Serotonin
Der Neurotransmitter Serotonin spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Depression. Genau wie Melatonin beeinflusst er nicht nur unseren Schlaf, sondern auch unsere Impulskontrolle – was unerlässlich ist, um wohlüberlegte Handlungen einzuleiten, die nicht einfach „aus dem Impuls heraus“ erfolgen. Wenn wir zu wenig Serotonin in unserem Körper haben, haben wir Schlafstörungen und eine erhöhte Impulsivität. Im Falle einer schweren Depression kann dies auch den Drang, sich das Leben zu nehmen, verstärken – ebenso wie den Drang zum Grübeln.
Aber Serotonin hat auch Einfluss auf viele andere Bereiche, wie zum Beispiel unsere Essgewohnheiten, Angstzustände, Libido und sogar Übelkeit. Wie Sie sehen, kann die Balance eines einzelnen Neurotransmitters der Auslöser für vermindertes Wohlbefinden sein. Aus diesem Grund werden bei Depressionen manchmal Medikamente verabreicht, die darauf abzielen, den Serotoninspiegel auf den richtigen Weg umzulenken, wie z. B. SSRIs, das sind Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. Darüber hinaus gibt es auch nicht-medikamentöse Möglichkeiten zur Beeinflussung der Serotoninaktivität, die bei leichten Depressionen eine Wirkung haben können, wie z. B. richtige Ernährung oder Bewegung und Sport. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Massnahmen bei jedem Menschen, der an einer Depression leidet, wirken – es gibt sehr unterschiedliche Ursachen für eine Depression, die immer mit einer Spezialistin bzw. einem Spezialisten abgeklärt werden sollten. Nur mit diesem Wissen kann der richtige Behandlungsansatz gewählt werden.
Melatonin
Gleiches gilt für das Hormon Melatonin, das in unserem Zwischenhirn aus Serotonin gebildet wird und unseren Tag-Nacht-Rhythmus, also unsere innere Uhr, steuert.
Melatonin hat ebenso wie Serotonin einen Einfluss auf unseren Schlaf. Der genaue Zusammenhang zwischen Melatonin und Depression ist noch nicht vollständig geklärt. Wir wissen aber, dass Schlafprobleme auftreten, wenn zu wenig Melatonin produziert werden kann. Melatonin signalisiert unserem Körper, dass es dunkel ist und dass unser Körper den Schlaf einleiten kann. Einige Patient:innen mit Schlafproblemen erhalten zusätzlich künstliches Melatonin, was aber bei Schlafproblemen im Zusammenhang mit Depressionen in der Regel nicht wirksam ist.
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