, dass wir uns der Belastungen bewusst sind, die die „Neue Normalität“ auf unser tägliches Leben ausübt, und dass wir nicht mehr untätig bleiben, sondern etwas dagegen tun.

Hier sind einige Tipps, die sich beim Management unserer psychischen Gesundheit als nützlich erwiesen haben:

1. Geben Sie Ihrem Schlaf den Vorrang

Ja, die Priorisierung von Schlaf ist entscheidend für das menschliche Wohlbefinden es ist so einfach wie es klingt. Dies gilt insbesondere für Menschen, die täglich mit Depression und Angstzuständen zu kämpfen haben – eine Routine vor dem Schlafengehen zu schaffen, gefolgt von einer entspannenden Aktivität, wie z. B. Lesen oder Hören eines Podcasts oder Musik, ist manchmal alles, was Sie brauchen, um sich vor dem Schlafengehen zu entspannen.

2. Stressbewältigung durch Routine

Dies bezieht sich auf jede tägliche Routine, die für Sie gut funktioniert. Eine gute Routine am Morgen und am Abend, bei der Arbeit und beim Essen kann Ihnen helfen, Stress zu bewältigen und besser damit umzugehen.

3. Suchen Sie Unterstützung in Ihrem Umfeld

Während des Ausbruchs der Krankheit waren (und sind) viele von uns aufgrund sozialer Distanzierungsmaßnahmen mit mehr „einsamer“ Zeit konfrontiert. Wenn Sie mit Ihren Lieben in Verbindung bleiben, werden Sie sich weniger isoliert fühlen. Wenn dies jedoch nicht ausreicht, können Sie jederzeit Hilfe in Form einer Selbsthilfegruppe suchen, sei es persönlich oder online.

4. Laden Sie Dankbarkeit in Ihr Leben ein

Auch wenn es klischeehaft oder besonders herausfordernd erscheinen mag: Dankbarkeit zu üben, kann helfen, positive Gefühle und Achtsamkeit in Ihr Leben zu ziehen, um besser mit schlechten Nachrichten umgehen zu können. Wie das geht? Sobald Sie anfangen, über die guten Dinge in Ihrem Leben nachzudenken, werden die Wohlfühlhormone Dopamin und Serotonin ausgeschüttet, die Sie dringend benötigen.

Erfahren Sie, wie Sie das Verständnis für psychische Gesundheit fördern und anderen eine Hilfe sein können

Andere über psychische Gesundheit aufzuklären und die Stigmatisierung zu beseitigen, ist genauso wichtig wie sich um seine eigene psychische Gesundheit zu kümmern.

1. Bilden Sie sich weiter, um fundierten Rat zu geben

Psychische Erkrankungen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, und niemand ist davor gefeit.

Oft missverstanden und stigmatisiert, müssen psychische Erkrankungen ernst genommen werden, um erfolgreich behandelt werden zu können. Was Sie zunächst tun können, ist, sich weiterzubilden und das Gelernte anschließend weiterzugeben. Sie können unendlich viel Informationen in Büchern oder online finden – achten Sie jedoch bitte darauf, dass dieses Wissen einer seriösen Quelle entspringt und fundiert ist. Wenn Sie eher der „anpackende“ Typ sind, wollen Sie Ihr Wissen vielleicht lieber über Erfahrungen sammeln und engagieren sich in einem der unzähligen Tätigkeitsfelder für ehrenamtliche Mitarbeit.

2. Sprechen Sie mit anderen und lassen Sie sie wissen, dass Sie zuhören

Es gibt keine einzige Person um Sie herum, die nicht in irgendeiner Weise mit Problemen zu kämpfen hat. Indem Sie ihnen zuhören und alle Anzeichen dafür wahrnehmen, dass es ihnen nicht gut geht oder sie unter Depression oder Angstzuständen leiden, können Sie ihnen den ersten Schritt zur Genesung zeigen. Weisen Sie sie auf Hilfsangebote hin, die ihnen zur Verfügung stehen, zumal die meisten Menschen nicht einmal wissen, an wen sie sich wenden können.

3. Teilen Sie Ihre Geschichte

Wenn Sie mit irgendeiner Form von psychischer Erkrankung zu kämpfen hatten oder immer noch haben, ermutigen wir Sie, sich zu öffnen und Ihre Erfahrungen zu teilen. Dies löst oft ein großes Gefühl der Erleichterung bei einer anderen Person aus, da sie weiß, dass sie mit ihrer Erfahrung nicht allein ist, und dies kann sie dazu inspirieren, eine Behandlung zu suchen.

Eine andere Sache, die Sie tun können, ist, den Menschen zu helfen, zu verstehen, dass die körperliche Gesundheit unsere psychische Gesundheit sehr stark beeinflussen kann. Indem wir zum Beispiel sicherstellen, dass wir ausgewogen essen und gut schlafen, beeinflussen wir bereits unser mentales Befinden auf positive Weise. Nehmen Sie Ihre psychische Gesundheit ernst und befähigen Sie sich, anderen zu helfen.

Die Pandemie-Jahre waren hart und lang.

Wir müssen uns immer daran erinnern, dass die Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht für alle gleich waren. Manche hatten es schwerer. Manche hatten es leichter. Einige von uns werden vielleicht noch jahrelang kämpfen. Das wird unsere psychische Gesundheit noch weiter belasten.

Jeder von uns kann ein mit der psychischen Gesundheit zusammenhängendes Problem erleben, jeder von uns kann einen geliebten Menschen oder seinen Arbeitsplatz verlieren, ein Zerbrechen einer Beziehung oder finanzielle Unsicherheit erleben. Das Mindeste, was wir tun können, ist, freundlich und mitfühlend zu sein, und – was am wichtigsten ist – uns der Bedürfnisse anderer wie auch unserer eigenen bewusst zu sein.

Wenn Sie mit einem emotionalen oder psychischen Problem zu kämpfen haben oder vielleicht schon den Verdacht haben, dass es sich um eine Depression handeln könnte, machen Sie gerne den Selbsttest auf unserer Webseite.

Selbsttest: Habe ich eine Depression?
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Serotonin, Melatonin und Depression

Serotonin

Der Neurotransmitter Serotonin spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Depression. Genau wie Melatonin beeinflusst er nicht nur unseren Schlaf, sondern auch unsere Impulskontrolle – was unerlässlich ist, um wohlüberlegte Handlungen einzuleiten, die nicht einfach „aus dem Impuls heraus“ erfolgen. Wenn wir zu wenig Serotonin in unserem Körper haben, haben wir Schlafstörungen und eine erhöhte Impulsivität. Im Falle einer schweren Depression kann dies auch den Drang, sich das Leben zu nehmen, verstärken – ebenso wie den Drang zum Grübeln.

Aber Serotonin hat auch Einfluss auf viele andere Bereiche, wie zum Beispiel unsere Essgewohnheiten, Angstzustände, Libido und sogar Übelkeit. Wie Sie sehen, kann die Balance eines einzelnen Neurotransmitters der Auslöser für vermindertes Wohlbefinden sein. Aus diesem Grund werden bei Depressionen manchmal Medikamente verabreicht, die darauf abzielen, den Serotoninspiegel auf den richtigen Weg umzulenken, wie z. B. SSRIs, das sind Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. Darüber hinaus gibt es auch nicht-medikamentöse Möglichkeiten zur Beeinflussung der Serotoninaktivität, die bei leichten Depressionen eine Wirkung haben können, wie z. B. richtige Ernährung oder Bewegung und Sport. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Massnahmen bei jedem Menschen, der an einer Depression leidet, wirken – es gibt sehr unterschiedliche Ursachen für eine Depression, die immer mit einer Spezialistin bzw. einem Spezialisten abgeklärt werden sollten. Nur mit diesem Wissen kann der richtige Behandlungsansatz gewählt werden.

 

Melatonin

Gleiches gilt für das Hormon Melatonin, das in unserem Zwischenhirn aus Serotonin gebildet wird und unseren Tag-Nacht-Rhythmus, also unsere innere Uhr, steuert.

Melatonin hat ebenso wie Serotonin einen Einfluss auf unseren Schlaf. Der genaue Zusammenhang zwischen Melatonin und Depression ist noch nicht vollständig geklärt. Wir wissen aber, dass Schlafprobleme auftreten, wenn zu wenig Melatonin produziert werden kann. Melatonin signalisiert unserem Körper, dass es dunkel ist und dass unser Körper den Schlaf einleiten kann. Einige Patient:innen mit Schlafproblemen erhalten zusätzlich künstliches Melatonin, was aber bei Schlafproblemen im Zusammenhang mit Depressionen in der Regel nicht wirksam ist.

Wenn Sie mehr über die biochemischen Prozesse in Ihrem Körper erfahren wollen und wie Sie diese beeinflussen können, versuchen Sie es mit unserer edupression Psychoedukation.

Mehr über edupression erfahren
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Burnout oder Depression?

Obwohl der Begriff des „Burnouts“ heutzutage rege genutzt wird und bereits im Jahre 1974 das erste Mal von einer Fachperson (Herbert J. Freundenberger) verwendet wurde, gilt Burnout laut ICD-11 („Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“) als diagnostizierbares Syndrom. Das ICD-11 ist das offizielle Standardwerk zur Klassifikation von Erkrankungen für Spezialist:innen.

Das bedeutet, dass Burnout aktuell keine anerkannte Krankheit ist. Dies liegt unter anderem daran, dass es bisher zu keiner vollständigen Klärung der Haupt- und Nebensymptome, die im Falle eines Burnouts vorliegen müssen, kam. Auch fällt die Abgrenzung zur Depression sehr schwer, da die Symptome, über die die Patienten klagen, stark daran erinnern, wie Sie hier im weiteren werden lesen können.

 

Definition Burnout

Die bisher bestehenden Definitionen von Burnout hat die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, wie folgt aktualisiert und zusammengefasst: Grundlegende Voraussetzung ist der Zusammenhang der Symptomatik mit dem beruflichen Leben der Patientin bzw. des Patienten; für andere Bereiche darf der Begriff „Burnout“ also nicht verwendet werden. Chronischer Stress am Arbeitsplatz resultiere hierbei zu einer negativen Einstellung zum Job als auch zu geringerer Leistungskraft.

 

Im ICD-11 wird das Syndrom in drei Dimensionen erfasst:

1) Ein Gefühl der Erschöpfung

2) Eine zunehmende geistige Distanz oder negative Einstellung zum eigenen Job

3) Ein verringertes berufliches Leistungsvermögen

 

Da das genannte Gefühl der Erschöpfung auch eins der Hauptsymptome einer Depression ist, wird es auf jeden Fall nötig sein, die beiden Störungsbilder durch eine Fachperson abklären zu lassen und gezielt auch die anderen Symptome einer Depression auszuschließen.

Selbsttest Depression
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Ursachen einer Depression

Das Auftreten einer Depression lässt sich meist nicht auf einen einzigen Auslöser zurückführen. Viele Forschungsergebnisse sprechen dafür, dass eine Depression meist aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren entsteht. Dabei spielen sowohl genetische als auch umweltbedingte Einflüsse eine Rolle.

Insgesamt besitzen die Betroffenen eine geringe Toleranz gegenüber psychischen sowie körperlichen Belastungen, was auch als Vulnerabilität (Verletzlichkeit) bezeichnet wird. Diese Vulnerabilität kann einerseits als Veranlagung und damit genetisch bedingt auftreten, andererseits kann sie auch durch stark belastende Erlebnisse wie Traumata und überfordernden seelischen Stress in der Kindheit entwickelt werden.

Diese besondere Verletzlichkeit spielt dann beim Ausbruch und auch hinsichtlich der Aufrechterhaltung einer Depression eine entscheidende Rolle. Trifft diese Veranlagung auf einen konkreten Auslöser, besteht das Risiko, dass eine depressive Episode entsteht. Auslöser stellen meist persönlich belastende Ereignisse oder Überforderungssituationen dar wie z. B. der Verlust von Partner:innen oder von Angehörigen, eine Scheidung/Trennung, Überlastung am Arbeitsplatz oder schlicht Veränderungen der gewohnten Lebensweise wie eine Pensionierung.

 

Mehrfach nachgewiesen wurde, dass dauerhafter Stress sowie erschütternde Lebensereignisse zu neurobiologischen Reaktionen führt.

Eine solche Reaktionen kann z. B. eine vermehrte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol sein, was auch bei einer Depression in erhöhter Konzentration im Blut messbar ist.

Auf neurologischer Ebene kann eine Depression vereinfacht als eine Veränderung von Botenstoffsystemen im Gehirn bezeichnet werden. Bestimmte Botenstoffsysteme (z. B. die Serotonin-, Dopamin-, Noradrenalin-Schaltkreise) sind dabei aus dem Gleichgewicht geraten.

 

Weitere Faktoren, die beim Auftreten einer Depression eine Rolle spielen, können der Persönlichkeit von Betroffenen zugeschrieben werden.

Welchen Umgang mit Stress wir gelernt haben, wie sehr wir im Meistern von Herausforderungen unterstützt werden, wie sicher wir uns in Beziehungen fühlten oder wie es um unseren Selbstwert bestellt ist – vieles davon wurde im Laufe unserer Kindheit angelegt und kann uns im Idealfall in schwierigen Situationen stärken oder aber ungünstig auf unsere Reaktion auf (psychischen) Stress wirken.

 

Auch körperliche Erkrankungen wie chronische Schmerzen, Krebs-, Herz-Kreislauf- und Demenz-Erkrankungen sowie bestimmte Medikamente können als Auslöser einer Depression eine Rolle spielen.

Wenn Sie mehr über mögliche Risikofaktoren wissen wollen und lernen möchten, wie man erste Anzeichen einer Depression erkennt und was dann zu tun ist, freuen wir uns, Ihnen diese Informationen und noch vieles mehr in unserer digitalen Psychotherapie zur Verfügung zu stellen. Werden Sie Expertin bzw. Experte Ihrer Erkrankung und lassen Sie sich von uns auf Ihrem Weg begleiten und stärken.

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