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Selbsthilfegruppen bei Depression

Es gibt einige positive Wirkungseffekte von Selbsthilfegruppen, die bei Depressionen und anderen Erkrankungen nachgewiesen werden konnten. Diese machen Sie zu einem guten Unterstützungstool für Menschen aller Altersklassen und Lebenslagen.

Selbsthilfegruppen bieten einen niederschwelligen Zugang für Betroffene, d. h. man muss keine besonderen Anforderungen oder Tests erbringen, um teilnehmen zu dürfen. Selbsthilfegruppen zeichnen sich in erster Linie durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch aus; mit Anderen über die eigene Erkrankung und den Umgang hiermit zu sprechen, steht im Mittelpunkt – eine für die Teilnehmer oftmals neue Erfahrung, die hierbei in einem geschützten Rahmen stattfinden kann. Die Gruppen können sowohl geführt als auch ungeführt stattfinden; sie kann also mit und ohne Fachpersonal durchgeführt werden.

Falls Fachpersonal dabei ist, werden hier oftmals Fachinformationen eingebracht, das Evaluieren der jeweiligen Probleme der Teilnehmer:innen wird allerdings eher von den einzelnen Teilnehmenden übernommen – deshalb auch der Name „Selbsthilfe“; dies grenzt die Gruppen klar von Gruppentherapie ab. Um die Vertraulichkeit und Professionalität muss man sich dennoch nicht sorgen; es gibt immer Moderator:innen, die darauf achten, dass Grenzen zwischen den Teilnehmer:innen geachtet werden und aufgrund der Betroffenheit eines jeden Einzelnen erleben die Teilnehmer oftmals eine enorme Empathie und Hilfe, die ansonsten eher schwer zu bekommen ist.

Teilnehmer:innen schätzen an Selbsthilfegruppen vor allem, dass Ihnen das Gefühl genommen wird, mit Ihrer Krankheit alleine zu sein. Sie können andere Betroffene kennenlernen, sich austauschen, Erfahrungen im konkreten Umgang mit Ihrer Krankheit sammeln, Fachinformationen und Hilfe erhalten – und diese auch selbst geben. Die Selbstwirksamkeit und das Selbstbewusstsein der Teilnehmer:innen wird hierdurch wesentlich erhöht. Sie bekommen zunehmend das Gefühl, mit der Situation besser umgehen zu können und nicht mehr von ihr überrannt zu werden. Hilflosigkeitsgefühle werden reduziert.

Diese positiven Veränderungen nehmen zu im Laufe der Zeit; je häufiger und regelmäßiger Teilnehmer:innen ihrer Gruppe beiwohnen, desto besser wird der Umgang mit der Krankheit, desto lebensmutiger und weniger isoliert, selbstbewusster, einflussreicher fühlen sich die Teilnehmenden. Gerade bei langjähriger Teilnahme ist eine erhöhte Stressresistenz und Gelassenheit beobachtbar. Tatsächlich können Selbsthilfegruppen einen ähnlich wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden leisten wie Familie oder Partner:innen.

Trotz aller positiver Hilfestellungen, die eine Selbsthilfegruppe bieten kann, ist es wichtig zu wissen, dass Sie keine Alternative zur medizinischen Behandlung darstellen. Viel mehr eignen sie sich, wie auch Psychoedukation, als wirksames Werkzeug, um erfolgreicher mit der Krankheit Depression umzugehen.

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Der positive Effekt von Bewegung auf die Depression

Der positive Effekt von Bewegung auf die Depression

Auf einer gewissen Ebene ist uns allen bewusst, dass Bewegung gut für unseren Körper und unseren Geist ist . Sport und Bewegung können unsere Stimmung heben und unseren Schlaf verbessern, aber es ist nicht nur das!
Mit diesem Artikel wollen wir vermitteln, wie Sport und Bewegung dir helfen können, mit psychischen Störungen wie Angst und Depression umzugehen. Wenn du wissen möchtest, wie Bewegung zu einer der effektivsten Behandlungen geworden ist – lies den folgenden Text.

 

Die Auswirkungen von Bewegung auf Körper und Psyche

Wer denkt, dass Menschen regelmäßig Sport treiben, nur um ihr sportliches Aussehen zu erhalten, irrt sich. Meistens trainieren Menschen so regelmäßig, weil es ihnen hilft, sich insgesamt besser zu fühlen. Sport zu treiben, kann dir dazu verhelfen, den ganzen Tag über mehr Energie zu haben, besser zu schlafen, ein besseres Gedächtnis zu haben und während des Tages klarer und positiver zu denken. Außerdem kann körperliche Aktivität durch eine Freisetzung von Endorphinen („Glückshormonen“) die Stimmung aufhellen, die Herzgesundheit verbessern und den Blutdruck senken.

Egal wie alt oder wie fit du bist, regelmäßige Bewegung hat in einer angemessenen Intensität nicht nur einen positiven Einfluss auf deine allgemeine Gesundheit sondern auch auf psychische Gesundheitsprobleme wie Angst oder Depression.

 

Wie kommt zu den positiven Veränderungen?
Bewegung setzt spezielle Proteinen frei, die auch als Wachstumsfaktoren bezeichnet werden. Diese Proteine bewirken, dass die Nervenzellen neue Verbindungen eingehen. Dies ist – sehr vereinfacht formuliert – entscheidend dafür, dass du dich besser fühlst.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die depressiv sind, einen kleineren Hippocampus haben – eine Region im Gehirn, die für die Stimmungsregulierung verantwortlich ist. Indem du trainierst und Endorphine aktivierst, beeinflusst du tatsächlich das Wachstum des Hippocampus, was wiederum hilft, die Symptome der Depression zu lindern.

 

Abgesehen davon, dass Bewegung eine Rolle bei der Endorphin-Ausschüttung spielt, gibt es noch andere Faktoren, die bei der Linderung der Symptome einer Depression helfen:

  1. Sport und Bewegung lenken dich von Sorgen ab und helfen dir potenziell dabei, den Kreislauf negativer Denkmuster zu durchbrechen. So baust du Stress auf eine gesunde Art und Weise ab.
  2. Du kannst durch Sport neue soziale Kontakte knüpfen: Ob beim Joggen in der Nachbarschaft oder in einem Sportkurs – körperliche Aktivität gibt dir die Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu treten.
  3. Bewegung kann dein Selbstvertrauen stärken: Die zunehmende Fitness deines Körpers und das Erreichen selbst kleiner Trainingsziele, , werden dir helfen, dein Selbstvertrauen zu stärken.

 

Wie kann man sich motivieren?

Inzwischen weißt du, dass Bewegung eine wichtige Rolle bei der Linderung von Depressionssymptomen spielt. Trotzdem kann es passieren, dass es dir an der nötigen Motivation fehlt, dich regelmäßig zu bewegen . Hier sind einige Ratschläge, die deine Motivation steigern können:

  • Einfachheit ist der Schlüssel. Um aktiver zu werden, beginne langsam und einfach. Selbst einfache Aufgaben im Haushalt, beim Einkaufen oder bei der Gartenarbeit reichen anfangs aus, um dich in einen aktiveren Zustand zu versetzen.
  • Plane deinen Tagesablauf. Achtedarauf, jeden Tag eine Bewegungsart einzuplanen, und halte dich daran. So programmierst du dich zu mehr Aktivität – aber versuche nicht, dich zwanghaft an den Plan zu halten. Lege Pausen ein und bleibe flexibel.
  • Verstehe deine Hindernisse. Zu analysieren, was dich zurückhält, hilft dir, alternative Lösungen zu finden. Wenn du dich zum Beispiel nicht selbstbewusst fühlst, fange damit an, zu Hause zu trainieren. Wenn die Finanzen das Problem sind, fange mit etwas an, das dich kein Geld kostet wie z. B. regelmäßiges Gehen.
  • Plane Aktivitäten, die dir Freude bereiten. Wie du wahrscheinlich weißt, verlieren Menschen, die an Depressionen leiden, oft das Interesse an ihren Hobbys und anderen Dingen, die ihnen früher Spaß gemacht haben. Versuche, neue Dinge zu finden, die dich erfreuen oder alte Hobbys wiederzubeleben und so oft wie möglich in deinen Alltag einzubauen.
  • Ziehe dich nicht von anderen zurück. Soziale Kontakte sind Teil der Genesung. Versuchealso, aktiver zu sein, indem du deine Freund:innen, Familie oder die Partnerin bzw. den Partner in deine Aktivitäten einbeziehst.

 

Bewegung bei Depressionen? Sprich zuerst mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt.

Wenn du erwägst, zu trainieren oder eine spezielle Sportart auszuführen, um deine Symptome zu behandeln, sprich auch mit deiner Ärztin/deinem Arzt darüber. Sie/er ist über Faktoren wie Belastbarkeit und Medikation informiert, die eventuell in den Bewegungsplan einbezogen werden sollten.

Auch in der digitalen Psychotherapie mit edupression erhältst du Tipps und Anleitungen für mehr Bewegung in deinem Alltag.

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Altersdepression

Die gesundheitliche Risiken nehmen mit steigendem Alter kontinuierlich zu. Ebenso wie für das körperliche Wohlbefinden stellt ein höheres Alter einen Risikofaktoren für die psychische Gesundheit dar. Ab einem gewissen Alter erleben viele Menschen Veränderungen im Leben, die zu starken emotionalen Reaktion führen können. Beispiele dafür sind: Das Ausscheiden aus dem Berufsleben, der Verlust des Ehepartners, Einsamkeit oder körperliche Einschränkungen.

Stimmungsschwankungen bzw. depressive Verstimmungen werden oft übersehen, unterschätzt oder von körperlichen Symptomen überschattet. Depressionen sind keine definitive Folge des Alterns, jedoch sind depressive Symptome in der älteren Bevölkerung weit verbreitet und nehmen mit dem Alter zu. Eine Studie über Altersdepression (75+ Jahre), bei der 2850 Teilnehmer:nnen im Alter von 75 Jahren oder mehr untersucht wurden, ergab, dass die Prävalenz von depressiven Symptomen mit 31,1 % angegeben wurde. Diese Zahl ist deutlich höher als in jüngeren Stichproben (60-75 Jahre).

Mit anderen Worten: Von 100 Menschen über 75 Jahren leiden 31 höchstwahrscheinlich unter einer depressiven Symptomatik. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 litten 3,4 % der Weltbevölkerung an einer Depression, was bedeutet, dass die Prävalenz von einer Depression bei älteren Menschen potenziell viel höher ist als in der Allgemeinbevölkerung.

Präsenz depressiver Symptome im Alter

Depressive Beschwerden können sich bei älteren Menschen gut verstecken. Selbst bei regelmäßigen Arztbesuchen kommt es häufig vor, dass Depressionssymptome unerkannt bleiben. Schwächegefühl, Trägheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Traurigkeit: All diese Symptome können damit abgetan werden, dass sie ab einem bestimmten Alter ganz einfach zu erwarten sind. Die Betroffenen selbst unterschätzen oft die mögliche Schwere solcher Veränderungen. Unterdessen kann die Depression unerkannt bleiben und so zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko für einen älteren Menschen werden.

Prädiktoren

Eine schlechte körperliche Gesundheit ist auch ein guter Prädiktor für eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit. Die Beziehung zwischen den beiden ist sehr kompliziert und muss mit Vorsicht betrachtet werden. Während die Depression eine emotionale Reaktion auf die bloße Tatsache sein kann, dass man eine chronische Krankheit hat, kann sie auch die Folge einer Reihe von Krankheiten selbst sein. Die biologischen Mechanismen im Körper sind äußerst komplex, und eine Depression kann auch manchmal eine Folge von Krebs, Schilddrüsenproblemen, Vitaminmangel oder Infektionen sein.

Andererseits führen manche körperliche Erkrankungen zu dauerhaften Beeinträchtigungen und schränken die Mobilität und Unabhängigkeit ein. Dies kann zu dem Gefühl, eine Last zu sein, führen. Und schließlich müssen die meisten älteren Menschen verschreibungspflichtige Medikamente für ein bestehendes Gesundheitsproblem einnehmen. Diese Medikamente können möglicherweise Nebenwirkungen haben, die eine Depression auslösen können (so z. B.: Steroide, Schmerzmittel, Medikamente gegen hohen Blutdruck usw.).

Eine Studie aus dem Jahr 2004 kam zu dem Schluss, dass Depression und kognitive Beeinträchtigungen korrelieren und auch im Alter gemeinsam auftreten. Kognitive Beeinträchtigung ist ein Prädiktor für mögliche Depressionssymptome. Mit anderen Worten, wenn eine ältere Person beginnt, sich kognitiv zu verschlechtern, wird sie mit höherer Wahrscheinlichkeit auch depressiv werden. Zusammenfassend ist es ratsam, dass alle älteren Menschen genau auf ihren mentalen Zustand achten. Eine mögliche Veränderung der mentalen Disposition kann ein Anzeichen für ein körperliches Problem sein und umgekehrt.

Einsamkeit und soziale Isolation spielen in Bezug auf Depression eine große Rolle. Das Alleinsein kommt im Alter relativ häufig vor, die familiären Bindungen sind oft reduziert, die sozialen Bindungen ebenfalls. Je nach Region haben manche alte Menschen Schwierigkeiten, sich fortzubewegen, leben in abgelegenen Regionen oder haben schlichtweg die meisten Freunde bereits verloren. Verschiedene Faktoren können zu einer Isolation führen. Das Ergebnis dieser sozialen Isolation ist für die psychische Gesundheit nicht förderlich.
Wenn möglich, ist es für ältere Menschen ratsam, einen Weg zu finden, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Ob es sich dabei um ein Hobby handelt, unkomplizierte freundschaftliche Zusammenkünfte oder sogar die Anschaffung eines Haustieres – all das wird sich positiv auf den allgemeinen mentalen Zustand auswirken.
Persönliche Verluste im Leben sind unabhängig vom Alter schwierig. Im höheren Alter neigen diese Verluste jedoch dazu, in kürzeren Zeiträumen häufiger aufzutreten. Diese Häufung kann traumatisierend sein. Der Verlust des Ehepartners nach Jahrzehnten der Ehe, der Verlust alter Freunde, der Verlust eines Haustiers – nichts davon ist leicht zu verkraften. Der Verlust muss aber nicht unbedingt körperlich sein, er kann auch symbolisch sein und ebenso schwer wiegen. Zu solchen Verlusten zählen: ein bestimmter Lebensstil, körperliche Kraft und Gesundheit, kognitive Fähigkeiten usw.

Vorhersagbarkeit von Depressionen im Alter

Die Hirnforschung konnte in den letzten Jahren deutlich zeigen, dass der Alterungsprozess und Stress die Neuroplastizität im Gehirn reduzieren, während körperliche Aktivität, abwechslungsreiche Umgebung und Lernen diese fördern. Deshalb ist körperliches Training eine der wenigen Methoden, die die Neuroplastizität schnell, einfach und effektiv verbessern können. Sport und Bewegung haben einen Einfluss auf die Wachstums-, Differenzierungs-, Überlebens- und Reparaturprozesse der Gehirnzellen.

„Sport treiben“ klingt oft überwältigend und ziemlich beängstigend, besonders für jemanden, der über 60 Jahre alt ist. Dabei ist es sehr empfehlenswert, das Herz-Kreislauf-System durch körperliche Aktivität aktiv und gesund zu halten. Folgende Aktivitäten sind bereits enorm effizient: ein Spaziergang in der Nachbarschaft oder im nahegelegenen Wald, Schwimmen im örtlichen Schwimmbad, leichtes und entspannendes Yoga, Gassi gehen mit dem Hund, Tanzen, u.v.m. Ziehen Sie in Erwägung, sich einer lokalen Gruppe wie einem Verein, einer Sportgruppe oder Ähnlichem anzuschließen – das gesellige Beisammensein steigert nur den Nutzen der Aktivität selbst.

Ein weiterer Teil der körperlichen Gesundheit besteht darin, das Körpergewicht zu kontrollieren und eine gesunde Ernährung einzuhalten. Körpergewicht und Ernährung stehen in direktem Zusammenhang mit der Hormonregulation, der körperlichen Gesundheit und der Stimmung. Es ist ratsam, sich an Vollwertkost, gesunde Fette und viel Gemüse zu halten und dementsprechend frittierte Lebensmittel, Junk Food und jede Art von abgepackten „Snacks“ zu vermeiden.
Die Begrenzung des Alkoholkonsums und der Verzicht auf das Rauchen sind ebenfalls wichtige Punkte für eine gute geistige Gesundheit und körperliches Wohlbefinden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt eines gesunden Lebensstils ist das Trainieren des Gehirns. Wie schon erwähnt stehen kognitive Beeinträchtigungen in engem Zusammenhang mit Depressionen, daher ist es entscheidend, das Gehirn regelmäßig zu „trainieren“. Genau wie bei den Muskeln im Körper gilt hier das Prinzip „use it or lose it“. Dieses Prinzip gilt besonders für ältere Menschen, die u.a. an Demenz oder Alzheimer leiden (oder gefährdet sind). Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dies zu tun, und die wahrscheinlich einfachste ist das Reden. Ein achtsames Gespräch zu führen ist immer anregend für das Gehirn. Ein Buch lesen, ein Instrument spielen, Gartenarbeit, ein handwerkliches Hobby, Rätsel und Kreuzworträtsel, was auch immer Sie wählen, wird Ihrem Gehirn und Ihrer Veranlagung zuträglich sein.

Checkliste der Symptome:

Einfach nur traurig oder gestresst zu sein, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man eine Depression hat. Die folgende Checkliste soll Ihnen helfen, sich mit deren Symptomen zurechtzufinden:

● Gedrückte Stimmung – erkennbar durch Selbstwahrnehmung oder Beobachtung durch andere
● Verlust von Interesse oder Freude
● Müdigkeit/Verlust an Energie
● Gefühl der Wertlosigkeit/übermäßige oder unangemessene Schuldgefühle
● Wiederkehrende Gedanken an den Tod, Selbstmordgedanken oder tatsächliche Selbstmordversuche
● Vermindertes Denkvermögen/ Konzentrationsfähigkeit oder Unentschlossenheit
● Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung
● Schlaflosigkeit/Hypersomnie
● Deutlich gesteigerter Appetit und/oder Gewichtsverlust

Wie behandle ich die Depression?

Die oben erwähnten Änderungen des Lebensstils werden nicht als klinische Interventionen eingestuft, sind aber ebenso wichtig und wirksam, wenn es um die psychische Gesundheit geht. Die zwei wichtigsten Behandlungsoptionen der Depression sind: Psychotherapie und Medikamente.

Antidepressiva: Sie wirken auf biochemischer Ebene, und Verbessern die Produktion und Umsetzung bestimmter Chemikalien im Gehirn. So gut die heutigen Psychopharmaka auch erforscht sind, es kann mehrere Versuche brauchen, bis man das beste Medikament für jeden einzelnen Fall gefunden hat. Sie brauchen Zeit, um zu wirken (ca. 4-6 Wochen) – und in dieser Zeit verbessern sich viele der Symptome nach und nach wie z.B. die Schlafqualität, Appetit oder Konzentration, bevor sich die depressive Stimmung vollständig hebt. Manchmal beginnen Menschen, sich besser zu fühlen und beschließen, ihre Medikamente abzusetzen, ohne ihren Arzt zu konsultieren. Dies ist nicht empfehlenswert, da es zu Entzugserscheinungen oder einer Rückkehr der Depression führen kann.
Eine Studie³ aus dem Jahr 2005 über die Pharmakotherapie von Antidepressiva bei älteren Menschen kam zu dem Schluss, dass eine vierwöchige antidepressive Behandlung wahrscheinlich schon eine erste positive Wirkung zeigt. Um einen Rückfall und ein Wiederauftreten der Depression zu verhindern, sollte die Medikation nach einem guten Ansprechen bis zu sechs Monate lang fortgesetzt werden.

Es ist sehr wichtig, die Einnahme der verordneten Antidepressiva nicht abzubrechen oder die Dosierung ohne ärztliche Aufsicht zu verändern. Oft beschließen Patienten, wenn es ihnen besser geht, die Dosierung zu halbieren oder die Medikamente ganz abzusetzen, weil sie sich gesund fühlen. Der große Irrglaube in dieser Situation ist die Vorstellung, dass das Medikament immer noch wirken würde, nur eben in geringerer Stärke. In Wirklichkeit wirkt das Medikament gar nicht, da die Dosierung unter dem Minimum der Wirkungsgrenze liegt. Daher ist es für Patienten sehr wichtig, alle Änderungen der Medikamentendosierung vorher mit dem behandelnden Psychiater zu besprechen.

Psychotherapie: Es gibt eine große Anzahl an Psychotherapieschulen und -typen. In seltenen Fällen einer schweren klinischen Depression können Patienten jedoch noch keine Psychotherapie beginnen, bevor eine Behandlung mit Antidepressiva erfolgt ist, und erste Symptome verbessert sind. In der Regel kann eine Psychotherapie jedoch von Anfang an – Hand in Hand – zusätzlich zur medikamentösen Behandlung oder auch als alleinige Behandlungsmethode gewählt werden. Die verschiedenen Psychotherapieschulen können grob in folgende Gruppen eingeteilt werden: zu den sogenannten „evidenzbasierten Therapien“ zählt die CBT (kognitive Verhaltenstherapie), die an der Veränderung von ungesunden Denkmustern ansetzt; Außerdem gibt es psychodynamische Therapien, die sich mit den Erfahrungen und Beziehungen einer Person, sowie den emotionalen Reaktionen darauf beschäftigt. Achten Sie bei Ihrer Wahl darauf, dass Sie einen ausgebildeten und zertifizierten Spezialisten finden, der Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Depression hilft.

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Depression und Burnout

Was ist ein Burnout?

Ein Burnout ist im Gegensatz zu einer Depression mit chronischem arbeitsbedingtem Stress verbunden. Nach internationalen Richtlinien besteht Burnout aus:
1. Einem Gefühl der Erschöpfung
2. Einer zunehmenden mentalen Distanz oder negativen Einstellung zur eigenen Arbeit (auch als „Zynismus“ oder „Depersonalisierung“ bezeichnet)
3. Einer verminderten beruflichen Leistungsfähigkeit

Erschöpfung bezieht sich auf einen Zustand, in dem man sich ausgelaugt und körperlich überfordert fühlt. Außerdem werden von Betroffenen meist auch ein niedriges Energieniveau und eine gedrückte Stimmung genannt. Der Zustand der Depersonalisierung ist gekennzeichnet durch fehlende Bindung an den Arbeitsplatz, Rückzug und mangelnde Motivation. Die verminderte berufliche Leistungsfähigkeit ist oft auf den Verlust des Selbstvertrauens oder auf den Mangel an Motivation im Allgemeinen zurückzuführen.

Von allen Burnout-Komponenten die emotionale Erschöpfung der größte Prädiktor für eine depressive Episode. Doch wie unterscheiden sich die Erkrankungen Burnout und Depression?

Unterschied Depression – Burnout

In gewisser Weise sind sich Depression und Burnout sehr ähnlich: Müdigkeit, Erschöpfung, Motivationsverlust, sich reizbarer fühlen als sonst, Schlafverlust – die Liste der überschneidenden Symptome ist lang. Allerdings gibt es auch einige wichtige Unterscheidungen.

Burnout wird ausdrücklich als ein arbeitsbedingter Stresszustand bezeichnet. Jemand kann sich bei der Arbeit furchtbar unmotiviert und gestresst fühlen, hat aber keine Probleme in seinem Familienleben: Der negative Zustand beeinflusst also nicht unbedingt alle Lebensbereiche. Eine Depression hingegen „dringt“ in alle Lebensbereiche eines Menschen ein. Das Familienleben leidet, die Arbeitsleistung leidet, das persönliche Selbstwertgefühl leidet ebenfalls. Es bedarf keiner bestimmten Situation oder eines bestimmten Ortes, um eine Depression „auszulösen“ – sie ist ein Dauerzustand.

Trotzdem ringt die Wissenschaft noch um einen Konsens, ob es sich bei beiden Zuständen um völlig unterschiedliche Phänomene handelt oder ob Burnout lediglich eine Unterform der Depression ist. Ist Burnout zum Beispiel ein Entwicklungsstadium der Depression oder beeinflusst eine bestehende Depression die Arbeit negativ und erzeugt so Burnout? Die Wahrheit ist, dass es Studien gibt, die beide Hypothesen unterstützen.
Gerade wegen dieser großen Überschneidungen lohnt es sich, über Burnout zu sprechen, wenn es um Depressionen geht, ebenso wie über die Beziehung zwischen Arbeit und Depression im Allgemeinen.

Anzeichen für Burnout

Jedes der oben genannten Burnout-Merkmale kann sich mit unterschiedlichen Symptomen bemerkbar machen. Am besten ist es natürlich, diese schnell zu erkennen, denn der Weg von Stress-Symptomen zum Burnout ist bildlich gesprochen ziemlich geradlinig. Im Folgenden finden Sie einige der wichtigsten Anzeichen für Burnout.

Erschöpfung
➢ Nachlassende kognitive Fähigkeiten: Betroffene vergessen Dinge, können sich nicht konzentrieren oder haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne.
➢ Schlafstörungen: Betroffene können nicht einschlafen, wachen früh auf oder brauchen mehr Schlaf als sonst und wachen müde auf.
➢ Veränderungen des Appetits: Burnout ist oft verbunden mit Appetitlosigkeit oder dem Gefühl, immer hungrig zu sein.
➢ Körperliche Symptome und Veränderungen des allgemeinen Gesundheitszustandes: ständiger Stress ist schädlich für das Immunsystem, daher sind betroffene Menschen anfälliger für Infektionen, Erkältungen, grippeähnliche Zustände, Allergien, etc. Auch Veränderungen der Herzfrequenz oder Atmungsowie Zittrigkeit, Schwindel, Schmerzen in der Brustund Müdigkeit sind Signale für allgemeine Erschöpfung.
➢ Stimmungsschwankungen: Betroffene erleben plötzliche Wellen von Angst, Traurigkeit, Reizbarkeit oder Wut.

Zynismus (eine zunehmende mentale Distanz oder negative Einstellung zur eigenen Arbeit)
➢ Vermeidung sozialer Situationen/plötzliche Veränderung des sozialen Kontakts bei der Arbeit:  Das Mittagessen oder andere soziale Zusammenkünfte mit Kolleg:innen werden ausgelassen, die Bürotür geschlossen oder bei der Kommunikation kommt es vermehrt zunegativen Emotionen (z. B. plötzliche unerklärliche Wut auf andere). Dies führt zu einem Gefühl der Abgeschiedenheit und Apathie.
➢ Allgemein schlechte Einstellung zur Arbeit: Gefühl der Sinnlosigkeit und fehlende Motivation, pünktlich zu erscheinen oder neue Projekte anzunehmen.

Verminderte berufliche Leistungsfähigkeit
Arbeitsleistung und Produktivität sinken, wodurch sich die Arbeit stapelt und gefühlt kein Ende findet. Betroffene können scheinbar keine Energie und Lösungen für Aufgaben finden, die vorher leicht zu erledigen waren.

Bewältigung von Burnout und Depression am Arbeitsplatz

Eine schwere depressive Episode zu haben oder mit einem Burnout zu kämpfen, ist extrem anstrengend, ganz besonders im beruflichen Alltag. Viele Menschen geben ihr Bestes, während sie sich mitten in einer depressiven Episode befinden und darum kämpfen, sich zu konzentrieren und bei der Arbeit mitzuhalten. Doch eine unbehandelte psychische Erkrankung kann dazu führen, dass man sich nicht ausreichend erholt und sich die Symptome verschlimmern. Im Folgenden erhältst du einige Tipps, wie du mit Burnout oder Depression am Arbeitsplatz umgehen kannst.

Suche dir professionelle Hilfe.
Besuche deine Hausärztin oder deinen Hausarzt und spreche mit ihr/ihm über deinen Zustand. Möglicherweise wirst du an eine psychotherapeutische Fachperson überwiesen. Depressionen sind behandelbar und ein Burnout kann ein Sprungbrett in eine Depression sein. Unterschätzen Sie Ihre Symptome nicht.

Plane voraus.
Suche dir für zukünftige Situationen, in denen dein psychischer Zustand besonders labil ist oder du dich besonders niedergeschlagen fühlst, einen Ort am Arbeitsplatz, an den du gehen kannst, um in Ruhe zu sitzen und ein paar Atemzüge zu machen. Hebe dir nach Möglichkeit ein paar Urlaubstage für Notfälle auf. Sprich mit einer Kollegin oder einem Kollegen, der/dem du vertraust, und erkläre deine Situation für zukünftige Unterstützung.

Kümmere dich um deine allgemeine Gesundheit.
Ernährung, Bewegung, Schlaf: dies alles sind wichtige Faktoren für die psychische Gesundheit. Achte auf ausreichend Schlaf und Bewegung in deinem Alltag. Es mag überwältigend erscheinen, sich inmitten einer Depression oder eines Burnouts zu motivieren, schlechte Gewohnheiten zu ändern, aber dies ist eine Frage der Prioritätensetzung: Die Gesundheit hat eine höhere Priorität als jeder Termin oder Job. Eine stabile physische oder psychische Gesundheit gibt dir die Möglichkeit, flexibel und ausdauernd zu sein und sich den hohen Anforderungen der Welt zu stellen.

Nimm dir Zeit für die Dinge/Menschen, die du liebst.
Oft bleiben Menschen in einem Trott stecken. Die Tage sehen gleich aus, die Arbeit ist langweilig, anspruchsvoll und Überstunden gehören zum Leben dazu. Wenn du ein Hobby hast, zu dem du den Bezug verloren hast oder es Ziele gibt, die du vergessen hast, könntest du diese wieder aufgreifen. Vielleicht hast du als Kind gemalt, ein Instrument gespielt, liebst das Wandern, wolltest schon immer Skifahren lernen oder mehr Bücher lesen? Es wäre schön, ein nicht arbeitsbezogenes Ziel oder Hobby zu haben. Wenn du Prioritäten setzt, ist das kein Zeichen von Egoismus oder Schwäche. Es ist die aktive Sorge um dein eigenes Wohlbefinden.

Hab keine Angst vor Veränderungen.
Versuche, dich mit dem Gedanken an einen Jobwechsel zu beschäftigen. Was würdest du gerne tun, wo würdest du gerne sein, was sind deine Fähigkeiten, musst du einige deiner Fähigkeiten verbessern oder dir neue aneignen, um eine bessere Chance zu haben? Wenn du deinen derzeitigen Job nicht magst und dich unmotiviert fühlst, kannst du vielleicht deinen Blick auf die Dinge ändern: von „nur ein Job“ zu einem „Sprungbrett in eine schönere Zukunft“.

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Depression nach der Schwangerschaft – Symptome, Ursachen und Behandlung

Postnatale Depression: depressive Episode nach Geburt Die Geburt deines Babys ist ein freudiges Ereignis, das eine Menge starker Emotionen auslöst. Manchmal werden jedoch nicht nur positive Emotionen ausgelöst– als junge Mutter oder junger Vater kann es auch zu Angst oder Unruhe oder sogar Depressionen kommen.
Bevor wir die Symptome, Ursachen und Möglichkeiten zur Selbsthilfe darlegen, klären wir zunächst die verschiedenen Begriffe rund um eine Depression nach der Geburt.

 

Baby-Blues oder Depression?

Vielleicht hast du schon einmal vom „Baby-Blues“ gehört – dieser ist keine Form der Depression! Die Symptome des Baby-Blues beginnen normalerweise 2 bis 3 Tage nach der Entbindung und dauern nur wenige Tage bis maximal zwei Wochen an. Eine (postnatale) Depression hingegen ist eine länger andauernde und schwerer ausgeprägte Erkrankung.

Während eine große Anzahl von Müttern nach der Geburt einen vorübergehenden „Baby-Blues“ erlebt, entwickeln sich die Symptome nur bei etwa 1 von 10 dieser Mütter weiter zu einer postnatalen Depression.

 

Wochenbettdepression oder postnatale Depression?

Der Begriff „postnatale Depression“ beschreibt dieselbe Erkrankung wie die Begriffe „postpartale Depression“ (med. Fachbegriff) und „Wochenbettdepression“. Per Definition lassen sich die Begriffe dennoch etwas voneinander abgrenzen.

Der Begriff der „Wochenbettdepression“ kann etwas irreführend sein. Denn er suggeriert, dass die Depression nicht über das „Wochenbett“ (6–8 Wochen nach der Geburt) hinaus anhalten kann. Doch die Dauer einer Wochenbettdepression oder postnatalen/postpartalen Depression kann sich auch über Monate erstrecken – unbehandelt sogar noch länger.

Während sowohl „postnatal“ als auch „postpartal“ mit „nach der Geburt“ übersetzt werden können, bezieht sich „partal“ mehr auf den biologischen Geburtsvorgang und betrifft daher nur die gebärende Mutter. „Postnatal“ hingegen kann sich auch auf Väter nach der Geburt beziehen.

Wenn  du vermutest, dass du selbst oder jemand in deinem Umfeld an einer postnatalen Depression erkrankt ist, werden dir die nachfolgenden Informationen helfen diese Erkrankung zu verstehen und Behandlungswege kennenzulernen.

Hinweis: Wir verwenden im weiteren Artikel nur noch den Begriff „postnatale Depression“ und schreiben von „Frauen“ und „Müttern“. Väter mit einer postnatalen Depression dürfen sich jedoch genauso von unseren Informationen und Tipps angesprochen fühlen.

 

 

Mögliche Auslöser einer postnatalen Depression

Auch wenn die genauen Ursachen postnataler Depression unklar sind, gibt es eine Kombination von bestimmten Faktoren, die diese Erkrankung begünstigen können: 

Chemische Prozesse im Körper

Zu chemischen Anpassungen im Körper kommt es infolge eines raschen Hormonabfalls nach der Entbindung– nachdem die weiblichen Fortpflanzungshormone Östrogen und Progesteron während der Schwangerschaft um das Zehnfache angestiegen sind. Diese Hormone fallen nach der Geburt stark ab, steigen aber ca. 3 Tage nach der Entbindung wieder an. Weitere chemischen Faktoren, die eine postnatale Depression begünstigen können, sind ein niedriger Schilddrüsenhormonspiegel, zugrundeliegende medizinische Erkrankungen, Schlafentzug, Drogen- und Alkoholmissbrauch sowie eine unzureichende Ernährung.

Mentale Belastung/Überlastung



Emotionale Herausforderungen, die rund um die Geburt deines Kindes auftreten, können eine postnatale Depression ebenso auslösen wie körperliche Faktoren. Solche Herausforderungen können belastende Ereignisse in der Familie oder Partnerschaft sein wie der Tod eines geliebten Menschen, eine Scheidung, finanzielle Schwierigkeiten oder gesundheitliche Probleme bei deinem Baby. Auch häusliche Gewalt kann ein starker Auslöser für eine Depression sein.

Weitere Risikofaktoren für postnatale Depression

Folgende psychische und äußere Risikofaktoren können eine postnatale Depression begünstigen:

  • Du hast bereits in der Vergangenheit eine Depression oder Angststörung erlebt.
  • Du leidest unter einer bipolaren Störung.
  • Du hast enge Familienmitglieder, die eine Vorgeschichte mit Depressionen haben.
  • Dir fehlt ein starkes Unterstützungssystem oder du bist sozial isoliert.
  • Deine Schwangerschaft war ungeplant oder in irgendeiner Weise unerwünscht.
  • Du lebst in einer unglücklichen Partnerschaft.

 

Symptome der postnatalen Depression

Auch wenn die postnatale Depression anfangs mit dem Baby-Blues verwechselt werden kann, sind die Symptome weitaus schwerwiegender und halten länger an. In der Tat können diese Symptome, wenn sie fortgeschritten sind, die Fähigkeit beeinträchtigen, sich um das Neugeborene zu kümmern und den Alltag zu bewältigen.

Diese Symptome können auftreten:

  • Starke Stimmungsschwankungen oder allgemein gedrückte Stimmung
  • Schwierigkeiten bei der Bindung zum Baby
  • Unruhezustände
  • Hoffnungslosigkeit
  • Unkontrolliertes Weinen
  • Energieverlust und allgemeine Müdigkeit
  • Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen
  • Gefühle von Scham, Schuld oder Unzulänglichkeit in der neuen Mutterrolle
  • Vermindertes Interesse an Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben
  • Angstzustände und Panikattacken
  • Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen
  • Erhöhte Wut und Reizbarkeit
  • Gedanken, sich oder dem Baby etwas anzutun
  • Rückzug von Familie und Freunden
  • Selbstmordgedanken

Wenn diese Symptome nicht ernst genommen und nicht rechtzeitig behandelt werden, kann die Depression über Monate oder sogar länger anhalten.

 

Behandlung der postnatalen Depression

Die am häufigsten angewandte Behandlung bei Depression ist die Psychotherapie, z. B. die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) oder die interpersonelle Therapie (IPT). Diese Therapien helfen dabei, negative Gedanken und Verhaltensweisen zu ändern und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Auch Medikamente wie Antidepressiva können zur Verbesserung der Stimmung eingesetzt werden. In einigen Fällen kann eine Kombination aus Therapie und Medikamenten empfohlen werden.

Wichtiger Hinweis für stillende Mütter: Nehme keine Medikamente gegen Depressionen ein, bevor du nicht mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über die Risiken für dich und dein Baby gesprochen hast.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Behandlung einer postnatalen Depression ist die Unterstützung durch Familie und Freunde. Gerade kurz nach der Geburt ihres Babys, ist es für Mütter wichtig, ein starkes soziales Unterstützungssystem zu haben, um Hilfe bei praktischen Aufgaben sowie emotionale Unterstützung zu bekommen. Auch Selbsthilfegruppen können hilfreich sein, da sie jungen Müttern die Möglichkeit bieten, sich mit Menschen auszutauschen, die ganz ähnliche Erfahrungen durchleben.

Wende dich an deine Hausärztin oder deinen Hausarzt, um die für dich richtigen Behandlungsoptionen zu besprechen und dich ggf. an eine Therapeutin oder einen Therapeuten überweisen zu lassen.

 

 

Kann ich einer postnatalen Depression vorbeugen?

Wenn du eine bekannte Vorgeschichte von Depressionen oder Ängsten hast, bespricht dies mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, sobald du schwanger wird, oder im Idealfall schon, wenn du planst, schwanger zu werden.
Deine Ärztin oder Arzt wird diesen Aspekt im Auge behalten und dir nach Bedarf Medikamente verschreiben, auch während der Schwangerschaft. Zeichen sich Anzeichen einer postnatalen Depression, sobald dein Baby geboren ist, kann deine Ärztin oder dein Arzt frühzeitig eine entsprechende Behandlung empfehlen. Je früher du diagnostiziert wirst, desto effektiver ist die Behandlung.

In jedem Fall gilt: Bleibe nicht untätig und ignoriere deine Symptome nicht. edupression ist da, um dich mit Wissen und dem Rat von Spezialist:innen zu versorgen. Du kannst noch heute in die digitale Psychotherapie mit edupression einsteigen, um deine Situation zu verbessern.

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Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die postnatale Depression eine ernste psychische Erkrankung ist, die sowohl Mütter als auch Väter nach der Geburt ihres Kindes betreffen kann und durch starke Gefühle wie Traurigkeit, Interessensverlust und fehlende Bindung zum Baby gekennzeichnet ist. Die Ursachen der postnatalen Depression sind noch nicht vollständig geklärt, aber man geht davon aus, dass sie durch eine Kombination aus körperlichen, emotionalen und umweltbedingten Faktoren verursacht wird. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie Psychotherapie, Medikamenteneinnahme und Unterstützung durch Familie und Freunde. Es ist wichtig, dass Betroffene sowie ihre Partner:innen und Familienangehörigen die Anzeichen und Symptome einer postnatalen Depression erkennen und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Selbsttest: Habe ich eine Depression?

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Depressionen in der Schwangerschaft – Sie sind nicht allein

Depression in der Schwangerschaft – auch vorgeburtliche Depressionen – sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Wenn Sie schwanger sind, wissen Sie wahrscheinlich alles über postpartale Depressionen (auch postnatale Depressionen genannt – da sie nach der Schwangerschaft auftreten), aber es gibt auch vorgeburtliche Depressionen.

Natürlich sind erhöhte Emotionen während der Schwangerschaft normal und zu erwarten, aber nicht alle diese Emotionen sind „willkommen“. Wenn Sie sich zum Beispiel häufiger traurig als glücklich fühlen, könnte dies ein Anzeichen für eine Schwangerschaftsdepression sein.

Die Schwangerschaft geht mit hormonellen Veränderungen einher und beeinflusst die Hirnchemie auf eine Weise, die Angstgefühle und Depression während der Schwangerschaft verursachen kann.

Da eine Schwangerschaft per Definition ein sehr emotionaler Zustand ist, werden wir hier versuchen, die Symptome und Ursachen einer Depression während der Schwangerschaft darzulegen und Wege zur Bewältigung aufzuzeigen.

 

Wie häufig ist eine Depression in der Frühschwangerschaft und warum wird sie oft übersehen?

Obwohl eine Schwangerschaft oft als ein Erlebnis voller Freude (und Stress) wahrgenommen wird, haben zahlreiche Forschungsarbeiten ergeben, dass bis zu 7 % der Frauen während der Schwangerschaft an einer Depression leiden.

Einige der häufigsten Anzeichen für eine Depression in der Schwangerschaft sind Veränderungen des Schlafverhaltens, des Appetits, der Libido und des allgemeinen Energiepegels, die im Allgemeinen mit der Schwangerschaft in Verbindung gebracht werden und nicht als Symptome einer Depression gelten.

Viele Frauen, die während der Schwangerschaft mit Depressionen konfrontiert sind, scheuen sich darüber zu sprechen, da dieser besondere Gemütszustand immer noch mit einem Stigma behaftet ist. Abgesehen davon liegt der Fokus mehr auf der körperlichen Gesundheit der Frau als auf dem psychischen Zustand, in dem sie sich während der Schwangerschaft befindet.

 

Die häufigsten Anzeichen für eine Depression in der Schwangerschaft

Wenn wir über Richtlinien sprechen, die Ihnen helfen können, festzustellen, ob Sie während der Schwangerschaft an einer Depression leiden, sind die Symptome denen ähnlich, die allgemein bei einer Depression auftreten.

Es kann jedoch einige zusätzliche Indikatoren geben, die Ihnen helfen können, Ihren mentalen Zustand besser zu verstehen. Zum Beispiel könnten Sie ein geringes Selbstwertgefühl oder Selbstzweifel erleben, wenn es um Ihre zukünftige Elternschaft geht, zusammen mit einem Mangel an Freude an Dingen und Aktivitäten, die normalerweise Ihre Stimmung und Energie am meisten steigern.

Außerdem könnten Sie Angst um Ihr Baby haben, eine geringe Gewichtszunahme aufgrund einer unzureichenden Ernährung erleben, das Bedürfnis haben, Alkohol zu trinken, zu rauchen oder sogar Drogen zu nehmen, als Folge Ihres psychischen Zustands. Auch Suizidgedanken sind nicht selten.

 

Wer ist anfällig für pränatale Depressionen?

Da wir festgestellt haben, dass Depressionen in der Schwangerschaft sehr häufig sind, sollten wir nun besprechen, wer verstärkt anfällig für diese ist. So wie jede Frau die Schwangerschaft anders erlebt, wird auch nicht jede Frau zu depressiven Episoden in der Schwangerschaft neigen.

Es gibt mehr als nur ein paar Ursachen, aber im Allgemeinen ist es wahrscheinlicher, dass Sie eine vorgeburtliche Depression bekommen, wenn Sie einige dieser Erfahrungen gemacht haben:

  • Sie haben schon einmal eine Depression erlebt.
  • Sie haben mit Ängsten gekämpft oder kämpfen noch mit ihnen.
  • Sie haben keine Unterstützung von Menschen, die Ihnen nahestehen.
  • Ihre Schwangerschaft ist nicht geplant.
  • Sie machen ein Trauma oder eine schwierige Zeit in Ihrem Leben durch wie z. B. eine Scheidung.
  • Sie sind von häuslicher Gewalt betroffen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass nur Frauen, die zu Depression neigen, eine vorgeburtliche Depression erleben können  – im Gegenteil. Jede schwangere Frau kann im Grunde von dieser Erkrankung betroffen werden.

 

Was können Sie tun?
Die Behandlung von Depressionen in der Schwangerschaft ist nicht einfach.

Viele Frauen, die von einer Depression während der Schwangerschaft betroffen sind, fühlen sich gestresst oder sogar schuldig, weil sie sich nicht so glücklich fühlen wie sie es in dieser Zeit „sollten“.

Dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube und einer der Hauptgründe für das Stigma rund um das Thema Depression. Niemand sollte das Gefühl haben, dass er etwas tun, fühlen oder denken muss. Gesundheitsexpert:innen verstehen das sehr gut und werden Sie nicht für Ihren seelischen Zustand verurteilen – sie sind da, um zu helfen.

Indem Sie mit einer medizinischen Fachkraft sprechen, machen Sie einen Schritt in die richtige Richtung. Sie sind dafür da, Sie zu unterstützen, Ihnen die richtige Behandlung zukommen zu lassen, Ihre Lebensqualität zu erhöhen und Ihnen zu helfen, Ihre Schwangerschaft auf eine glücklichere Art und Weise zu erleben.

Deshalb ist es sehr wichtig, mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu sprechen und sie oder ihn auch darüber zu informieren, ob Sie schon einmal eine Depression erlebt haben. So kann sie oder er Ihnen helfen, die Wahrscheinlichkeit zu verringern, während der Schwangerschaft eine neuerliche depressive Episode zu erleben.

 

Empfehlungen zur Behandlung von Depressionen in der Schwangerschaft

Da nicht jede Frau in der Lage ist, die Schwangerschaft als eine glückliche und freudige Zeit zu erleben, sind auch die Behandlungsmöglichkeiten für eine Schwangerschaftsdepression unterschiedlich.

Da die Auswirkung einer Depression in der Schwangerschaft unterschiedlich ist, besteht die Behandlung meist aus einer medikamentösen Therapie oder Psychotherapie oder einer Kombination aus diesen. Daneben sollte auch Psychoedukation eine Rolle spielen. 

Ärzt:innen oder Therapeut:innen können Ihnen helfen, zu entscheiden, welche Form der Behandlung für Sie am besten geeignet ist. Außerdem werden Sie wahrscheinlich an eine Spezialistin oder einen Spezialisten überwiesen, die/der Sie vor und nach der Schwangerschaft begleiten wird.

Um die richtige Behandlung zu finden, müssen mehrere Faktoren besprochen werden:

1. Wie stark sind Ihre Symptome?
2. Kann eine Depression in der Schwangerschaft das Baby beeinträchtigen und in welchem Ausmaß?
3. Was ist der beste Weg in der Phase, in der Sie sich befinden?
4. Welche Risiken können Medikamente für Ihr Baby darstellen?
5. Was sind die Risiken, dass es Ihnen ohne Medikamente schlechter geht?
6. Falls Sie bereits Medikamente einnehmen – wie gut hat sich das für Sie bewährt?

Je nach den Antworten werden die möglichen Risiken und Vorteile abgewogen und die richtige Behandlung gestaltet. Wenn Sie jedoch Antidepressiva als empfohlene Behandlung erhalten, müssen Sie über die möglichen Risiken für Ihre Schwangerschaft und darüber sprechen, ob Ihr Baby einigen der Risiken ausgesetzt ist.

 

Wie auch immer Sie sich fühlen mögen, denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind.

Depressionen sind unberechenbar und es kann sein, dass Sie das Gefühl haben, sich verstellen zu müssen, weil Sie sich ausgeliefert fühlen. Nehmen Sie Hilfe in Anspruch, denn das ist der erste Schritt, um sich um sich selbst und damit auch um Ihr Baby zu kümmern. Beginnen Sie langsam, zwingen Sie sich nicht und lernen Sie, in Ihrem eigenen Tempo damit umzugehen. Denken Sie daran – wenn Sie mit jemandem reden müssen, sind auch unsere Depressionsexpert:innen im Rahmen der digitalen Psychotherapie mit edupression für Sie da!

Digitale Psychotherapie: jetzt informieren
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Bewusstsein für psychische Gesundheit während COVID-19

Artikel aktualisiert im Mai 2025

Das Wissen um die psychische Gesundheit ist kein flüchtiger Trend, der durch die Pandemie verursacht wurde.

COVID-19 hat Einfluss auf viele Dinge in unserem täglichen Leben genommen, nicht zuletzt auf unsere psychische Gesundheit. Während die psychische Gesundheit sicherlich einen gesamtgesellschaftlichen Wert hat, ist sie auch für jeden Einzelnen von großer Bedeutung.

Die Pandemie hat uns dazu gebracht, unsere Komfortzone zu verlassen und viele von uns mussten sich Herausforderungen stellen, die wir vorher nicht hatten. Dies hat zu einem erhöhten Stresslevel und teilweise überwältigenden Emotionen geführt. Es blieb uns nichts anderes übrig, als so gut wie möglich mit den Folgewirkungen klarzukommen. Bei vielen von uns hat sich die psychische Gesundheit verschlechtert und ist behandlungsbedürftig geworden.

Es ist wichtig, den Umgang mit Stress, Depression und Ängsten zu lernen, während wir solche herausfordernden Zeiten und die damit verbundenen Belastungen für unsere psychische Gesundheit durchleben. In diesem Beitrag wollen wir versuchen, das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu schärfen und dir Tipps zu geben, die deine Widerstandsfähigkeit stärken sollen.

Wie erkenne ich eine Depression?

Wie die Pandemie auf uns gewirkt hat Auch wenn es zum Leben dazugehört, sich manchmal überfordert, gestresst, besorgt und sogar deprimiert zu fühlen, kann man sagen, dass uns das Coronavirus mit besonderer Härte getroffen hat.

Der Ausbruch des Virus hat uns dazu gebracht, unser Leben in mehr als einer Hinsicht zu überdenken. Unsere Ängste wurden verstärkt, es herrschte eine regelrechte Panik und unsere Fantasie spielte bei jeder Information über den Verlauf der Pandemie verrückt. All dies wurde begleitet von einer kompletten Beeinträchtigung unseres alltäglichen Lebens.

Für einige von uns hat die Isolation eine Chance geboten zu reflektieren, uns in vielen Bereichen unseres Lebens zu verändern und zu wachsen. Aber was ist mit dem Rest von uns passiert, der angefangen hat, mit seinem eigenen Identitätsgefühl zu kämpfen? Was ist mit jenen, deren Fähigkeit, mit ihren Emotionen umzugehen, drastisch reduziert wurde? Wie geht es jenen, die sich mit Arbeitslosigkeit, dem Tod eines geliebten Menschen oder der Schule zu Hause auseinandersetzen mussten?

In diesen sehr schwierigen Zeiten war es so wichtig wie noch nie, sich unserer psychischen Gesundheit zu widmen und herauszufinden, wie wir sie stärken und schützen können.

Wege zum Umgang mit Ihrer psychischen Gesundheit in schwierigen Zeiten

Das Wissen um die psychische Gesundheit bedeutet, dass wir uns der Belastungen bewusst sind, die die „neue Normalität“ auf unser tägliches Leben ausübt, und dass wir nicht mehr untätig bleiben, sondern etwas dagegen tun.

Hier sind einige Tipps, die sich beim Management unserer psychischen Gesundheit als nützlich erwiesen haben:

1. Geben Sie Ihrem Schlaf den Vorrang

Die Priorisierung von Schlaf ist entscheidend für das menschliche Wohlbefinden – es ist so einfach wie es klingt. Dies gilt insbesondere für Menschen, die täglich mit Depression und Angstzuständen zu kämpfen haben – eine Routine vor dem Schlafengehen zu schaffen, gefolgt von einer entspannenden Aktivität, wie z. B. Lesen oder das Hören von Podcasts/Musik, ist manchmal alles, was du brauchst, um dich vor dem Schlafengehen zu entspannen.

2. Stressbewältigung durch Routine

Dies bezieht sich auf jede tägliche Routine, die für dich gut funktioniert. Eine gute Routine am Morgen und am Abend, bei der Arbeit und beim Essen kann dir helfen, Stress zu bewältigen und besser damit umzugehen.

3. Suchen Sie Unterstützung in Ihrem Umfeld

Während des Ausbruchs der Krankheit waren (und sind) viele von uns aufgrund sozialer Distanzierungsmaßnahmen mit mehr „einsamer“ Zeit konfrontiert. Wenn du mit deinen Lieben in Verbindung bleibst, wirst du dich weniger isoliert fühlen. Wenn dies jedoch nicht ausreicht, kannst du jederzeit Hilfe in Form einer Selbsthilfegruppe suchen, sei es persönlich oder online.

4. Laden Sie Dankbarkeit in Ihr Leben ein

Auch, wenn es klischeehaft oder besonders herausfordernd erscheinen mag: Dankbarkeit zu üben, kann helfen, positive Gefühle und Achtsamkeit in dein Leben zu ziehen, um besser mit schlechten Nachrichten umgehen zu können. Wie das geht? Sobald du anfängst, über die guten Dinge in deinem Leben nachzudenken, werden die Wohlfühlhormone Dopamin und Serotonin ausgeschüttet, die du dringend benötigst.

Erfahre, wie du das Verständnis für psychische Gesundheit fördern und anderen eine Hilfe sein kannst

Andere über psychische Gesundheit aufzuklären und die Stigmatisierung zu beseitigen, ist genauso wichtig, wie das Kümmern um die eigene psychische Gesundheit.

1. Bilde dich weiter, um fundierten Rat zu geben

Psychische Erkrankungen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und niemand ist davor gefeit.

Oft missverstanden und stigmatisiert, müssen psychische Erkrankungen ernst genommen werden, um erfolgreich behandelt werden zu können. Was du zunächst tun kannst, ist, dich weiterzubilden und das Gelernte anschließend weiterzugeben. Du kannst unendlich viele Informationen in Büchern oder online finden – achten jedoch bitte darauf, dass dieses Wissen einer seriösen Quelle entspringt und fundiert ist. Wenn du eher der „anpackende“ Typ bist, möchtest du dein Wissen vielleicht lieber über Erfahrungen sammeln und engagierstdich in einem der unzähligen Tätigkeitsfelder für ehrenamtliche Mitarbeit.

2. Spreche mit anderen und lasse sie wissen, dass du zuhörst

Es gibt keine einzige Person um dich herum, die nicht in irgendeiner Weise mit Problemen zu kämpfen hat. Indem du zuhörst und Anzeichen dafür wahrnimmst, dass es jemandem nicht gut geht, kannst du den ersten Schritt zur Genesung aufzeigen. Weise auf Hilfsangebote hin, denn die meisten Menschen wissen nicht einmal, an wen sie sich wenden könnten.

3. Teile deine Geschichte

Wenn du mit irgendeiner Form von psychischer Erkrankung zu kämpfen hattest oder immer noch hast, ermutigen wir dich, dich zu öffnen und deine Erfahrungen zu teilen. Dies löst oft ein großes Gefühl der Erleichterung bei einer betroffenen Person aus, da sie weiß, dass sie mit ihrer Erfahrung nicht allein ist. Es kann Betroffene auch dazu inspirieren, sich eine Behandlung zu suchen. Du kannst außerdem Menschen dabei helfen, zu verstehen, dass die körperliche Gesundheit unsere psychische Gesundheit sehr stark beeinflussen kann und umgekehrt. Indem wir zum Beispiel sicherstellen, dass wir ausgewogen essen und gut schlafen, beeinflussen wir bereits unser mentales Befinden auf positive Weise. Nimm deine psychische Gesundheit ernst und befähige dich so dazu, anderen zu helfen.

Die Pandemie-Jahre waren hart und lang.

Wir müssen uns immer daran erinnern, dass die Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht für alle gleich waren. Manche hatten es schwerer. Manche hatten es leichter. Einige von uns werden vielleicht noch jahrelang kämpfen. Das wird unsere psychische Gesundheit noch weiter belasten.

Jeder von uns kann ein mit der psychischen Gesundheit zusammenhängendes Problem erleben, jeder von uns kann einen geliebten Menschen oder seinen Arbeitsplatz verlieren, ein Zerbrechen einer Beziehung oder finanzielle Unsicherheit erleben. Das Mindeste, was wir tun können, ist, freundlich und mitfühlend zu sein, und – was am wichtigsten ist – uns der Bedürfnisse anderer wie auch unserer eigenen bewusst zu sein. Wenn du mit einem emotionalen oder psychischen Problem zu kämpfen hast oder vielleicht schon den Verdacht hast, dass es sich um eine Depression handeln könnte, mache gerne den Selbsttest auf unserer Webseite.

Selbsttest: Habe ich eine Depression?
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Serotonin, Melatonin und Depression

In diesem Beitrag geht es darum, wie die zwei Botenstoffe unsere Psyche beeinflussen und mit einer Depression zusammenhängen.

Serotonin

Der Neurotransmitter Serotonin spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Depression. Genau wie Melatonin beeinflusst er nicht nur unseren Schlaf, sondern auch unsere Impulskontrolle – was unerlässlich ist, um wohlüberlegte Handlungen einzuleiten, die nicht einfach „aus dem Impuls heraus“ erfolgen. Wenn wir zu wenig Serotonin in unserem Körper haben, haben wir Schlafstörungen und eine erhöhte Impulsivität. Im Falle einer schweren Depression kann dies auch den Drang, sich das Leben zu nehmen, verstärken – ebenso wie den Drang zum Grübeln.

Aber Serotonin hat auch Einfluss auf viele andere Bereiche, wie zum Beispiel unsere Essgewohnheiten, Angstzustände, Libido und sogar Übelkeit. Wie du siehst, kann die Balance eines einzelnen Neurotransmitters der Auslöser für vermindertes Wohlbefinden sein. Aus diesem Grund werden bei Depressionen manchmal Medikamente verabreicht, die darauf abzielen, den Serotoninspiegel auf den richtigen Weg umzulenken, wie z. B. SSRIs, das sind Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. Darüber hinaus gibt es auch nicht-medikamentöse Möglichkeiten zur Beeinflussung der Serotoninaktivität, die bei leichten Depressionen eine Wirkung haben können, wie z. B. richtige Ernährung oder Bewegung und Sport. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Maßnahmen bei jedem Menschen, der an einer Depression leidet, wirken – es gibt sehr unterschiedliche Ursachen für eine Depression, die immer mit einer Spezialistin bzw. einem Spezialisten abgeklärt werden sollten. Nur mit diesem Wissen kann der richtige Behandlungsansatz gewählt werden.

Melatonin

Gleiches gilt für das Hormon Melatonin, das in unserem Zwischenhirn aus Serotonin gebildet wird und unseren Tag-Nacht-Rhythmus, also unsere innere Uhr, steuert.

Melatonin hat ebenso wie Serotonin einen Einfluss auf unseren Schlaf. Der genaue Zusammenhang zwischen Melatonin und Depression ist noch nicht vollständig geklärt. Wir wissen aber, dass Schlafprobleme auftreten, wenn zu wenig Melatonin produziert werden kann. Melatonin signalisiert unserem Körper, dass es dunkel ist und dass unser Körper den Schlaf einleiten kann. Einige Patient:innen mit Schlafproblemen erhalten zusätzlich künstliches Melatonin, was aber bei Schlafproblemen im Zusammenhang mit Depressionen in der Regel nicht wirksam ist.

Wenn du mehr über die biochemischen Prozesse in deinem Körper erfahren möchtest und herausfinden willst, wie du diese beeinflussen kannst, versuche es mit unserer edupression Psychoedukation.

Mehr über edupression erfahren
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Burnout oder Depression?

Burnout und Depression sind zwei psychische Erkrankungen, die in den letzten Jahren immer häufiger auftreten. Auch wenn die Begriffe synonym verwendet werden, bezeichnen sie doch unterschiedliche Zustände.

Unterschied Burnout – Depression: Ein Burnout ist eine körperliche und emotionale Erschöpfung, die durch anhaltenden Stress oder Überarbeitung verursacht wird, während eine Depression eine Stimmungsstörung ist, die gekennzeichnet ist durch anhaltende Gefühle der Traurigkeit oder den Verlust des Interesses an Aktivitäten, die einst Spaß gemacht haben.

Burnout tritt typischerweise auf, wenn sich eine Person überfordert fühlt, sei es durch beruflichen Druck oder durch persönliche Verpflichtungen wie die Pflege von Familienangehörigen. Zu den Symptomen können Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und nachlassende Motivation gehören. Es ist wichtig, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen, damit du Maßnahmen ergreifen kannst, um dein Stressniveau zu senken, bevor es außer Kontrolle gerät. Pausen über den Tag verteilt einzulegen, sich realistische Ziele und Erwartungen zu setzen, jede Nacht ausreichend zu schlafen und regelmäßig Sport zu treiben, sind wirksame Methoden zur Bewältigung von Burnout-Symptomen.

Mehr über Burnout lesen

Depressionen hingegen werden oft durch Lebensereignisse wie eine Scheidung oder den Verlust des Arbeitsplatzes ausgelöst, können aber auch ohne offensichtliche Ursache auftreten. Menschen, die unter einer Depression leiden, können Hoffnungslosigkeit, Leere oder Schuldgefühle empfinden, haben oft Schlafstörungen und wenig Energie. Sie leiden unter häufigen Kopf- und Magenschmerzen, haben Konzentrationsschwierigkeiten, ziehen sich von sozialen Aktivitäten zurück und verlieren das Interesse an Hobbys, die ihnen früher Spaß gemacht haben. Depressionen erfordern professionelle Hilfe, denn sie lassen sich nicht einfach überwinden. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von Therapien (die kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders hilfreich erwiesen) bis hin zu Medikamenten wie Antidepressiva, die das Gleichgewicht der an der Emotionsregulierung beteiligten Neurotransmitter wiederherstellen (dies sollte jedoch immer zuerst mit einer Ärztin bzw. einem Arzt besprochen werden).

Selbsttest Depression


Es ist wichtig, daran zu denken, dass sowohl Burnout als auch Depressionen behandelbar sind, wenn sie früh genug erkannt werden. Zögerne also nicht, Hilfe zu suchen, wenn du glaubst, dass du von einem der beiden Probleme betroffen sein könntest. Darüber zu sprechen, wie du dich fühlst, kann einen großen Unterschied machen! Darüber hinaus kann jeder Mensch seinen Lebensstil ändern, unabhängig davon, ob er unter psychischen Problemen leidet oder nicht: ausgewogene Mahlzeiten mit viel frischem Obst und Gemüse, regelmäßiger Sport (ein Spaziergang reicht schon aus), Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation, der Verzicht auf Drogen und Alkohol, usw.

 

All diese Dinge zusammen sollten dazu führen, dass wir uns insgesamt glücklicher und gesünder fühlen!

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Ursachen einer Depression

Das Auftreten einer Depression lässt sich meist nicht auf einen einzigen Auslöser zurückführen. Viele Forschungsergebnisse sprechen dafür, dass eine Depression meist aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren entsteht. Dabei spielen sowohl genetische als auch umweltbedingte Einflüsse eine Rolle.

Insgesamt besitzen die Betroffenen eine geringe Toleranz gegenüber psychischen sowie körperlichen Belastungen, was auch als Vulnerabilität (Verletzlichkeit) bezeichnet wird. Diese Vulnerabilität kann einerseits als Veranlagung und damit genetisch bedingt auftreten, andererseits kann sie auch durch stark belastende Erlebnisse wie Traumata und überfordernden seelischen Stress in der Kindheit entwickelt werden.

Diese besondere Verletzlichkeit spielt dann beim Ausbruch und auch hinsichtlich der Aufrechterhaltung einer Depression eine entscheidende Rolle. Trifft diese Veranlagung auf einen konkreten Auslöser, besteht das Risiko, dass eine depressive Episode entsteht. Auslöser stellen meist persönlich belastende Ereignisse oder Überforderungssituationen dar wie z. B. der Verlust von Angehörigen, eine Scheidung/Trennung, Überlastung am Arbeitsplatz oder schlicht Veränderungen der gewohnten Lebensweise wie eine Pensionierung.

Mehrfach nachgewiesen wurde, dass dauerhafter Stress sowie erschütternde Lebensereignisse zu neurobiologischen Reaktionen führen.

Eine solche Reaktion kann z. B. eine vermehrte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol sein, was auch bei einer Depression in erhöhter Konzentration im Blut messbar ist.

Auf neurologischer Ebene kann eine Depression vereinfacht als eine Veränderung von Botenstoffsystemen im Gehirn bezeichnet werden. Bestimmte Botenstoffsysteme (z. B. die Serotonin-, Dopamin-, Noradrenalin-Schaltkreise) sind dabei aus dem Gleichgewicht geraten.

Weitere Faktoren, die beim Auftreten einer Depression eine Rolle spielen, können der Persönlichkeit von Betroffenen zugeschrieben werden.

Welchen Umgang mit Stress wir gelernt haben, wie sehr wir im Meistern von Herausforderungen unterstützt werden, wie sicher wir uns in Beziehungen fühlten oder wie es um unseren Selbstwert bestellt ist – vieles davon wurde im Laufe unserer Kindheit angelegt und kann uns im Idealfall in schwierigen Situationen stärken oder aber ungünstig auf unsere Reaktion auf (psychischen) Stress wirken.

Auch körperliche Erkrankungen wie chronische Schmerzen, Krebs-, Herz-Kreislauf- und Demenz-Erkrankungen sowie bestimmte Medikamente können als Auslöser einer Depression eine Rolle spielen.

Mehr Informationen über mögliche Risikofaktoren sowie erste Anzeichen und die Behandlung einer Depression erhältst du in unserer digitalen Psychotherapie . Werde Expertin bzw. Experte für deine Erkrankung und lasse dich von uns auf deinem Weg begleiten und stärken.

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